Der Streit um den aufmüpfigen polnischen Musiker, Adam Darski, der als Mitglied einer Jury im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVP 2 auftritt, wird immer stärker. Die katholische Kirche setzt den Fernsehsender unter Druck und droht mit einem Boykott, sollte Darski weiterhin als Jurymitglied der Casting-Show „The Voice of Poland“ geduldet werden. Adam Darski sei, so der Vorwurf der Kirche, ein Satanist und würde dadurch „christliche Werte“ leugnen. „Einen Satanisten zum Jury-Mitglied im öffentlichen Fernsehen und damit zu einer Autorität zu machen, ist ein Missverständnis“, mahnt und hofft wohl auch Jozef Kloch, der Sprecher der polnischen Bischofskonferenz, in einem Interview mit der Zeitung „Rzeczpospolita“. Bislang verweigert der Fernsehsender die Kündigung Darskis. Die Folgen der Sendung wurden bereits bis Ende Oktober produziert und ein Verzicht auf die Ausstrahlung wäre ein hoher finanzieller Verlust für den Sender. Auch Abgeordnete der erzkonservativen Oppositionspartei PiS, „Recht und Gerechtigkeit“, protestierten inzwischen gegen den Musiker. Der 34-jährige Künstler versteht die Aufregung um sein Auftreten nicht. Weder habe er, wie von Kirchenvertretern behauptet, zur Gewalt gegen Christen aufgerufen, noch jemanden beleidigt. Ausgelöst wurde der Widerstand gegen ihn lediglich davon, dass er vor einigen Jahren, im Rahmen eines Konzerts, eine Bibel zerriss und sie ein „Buch der Lügen“ nannte.
Ein Gedanke zu „Kirche droht mit TV-Boykott“
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