Die polnische Regierung hat jetzt vollständige Aufklärung gefordert, über die in der Ukraine inhaftierte ehemalige Ministerpräsidentin, Julia Timoshenko. Sie war unter der Anklage des Amtsmissbrauchs Anfang August verhaftet worden. Pikant dabei ist, dass sie derzeit die stärkste Gegenkandidatin des amtierenden Präsidenten Janukowitsch ist. Während des Staatstreffens zwischen dem ukrainischen Präsident, Viktor Janukowitsch mit Bronislaw Komorowski, wies der polnische Präsident darauf hin, dass die Inhaftierung einer politischen Gegnerin dem Ansehen der Ukraine schwer schadet. Komorowski: „Ich habe Janukowitsch deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Sache, wie sie sich heute darstellt, die Annäherung der Ukraine an den Westen deutlich verlangsamen könnte. Und wenn die europäische Integration ein Ziel der Ukraine ist, dann sollte sie darüber nachdenken, ob der Sachverhalt ihr nicht deutlich schadet.“
Polen Blog
VIG plant Fusion beider Tochterfirmen InterRisk und PZM
Die Vienna Insurance Group (VIG) plant jetzt die Zusammenlegung der beiden polnischen Tochterfirmen InterRisk und PZM. Ab Beginn 2012 sollen beide Firmen unter dem Namen InterRisk firmieren. Durch die geplante Fusion solle, so die offizielle Erklärung durch Vienna Insurance Group, die Vertriebskraft beider Unternehmen gestärkt werden. Darauf hat der Konzern bereits in der Vergangenheit großen Wert gelegt und Erfolge erzielen können, wie VIG-Chef Günter Geyer erklärt: „Durch einen effektiven Ausbau der Vertriebsstruktur in den letzten Jahren sind wir in Polen zuletzt deutlich stärker als der Markt gewachsen“. So konnte die Versicherung ihr Konzernergebnis um 43,7 Prozent, auf 498,1 Million Euro erhöhen. Polen ist einer der wichtigsten Märkte für die Vienna Insurance Group.
Cyberattacke gleich Kriegserklärung
In Polen wird aktuell über die Einführung eines neuen Internetgesetzes debattiert. Dieses beinhaltet, dass die polnische Regierung Cyber-Angriffe als kriegerische Handlung einstufen und entsprechend reagieren darf, ähnlich wie es bereits in den USA der Fall ist. Die Mehrheit der Parlamentarier steht dem Gesetz positiv gegenüber. Beobachter gehen davon aus, dass die Abstimmung positiv ausfallen wird. Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Angriffe und Hackerattacken auf „Raum der Erzeugung und des Austausches von Informationen, der durch teleinformatisches System gebildet wird“ als Angriff auf den Staat Polen gewertet werden darf. Kritiker des Gesetzes befürchten allerdings, dass dieses missbraucht werden könnte, um politische Gegner einzuschüchtern. Auch unter IT-Experten ist eine solche Einstufung von Hackerattacken sehr umstritten.
Polens Beitritt zum EURO in weiter Ferne
Die Finanz- und Schuldenkrise vieler EU-Staaten hat die Vorfreude auf einen Beitritt der Euro-Zone erheblich gedämpft. Tschechien und Polen, die sich beide bei Eintritt in die EU auch zum späteren Beitritt zur Währungsunion verpflichteten, lassen sich jetzt mit der Umsetzung lieber Zeit. Polens Finanzminister Jacek Rostowskj forderte die Euro-Länder auf, die Krise schnell zu bekämpfen, oder zu akzeptieren, dass der Versuch einer gemeinsamen Währung gescheitert ist. In einem Interview mit der Zeitung „Gazeta Wyborcza“ sagte Rostowski: „Die europäischen Eliten, darunter die deutschen, müssen entscheiden, ob sie wollen, dass der Euro fortbesteht, selbst zu einem höheren Preis, oder nicht. Wenn nicht, müssen wir uns auf eine kontrollierte Auflösung der Eurozone vorbereiten, mit all ihren Konsequenzen, Deutschland eingeschlossen“. Er kritisierte, dass die Länder des Nordens zu egoistisch argumentieren und das „Fehlen der Solidarität mit Ländern, die Probleme haben“. Auch der Tschechiche Premierminister, Petr Necas forderte die Euro-Länder auf, erst die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen, bevor weiter der Beitritt Polens und Tschechiens gefordert wird. Necas: „Wir waren mit dem Beitritt zu einer Währungsunion einverstanden, nicht aber zu einer Transfer- und Schuldenunion.“
Vattenfall verkauft polnische Geschäftsanteile
Das schwedische Energieunternehmen Vattenfall gab jetzt bekannt, dass es sämtliche Geschäfte in Polen schließen werde. Für 1,8 Milliarden Euro verkaufte Vattenfall den Bereich der Strom- und Wärmeerzeugung an zwei polnische Unternehmen. Heat Poland (VHP) geht für 720 Mio. Euro an die polnische Gasfirma PGNiG. GZE, eine Vattenfall-Tochter wurde für rund 1,1 Milliarden an den Energieversorger Tauron verkauft. Beide Firmen haben zusammen bisher 2.800 Mitarbeiter, von denen jetzt wohl einige um ihren Job bangen müssen. Vattenfall plant, sich zukünftig mehr auf die Geschäfte im Mutterland Schweden, in Deutschland und in den Niederlanden zu konzentrieren.