Billigimporte gefährden polnische Landwirte

Die landwirtschaftliche Produktion ist für Polen noch immer ein wesentlich größerer Wirtschaftszweig, als für Deutschland. Umso härter und weitreichender sind die Folgen der wachsenden Importe von landwirtschaftlichen Gütern aus anderen Ländern. In mehreren Gebieten Polens haben jetzt Landwirte demonstriert, da der durch die billigen Importe von Schweinefleisch stark gesunkene Preis nicht mehr ausreicht, um gewinnbringend zu arbeiten. Mit Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen behinderten Bauern und Mitglieder der Bauerngewerkschaft den Straßenverkehr in Pommern und Lublin. Kazimierz Plocke, stellvertretender Ressortchef des Landwirtschaftsministeriums, hält diese Proteste für unnötig. Trotzdem konnte und wollte er nicht ausschließen, dass die einheimische Schweineproduktion durch die Billigimporte unrentabel wird. Er weist darauf hin, dass Polen als Mitglied der EU die Importe nicht verhindern kann. Deshalb empfiehlt er den Landwirten, sich mit anderen Erzeugern zu Erzeugergruppen zusammen zu schließen, um die Produktionskosten zu senken.