Ausstellung „Truth and Remembrance – The Smolensk Disaster“

Zum Beginn der Woche wurde in Brüssel durch den EU-Parlamentspräsidenten Jerzy Buzek, die Ausstellung „Truth and Remembrance – The Smolensk Disaster“ eröffnet. Diese beinhaltet eine Fotosammlung zum Gedenken an den Flugzeugabsturz des damaligen polnischen Präsidenten Lech Kaczynski, bei dem 96 Menschen starben, die größtenteils für die polnische Regierung gearbeitet hatten. In der Vorbereitung der Ausstellung war allerdings bei einigen der ausgestellten Fotos die Bildunterschrift überklebt worden, da sie den Veranstaltern unpassend und übertrieben erschienen. Das erzürnte jetzt, wie könnte es anders sein, die polnische Oppositionspartei PiS. Zwei der Organisatoren der Ausstellung, Professor Ryszard Legutko und Ryszard Czarnecki, beide Mitglieder der PiS, bezeichneten die Unkenntlichmachung der Bildunterschriften als „Zensur“ und „Skandal“. Man könnte sie allerdings auch einfach als völlig übertrieben und fast schon beleidigend für andere Politiker bezeichnen. Hier ein paar Beispiele:

  • „Kein Politiker war so beliebt wie Professor Lech Kaczyński“
  • „Nach Ansicht vieler Polen war Professor Lech Kaczyński der herausragendste polnische Politiker seit dem 2. Weltkrieg“
  • „Das Flugzeug zerbrach in tausend Stücke. Experten können nicht erklären, wie ein Sturz aus einer Höhe von 20-30 Metern solche Schäden anrichten kann.“
  • „Die Russen zerstörten das Flugzeugwrack, so dass die Arbeit der polnischen Ermittler behindert wurde.“
  • „Die Katastrophe von Smolensk wird von vielen Polen „das zweite Katyn“ genannt. Bei beiden Ereignissen kamen Angehörige der polnischen Elite ums Leben, alle starben in Russland“

Die polnischen Wähler jedenfalls haben, bei der durch den Tod des damaligen Präsidenten notwendigen Neuwahl wenige Wochen später, nicht wieder seine PiS, sondern die damalige Oppositionsparei und heute regierende Bürgerplattform gewählt. Auch das passt nicht ganz zu den Bildunterschriften.