Bischof will Schwangerschaftsabbruch komplett verbieten

Die polnische Bischofskonferenz unter Leitung des Vorsitzenden, Erzbischof Jozef Michalik, setzt sich für eine Verschärfung des Abtreibungsrechts ein. Der Erzbischof gab öffentlich bekannt, dass er nicht verstehen könnte, warum eine Abtreibung nach einer Vergewaltigung, oder nach der Diagnose einer Fehlentwicklung beim Fötus erlaubt ist. Dieses Gesetz sollte seiner Meinung nach „verbessert“ und die Abtreibung vollständig verboten werden. Die so genannte Familienkommission der Bischofskonferenz hat eine Volksinitiative in Gang gesetzt, um ein komplettes Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen durchdrücken zu können. Dafür sammelte sie eine halbe Million Unterschriften für eine diesbezügliche Petition. Auch im Falle einer Gefährdung des Lebens der schwangeren Frau, sollte nach Meinung der Familienkommission der Abbruch der Schwangerschaft verboten werden. Derzeit liegt die offizielle Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Polen bei rund 500 pro Jahr. Die Dunkelziffer dürfte allerdings um ein Vielfaches höher sein und damit auch die Gefahr, die bei einem illegalen Eingriff immer gegeben ist. Selbst wenn es der polnischen Bischofskonferenz gelingt, weitere Zustimmung für ihre Initiative zu erhalten, wird sich für ein solches Verbot keine langfristige Mehrheit finden, wie die Entwicklung in anderen Industriestaaten zeigt.