Marek Belka gegen sofortigen Beitritt Polens zur Euro-Zone

Wegen der aktuellen Euro-Krise, plant die polnische Regierung momentan nicht, der Euro-Zone beizutreten, wie der Präsident der polnischen Zentralbank, Marek Belka, bekannt gab. Auch die Bevölkerung Polens steht einem solchen Beitritt derzeit eher skeptisch gegenüber. „Solange Griechenland eine offene Wunde in der Währungsunion bleibt, ist der Euro nicht so attraktiv, wie er einmal war oder wie er möglicherweise künftig wieder sein wird“. Allerdings lässt auch Belka keinen Zweifel daran, dass es sich dabei nur um eine vorübergehende Verzögerung handelt. Langfristig ist es für Polen aufgrund der größeren Wechselkursschwankungen zu teuer, eine eigene Währung zu halten. Dies wirkt sich vor allem negativ auf die kleinen und mittelständischen Firmen aus. Wann jedoch ein Beitritt zur EU-Zone für Polen sinnvoll wäre, lässt der Zentralbankpräsident offen. Ohnehin muss die polnische Regierung bis dahin ihr Haushaltsdefizit verringern. Dies liegt aktuell bei acht Prozent, womit Polen die geforderten Bedingungen für einen Beitritt nicht erfüllt. Unabhängig davon muss Polen nach Ansicht von Marek Belka, abwarten bis sich die finanzielle Lage in Europa stabilisiert hat.