Gedenktag 10. April

Die katholische Kirche Polens, kündigte für den 10. April einen Gedenkgottesdienst, für den vor einem Jahr verunglückten polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski und weiteren Mitgliedern der damaligen Regierung an. Das Flugzeug des Präsidenten war beim Anflug auf die russische Stadt Smolensk aufgrund schlechter Wetterbedingungen und menschlichen Versagens abgestürzt. Alle 96 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben. Auf der polnischen Bischofskonferenz (Konferencja Episkopatu Polski/KEP) erklärte der Rat heute, das Unglück solle „gegenseitigen Beziehungen in unserem Vaterland, in Europa und der Welt festigen“. Frieden und bessere Beziehungen innerhalb und außerhalb Polens wünschen die katholischen Würdenträger allerdings nicht. Sie wiesen weiterhin daraufhin, dass durch das Unglück die „Wahrheit über den Völkermord an Tausenden wehrlosen polnischen Kriegsgefangenen der Welt bekanntgemacht“. Dabei übergehen sie geflissentlich, dass Präsident Kaczynski und seine Kollegen auf dem Weg zu einer in Russland organisierten Gedenkfeier für die polnischen Opfer des Massakers von Katyn waren, als die Maschine abstürzte. Nachdem Donald Tusk (PO) bei der anschließenden Neuwahl die rechtskonservative Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) abgelöst hatte, wurden die Bemühungen der neuen Regierung um ein verbessertes Verhältnis zu Russland von der Opposition massiv kritisiert. Als Aufhänger diente den Mitgliedern der PiS verschiendene Verschwörungsszenarien um den Absturz der Präsidentenmaschine. Die daraus resultierenden Diskussionen spalteten die polnische Bevölkerung, die sich zwar bei der Wahl für den linksliberalen Tusk entschieden hatte, in der es aber auch ein großes Ressentiment gegen Russland gibt.