Bisher hat sich Polen bei der Energieerzeugung hauptsächlich auf die Nutzung von Kohle verlassen. Erst allmählich findet ein Umdenken statt, dass auch die Folgen für die Umwelt mit berücksichtigt. Trotzdem wächst der Energiebedarf des Landes kontinuierlich und noch immer ist Polen hauptsächlich auf Kohle zur Stromerzeugung angewiesen. Mehr als 90 Prozent des gesamten Strombedarfs wird aktuell über Kohleverbrennung gedeckt. Derzeit ist ein neuer Braunkohletagebau in der Nähe des Grenzortes Guben in Planung, um den hohen Kohlebedarf befriedigen zu können. Rund 100 Millionen Tonnen Kohle werden im polnischen Schlesien gefördert das sind rund ein Drittel mehr, als im den 15 Mitgliedstaaten der EU, vor dem Beitritt Osteuropas. Inzwischen ist allerdings besonders der Abbau der Steinkohle immer schwieriger, da die Bestände langsam zur Neige gehen. Dadurch ist Polen gezwungen, auch alternative Energien wie Windenergie und Sonnenenergie zu nutzen. Die beste Effizienz verspricht sich die polnische Regierung allerdings von der Errichtung mehrerer Atomkraftwerke, deren Bau in der Vergangenheit von der polnischen Bevölkerung verhindert wurde. Jetzt hofft die Regierung, dass das Interesse der Bevölkerung am Widerstand gegen den geplanten Bau erster polnischer Atomkraftwerke nachgelassen hat. Der Bau von mindestens vier Reaktoren ist für die nächsten Jahre geplant. Allerdings fehlt es bisher an Investoren dafür, da es bei der bereits weltweit hohen Zahl an Atomkraftwerken in den kommenden Jahren immer wieder zu Unfällen kommen wird. Diese aber können, wie das Reaktorunglück in Fukushima, schnell zu einer durch die Bevölkerung erzwungenen Abschaltung von Reaktoren führen, wie dies nach dem Reaktorunglück Tschernobyls in Polen und dieses Jahr in Deutschland geschehen ist. Damit sich die AKW bei den steigenden Sicherheitsauflagen rentieren, müssen aber langfristige Laufzeiten garantiert werden können. Das jedoch wird, zumindest in Europa, mit jedem Jahr unwahrscheinlicher.