Raiffeisenbank kauft 70% der Polbank

Fast eine halbe Milliarde Euro, hat die Raiffeisenbank für den Kauf von Anteilen der Polbank investiert. Damit versucht das Kreditinstitut das Geschäft in Osteuropa zu intensivieren. Bereits 2005 hatte die Raiffeisenbank die ukrainische Aval Bank für 820 Millionen Euro übernommen. Der Kauf des 70 Prozentigen Anteils der polnischen Polbank für 490 Millionen Euro, ist demnach die zweitgrößte Investition der Raiffeisenbank in den Osteuropäischen Finanzmarkt. Die griechische Eurobank EFG, die bisher alleiniger Eigentümer der Polbank war, hält die restlichen 30 Prozent. Die Polbank beschäftigt 2900 Mitarbeiter in 344 Filialen und verfügt über einen Kundenstamm von 800.000. Da die Polbank vor allem im Privatkundenbereich sehr erfolgreich ist, sieht RBI-Chef Herbert Stepic, in der Übernahme die perfekte Ergänzung für die bisher auf Firmenkunden spezialisierte RBPL. Herbert Stepic: „In Zukunft können wir in Polen als Universalbank auftreten.“ Damit hat die RBPL 467 Filialen, rund 6000 Mitarbeiter und weit mehr als eine Million Kunden. Das Bilanzvolumen des Unternehmens beläuft sich auf 12 Milliarden Euro pro Jahr. Die Polbank hatte in den letzten Jahren leichte Defizite, was die Kernkapital-Quote der Raiffeisenbank von 9,7 auf 9,1 senkt. Finanzvorstand Martin Grüll sieht darin aber kein Problem: „Diese Quote ist definitiv ausreichend, für eine Kapitalerhöhung sehen wir in nächster Zeit keine Notwendigkeit.“