Polnische Regierung verkauft Anteil an „Rzeczpospolita“

Die polnische Regierung hat jetzt auch ihren letzten Anteil des Verlages, zu dem unter anderem die „Rzeczpospolita„, die konservative polnische Tageszeitung gehört, verkauft und damit die staatliche Kontrolle der Zeitung aufgegeben. Käufer ist das Unternehmen Gremi Media, das dadurch alle Anteile des Verlags hält. Nach eigenen Angaben plant das Medienunternehmen in absehbarer Zeit den Börsengang. Ein Termin wurde bisher jedoch nicht bekannt gegeben. 135 Millionen Zloty, dass entspricht 31,4 Millionen Euro, zahlte Gremi Media für den Verlag. Zu diesem gehören neben der bekannten „Rzeczpospolita“ auch die Wochenzeitung „Przekroj“, das Magazin „Uwarzam Rze“ und die Wirtschaftszeitung „Parkiet“. Die „Rzeczpospolita“ ist eine der bekanntesten Tageszeitungen in Polen. Ihre Auflage liegt bei rund 121.000 Exemplaren pro Tag. Mehrere Journalisten befürchten, dass der Verkauf auch personelle Änderungen nach sich ziehen wird und dies zu einer Änderung der Inhalte führt. Auf der Internet-Website „Wpolityce.pl“ wurde ein offener Brief veröffentlicht, indem eine solche Veränderung als „ein ernsthafter Schlag für den Pluralismus in unseren Medien“ bezeichnet wird.