Polens Ministerpräsident, Donald Tusk, hat sich gegen einen Militäreinsatz in Syrien ausgesprochen. Die bisherigen Beweise bezeichnete er als nicht ausreichend, für einen solchen Schritt. Statt dessen empfahl er, dass der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen versuchen sollte, eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden. Allerdings steht die polnische Bevölkerung einem Militärschlag nicht so skeptisch gegenüber, wie die deutsche, was vermutlich an der Erfahrung mit der deutschen Besatzung und dem Holocaust, während des zweiten Weltkrieges liegt. Schon zum Beginn der Besetzung Polens hatten polnische Abgesandte in Großbritannien und den USA um Hilfe ersucht. Deren Regierungen hatten jedoch sehr lange gezögert. Menschen anderer Länder ihrem Schicksal zu überlassen, ist deshalb in Polen nicht akzeptabel. Doch im vorliegenden Fall überzeugen die bisherigen Fakten die polnische Regierung nicht. Tusk: „Wir teilen nicht den Glauben oder Enthusiasmus derjenigen, die denken, dass diese Intervention die richtigen Effekte und Folgen haben. Die Erfahrungen in diesem Teil der Welt zeigen, dass militärische Interventionen, selbst wenn sie aus ehrenwerten Motiven erfolgen, selten den erwünschten Effekt haben, nämlich die Gewalt beenden.“ Die Opposition kritisierte die Haltung der Regierung allerdings als „gleichgültig“.