Polen investiert stärker in Windkraft

Um zusätzlichen, für die wachsende Wirtschaft benötigten Strom zu erzeugen ohne dabei den CO2-Ausstoß zu erhöhen, will Polen noch in diesem Jahr 3 Mrd. Zloty, das entspricht rund 759 Millionen Euro, in Windkraftanlagen investieren. „Angesichts unserer Möglichkeiten kann das nur der Anfang sein“, sagte der Vorsitzende der Vereinigung für Windenergie, Krzysztof Prasalek, in einem Interview für die Zeitung „Rzeczpospolita“. Im vergangenen Jahr war die Leistung der in Polen genutzten Windkraftanlagen um 460 MW auf 1.180 MW gesteigert worden. Bis 2020 soll durch Windenergie eine Leistung von 6.500 MW erbracht werden. Ob dies gelingt, hängt allerdings davon ab, ob die polnische Regierung die dafür notwendige Gesetzesänderung für erneuerbare Energien zeitnah erlässt. Bisher werden Investitionen in dem Bereich hauptsächlich von ausländischen Investoren vorgenommen. Die Vereinigung für Windenergie befürchtet, dass die amtierende Regierung es dabei bewenden lassen will und sich statt dessen auf den Bau von Atomkraftwerken konzentriert. Geplant ist, dass bis 2020 das erste Atomkraftwerk an das Stromnetz angeschlossen wird. Weitere AKW sollen folgen. Schafft die Regierung es, die Nutzung der Kernenergie gegen die Bedenken der Bevölkerung durchzusetzen, ist nicht damit zu rechnen, dass sie die notwendigen hohen Investitionen für neue Windenergieanlagen vornimmt.