Polens Beitritt zum EURO in weiter Ferne

Die Finanz- und Schuldenkrise vieler EU-Staaten hat die Vorfreude auf einen Beitritt der Euro-Zone erheblich gedämpft. Tschechien und Polen, die sich beide bei Eintritt in die EU auch zum späteren Beitritt zur Währungsunion verpflichteten, lassen sich jetzt mit der Umsetzung lieber Zeit. Polens Finanzminister Jacek Rostowskj forderte die Euro-Länder auf, die Krise schnell zu bekämpfen, oder zu akzeptieren, dass der Versuch einer gemeinsamen Währung gescheitert ist. In einem Interview mit der Zeitung „Gazeta Wyborcza“ sagte Rostowski: „Die europäischen Eliten, darunter die deutschen, müssen entscheiden, ob sie wollen, dass der Euro fortbesteht, selbst zu einem höheren Preis, oder nicht. Wenn nicht, müssen wir uns auf eine kontrollierte Auflösung der Eurozone vorbereiten, mit all ihren Konsequenzen, Deutschland eingeschlossen“. Er kritisierte, dass die Länder des Nordens zu egoistisch argumentieren und das „Fehlen der Solidarität mit Ländern, die Probleme haben“. Auch der Tschechiche Premierminister, Petr Necas forderte die Euro-Länder auf, erst die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, bevor weiter der Beitritt Polens und Tschechiens gefordert wird. Necas: „Wir waren mit dem Beitritt zu einer Währungsunion einverstanden, nicht aber zu einer Transfer- und Schuldenunion.“