Streichungen im Regionalverkehr sorgen für Verärgerungen

Der Fahrplanwechsel auf den Winterfahrplan beinhaltet für den Regionalverkehr Polens etliche Streichungen von Regionalzügen. Nach aktuellen Informationen fallen rund 25 Prozent aller Regionalzüge in Westpommern weg, wodurch auch der Tourismus betroffen ist. Insgesamt ein Drittel der Züge, die beliebte Tourismus-Städte Polens verbinden, werden im Winterhalbjahr eingespart. Das ist vor allem deshalb schwierig, da bereits jetzt viele Straßen Polen an der Grenze ihrer Belastbarkeit angekommen sind. Dazu kommt, dass der Regionalverkehr in Zukunft noch stärker regionalisiert werden soll, was ein Region-übergreifendes Fahrkartensystem erschwert und dadurch die Bahnfahrt für Ortsunkundige unübersichtlich macht. „Für einen auf Tourismus setzenden aufstrebenden Küstenort und dessen benachbarte Regionen, die ohnehin unter einer immensen Last auf den Autostraßen leiden, ist solch eine Entscheidung natürlich nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch problematisch“, kritisiert Jens Hansel vom unabhängigen deutschsprachigen Informationsportal Kolberg-Cafe.de. Auch die EU drängt Polen zu einem stärkeren Ausbau der Bahnverbindungen, für die durchaus auch Finanzhilfen der EU bereit stehen. Der Fahrgastverband „Pro Bahn e.V.“ empfiehlt, statt weiterer Einschränkungen die Verkehrspolitik stärker auf den Schienenverkehr auszurichten und durch eine Verbesserung des Angebots seine Attraktivität zu erhöhen.