Afrikanische Schweinepest in Polen

Inzwischen ist es offiziell; nicht nur im Baltikum, auch in Mitteleuropa ist die afrikanische Schweinepest angekommen. Von dort aus könnte die für Schweine tödliche Krankheit auch bereits nach Deutschland vorgedrungen sein, auch wenn sie hier bisher noch nicht festgestellt wurde. Es wird vermutet, dass die hochinfektiöse Seuche von Jägern aus dem Baltikum eingeschleppt wurde. So werden beispielsweise in Estland Jagdreisen für Ausländer angeboten, die aufgrund des großen Wildtreichtums sehr beliebt und gut besucht sind. Da inzwischen die afrikanische Schweinepest auch bei Wildschweinen in Litauen nachweisbar ist, vermuten Experten, dass die Krankheit durch eine solche Jagdreise nach Polen eingeschleppt wurde. „Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Es besteht die Gefahr, dass Jäger diese hochinfektiöse Tierseuche mit zu uns nach Brandenburg bringen“, erklärt der Brandenburger Landestierarzt Klaus Reimer. Die Krankheit ist zwar nicht auf Menschen und andere Tiere übertragbar, doch für Schweinezüchter stellt sie ein großes wirtschaftliches Risiko dar. Übertragen wird sie beispielsweise durch den Kontakt mit Blut, Kot oder Urin. Deshalb müssen Landwirte derzeit besonders vorsichtig sein und besonders auf Hygiene achten. Noch unklar ist, ob die Erreger auch über infiziertes Fleisch verbreitet wird. Experten warnen zwar vor Panikmache, betonen aber zugleich, dass die Gefahr sehr real ist und nicht unterschätzt werden darf. Bis jetzt gibt es noch keine Medikamente oder Impfstoffe gegen die afrikanische Schweinepest.