Grenzen der Freiheit: Die Religon klagt

Nachdem Künstler in Polen jahrzehntelang von der sozialistischen Regierung Polens zensiert und teilweise unter Vorwänden gerichtlich verfolgt wurden, muss sich die Kunst in Polen inzwischen neuen Zwängen unterwerfen. Schon seit Jahren kommt es immer wieder zu Verurteilung polnischer Künstler, unter dem Vorwurf ihre Kunstwerke verletzten „religiöse Gefühle“. 2003 kam es erstmals in Polen zu einem derartigen Prozess, in dem Dorota Nieznalska, eine Fotografin aus Gdansk, verurteilt wurde, weil auf einem ihrer Werke namens „Passion“ ein nackter Mann gezeigt wurde, dessen Penis durch die Beleuchtung des Bildes einen Kreuz-ähnlichen Schatten warf. Laut Anklage würde die Künstlerin dadurch „die Würde aller Gläubigen mit Füßen treten, indem sie sage: hier ist euer Kreuz, euer Glaube, seht her, was ihr anbetet – das männliche Glied.“ Der Richter stimmte der Anklage zu und verurteilte die Künstlerin zu sechs Monaten Sozialarbeit und umgerechnet 450 Euro Geldbuße. Seitdem werden immer öfter Künstler verklagt, die in ihren Werken christliche Symbole ohne die von der Kirche verlangte Demut verwenden. Inzwischen müssen auch weniger bekannte B-Prominente damit rechnen verklagt zu werden, wenn sie nur etwas gegen den katholischen Glaube sagen. So wurde jetzt Anklage gegen eine Big-Brother-Akteurin erhoben, weil sie wagte zu sagen; „Die Bibel wurde von einem betrunkenen Kiffer geschrieben“. Ihr dürfte es allerdings nicht schwer fallen anhand der Bibel nachzuweisen, dass diese Behauptung nur schwer zu widerlegen ist.