Euro-Beitritt für Polen ein schwieriges Feld

Noch immer will die polnische Regierung möglichst schnell der Euro-Zone beitreten. Die dafür nötigen wirtschaftlichen Voraussetzungen kann Polen durchaus vorweisen. Allerdings ist, verursacht durch die Euro-Stabilitäts-Krise, die Bereitschaft der polnischen Bevölkerung zu einem Beitritt in die Euro-Zone erheblich gesunken. Inzwischen sind die meisten Bürger gegen die geplante Währungsunion. Polens Ministerpräsident Donald Tusk hatte nach seiner ersten Wahl zum Regierungschef 2007 angekündigt, dass Polen der Euro-Zone 2012 beitreten werde. Wenige Monate später erschütterte die Immobilien- und Bankenkrise die Welt und minderte die Stabilität der europäischen Währung. Nicht verwunderlich also, dass sich Tusk in den vergangenen Jahren nur ausweichend über seine ursprünglichen Pläne, der Euro-Zone beizutreten, geäußert hat. Jedoch ist er davon überzeugt, dass in der Europäischen Union nur die wirtschaftlich stärksten Staaten überleben werden, unabhängig davon, ob sie zur Euro-Zone gehören oder nicht. Aufgrund der hohen Stabilität, die die polnische Wirtschaft derzeit hat, ist sich Tusk sicher, dass Polen zu den Gewinnern in Europa zählen wird. Tusk: „Wir sind den stärksten Volkswirtschaften der Welt auf den Fersen“. So konnte Polen beispielsweise seine Arbeitslosigkeit in den vergangenen sechs Jahren auf elf Prozent halbieren. Auch das Bruttoinlandsprodukt wächst seit dem Beitritt zur EU jährlich um drei bis sieben Prozent. Schwierig dürfte es für den polnischen Regierungschef lediglich werden, die Bevölkerung seines Landes davon zu überzeugen, die sich aktuell mehrheitlich gegen die Einführung des Euro ausspricht.