Heftige Debatte über Tierschutz in Polen

Obwohl Polen als sehr tierlieb gilt, gibt es mit dem Tierschutz häufiger Probleme. Es fehlt in der breiten Öffentlichkeit noch immer das Verständnis dafür, dass Tierquälerei eine Straftat ist. Dies scheint sich jedoch gerade zu ändern. So sorgte das Urteil in einem Prozess wegen des Totschlags eines Hundes für eine landesweite Debatte über Rechte für Tiere und über das Strafmaß, dass Tierquäler bekommen sollten. Anlass dafür war ein Gerichtsurteil, in dem die von der Staatsanwaltschaft geforderte viermonatige Gefängnisstrafe vom Gericht abgelehnt worden war. Statt dessen hat der Täter, der einen kleinen Hund wegen seines bellens erschlagen hatte, jetzt die Möglichkeit auf einen Freispruch. „Das ist ein Skandal, aber leider bei weitem kein Einzelfall in unserem Land“, kritisiert Piotr Jaworski, Mitglied des polnischen Tierschutzbundes. „Es sind einzelne, die so etwas tun. Aber diese moralisch degenerierten Menschen prügeln auf Hunde, Katzen und andere Haustiere ein, sperren sie in Kellerlöcher, lassen sie verhungern oder verdursten, setzen sie im Wald aus oder werfen sie einfach aus dem Fenster. Solches Verhalten gibt es leider immer wieder bei uns“, erzählt Jaworski, der viele solcher Fälle im Rahmen seiner Tätigkeit für den Tierschutzbund kennen gelernt hat. Nicht nur privat, auch aus öffentlich und privat geführten Tierheimen werden immer wieder Fälle von Tierquälerei bekannt. Zwar hat die polnische Regierung das Tierschutzgesetz gerade erst erweitert und verschärft, doch es wird einiger scharfer Gerichtsurteile bedürfen, bis die Menschen gelernt haben, dass Tierquälerei ein unter dem Strafrecht stehende Verbrechen ist.