Bürgermeister von Guben empfiehlt Grenzkontrollen zu Polen

Animiert durch die von Dänemark eingeführten Grenzkontrollen, hat sich der Bürgermeister der kleinen brandenburgischen Stadt Guben, Klaus Dieter Hübner (FDP), für Kontrollen an der brandenburgischen Grenze zu Polen ausgesprochen. Dies sollte der Abschreckung von Kriminellen dienen. Hübner: “ [Sie sollten] Angst bekommen, dass sie jeden Moment kontrolliert werden könnten“. Die brandenburgische Polizei allerdings ist diesbezüglich eher skeptisch. Der Vorstoß des Grubener Bürgermeister hat seine Ursache in einer gestiegenen Diebstahlrate der letzten Jahren. Hübner gab aber auch zu, dass die Kriminalitätsrate seit dem Schengener Abkommen von 2007 insgesammt gesunken ist. Die um rund 30 Prozent gestiegene Zahl an Diebstahldelikten, sollte jedoch seiner Meinung nach, auch nicht missachtet werden. Hübner: „Guben und Gubin (polnische Partnerstadt) brauchen sich. Aber wenn Diebstähle zunehmen und die Entwicklung im Tourismus und der Wirtschaft gefährdet ist, wenn sich die Bürger nicht mehr sicher fühlen, dann muss über dieses Problem in der Politik geredet werden.“ Auf viel Gegenliebe stösst sein Vorschlag allerdings nicht. Auch der brandenburgische Ministerpräsident, Matthias Platzeck (SPD), hält Kontrollen für überflüssig. Eine Verbesserung der Kriminalitätsrate sei zwar anzustreben; „Aber das kann man auch ohne neue Kontrollen machen.“, wie Platzeck durch eine Sprecherin ausrichten lies. Bartlomiej Bartczak, der Bürgermeister des benachbarten Gubin, nahm den Vorschlag mit Humor und empfahl, mit den Grenzkontrollen im Sommer 2012 zu beginnen. Bartczak: „Dann können die Fans aus Deutschland nicht zur Fußball-Europameisterschaft nach Polen kommen.“ Unwahrscheinlich, dass es so weit kommen wird.