Polnische Regierung plant Verkauf von „Lotos“

Jetzt plant die polnische Regierung auch ihren zweitgrößten Mineralölkonzern „Lotos“ komplett zu privatisieren. 53,2 Prozent der Anteile hält der polnische Staat bisher. Diese stehen ab sofort zum Verkauf, wie der polnische Vize-Schatzminister Budzanowski in einem Interview erklärte, dass er der Zeitung „Rzeczpospolita“ gab. Für die Wintermonate sind etliche Gespräche mit verschiedenen Investoren geplant. Zu ihnen gehören beispielsweise der russische Ölkonzern Rosneft, dessen Vorstandsvorsitzender der russische Vize-Premierminister Setschin ist, der vergangene Woche zur Unterzeichnung des neuen Gasvertrages zwischen Russland und Polen in Warschau war. Auch der Verkauf von „Lotos“ wurde dabei besprochen. Abschreckend auf Investoren wirken allerdings einige der Bedingungen, die an den Kauf von „Lotos“ gebunden sind. So verlangt die polnische Regierung die Garantie für eine Vergrößerung des Unternehmens in Polen und ein Verbleib der Firma an der Warschauer Börse. Andererseits ist das Unternehmen rentabel. Circa 500 Millionen Euro ist es nach aktuellen Börsenkursen wert. Entscheidend jedoch ist, dass fast ein Drittel des gesamten in Polen verkauften Benzins durch das Unternehmen bereit gestellt wird. Allein im vergangenen halben Jahr konnte „Lotos“ seine Umsätze um 37 Prozent steigern und die Analysen zeigen, dass auch für die Zukunft mit einer Wertsteigerung gerechnet werden darf.