Polen verhindert EU-Konzept zum Klimaschutz

Das Treffen der europäischen Umweltminister blieb ohne Ergebnis, da Polen für die Verabschiedung des Konzeptes zur Senkung der Treibhausgasemissionen die Zustimmung verweigerte. Vorgesehen war, dass die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 auf 80 bis 95 Prozent des Niveaus von 1990 gesenkt werden sollten. Dadurch hätte der zu erwartende Temperaturanstieg auf eine Erhöhung um zwei Grad begrenzt werden können. Für Polen wäre eine solche Verpflichtung allerdings nur sehr schwer einzuhalten gewesen, da das Land rund 95 Prozent seines gesamten Strombedarfs durch Kohlekraft generiert, die einen hohen Ausstoß des klimaschädlichen CO² verursachen. Der polnische Umweltminister hält es für unrealistisch, dass es seinem Land in den kommenden 40 Jahren möglich ist, den CO²-Ausstoß so weit zu senken, um die geplanten Höchstwerte einhalten zu können. Zumindest gelang es den Ministern während des Treffens, sich auf eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent zu einigen. Obwohl die polnischen Vertreter diesem Zwischenziel zustimmten, verweigerten sie jede darüber hinaus gehende Verpflichtung. Die Hilfs- und Entwicklungsorganisation „Oxfam“ kritisierte die Haltung Polens als „unverantwortlich“.