Polen Blog

Neue Kooperation zwischen deutsch-polnischen Krankenhäusern

Vertreter der Krankenhäuser Märkisch-Oderland und des polnischen Drezdenko, haben bei einem Treffen in dieser Woche beschlossen, ihre Zusammenarbeit zukünftig zu verstärken. Dabei geht es vor allem um den Erfahrungsaustausch zwischen Medizinern und in Marketingfragen, der durch die gegenseitige Teilnahme an Workshops gefördert werden soll. Nicht nur für eine bessere Patientenbetreuung, auch wirtschaftlich werden beide Einrichtungen davon profitieren, wie bei einem ersten Austausch neuer Spezialbetten sichtbar wurde. Zusätzlich wird der neue Rettungsdienst des Krankenhauses Märkisch-Oderland demnächst auch das Krankenhaus auf der polnischen Seite mit in das modernisierte Rettungsnetz einbeziehen. Dadurch steigt die Auslastung der verfügbaren Transportmittel und Patienten können schneller befördert werden.

Polen unterstützt Libyens Regime-Kritiker

Polen will, nach Aussagen des Außenministers Radek Sikorski, Libyen beim Aufbau demokratischer Strukturen unterstützen. Am Montag wies der Minister darauf hin, dass Polen bereits in engem diplomatischem Kontakt steht. Polen hat, auch in seiner Eigenschaft der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft, stets die Kritiker und Aufständischen gegen das Gaddafi-Regime unterstützt, verweigerte aber die Beteiligung am Militäreinsatz der NATO. Trotzdem zeigt die polnische Regierung ihre Sympathie mit den Regime-Gegnern. So war Radek Sikorski der erste Außenminister, der in die von den Aufständischen gehaltenen Hafenstadt Bengasi gereist ist.

Bahnstreik in Polen

Circa 2.700 Züge des Regionalverkehrs blieben am Mittwoch in der Region Przewozy stehen und erschwerten Tausenden Pendlern den Weg zur Arbeit. Grund war der von der Eisenbahngewerkschaft angesetzte Streik für 24 Stunden. Insgesamt waren fast 300.000 Reisende von der Stilllegung des Schienenverkehrs betroffen. Die Gewerkschaft verlangt für die Bahnmitarbeiter Lohnerhöhungen um umgerechnet rund 70 Euro. Bisher bot die Bahngesellschaft lediglich 40 Prozent der geforderten Summe an. Jetzt hofft die Gewerkschaft, dass bei den geplanten neuen Tarifverhandlungen, die bereits heute beginnen sollen, eine Einigung im Interesse der Arbeiter erzielt werden kann.

KBC-Bank verkauft Versicherungsgesellschaft Warta

Der Versicherer „Talanx“ zeigt Interesse an einem Kauf der polnischen Versicherung „Warta“, wie der Talanx-Chef, Herbert Haas gegenüber der Nachrichtenagentur dpa angab. Haas: „Wenn Warta auf den Markt kommt, würden wir uns das gerne anschauen“. Mit einem Anteil an Warta könnte Talanx mit einem Schlag einen sehr großen Marktanteil in Polen erhalten, da Warta aktuell die drittgrößte Versicherungsgesellschaft Polens ist. Sie gehört zum Portfolio der belgischen KBC-Bank, die sie jetzt verkaufen muss, um die mit den empfangenen Staatshilfen verbundenen Auflagen zu erfüllen. Der Talanx-Chef rechnet damit, dass Warta bereits im September zum Kauf angeboten wird.

Stromerzeugung: Umdenken in Polen?

Bisher hat sich Polen bei der Energieerzeugung hauptsächlich auf die Nutzung von Kohle verlassen. Erst allmählich findet ein Umdenken statt, dass auch die Folgen für die Umwelt mit berücksichtigt. Trotzdem wächst der Energiebedarf des Landes kontinuierlich und noch immer ist Polen hauptsächlich auf Kohle zur Stromerzeugung angewiesen. Mehr als 90 Prozent des gesamten Strombedarfs wird aktuell über Kohleverbrennung gedeckt. Derzeit ist ein neuer Braunkohletagebau in der Nähe des Grenzortes Guben in Planung, um den hohen Kohlebedarf befriedigen zu können. Rund 100 Millionen Tonnen Kohle werden im polnischen Schlesien gefördert das sind rund ein Drittel mehr, als im den 15 Mitgliedstaaten der EU, vor dem Beitritt Osteuropas. Inzwischen ist allerdings besonders der Abbau der Steinkohle immer schwieriger, da die Bestände langsam zur Neige gehen. Dadurch ist Polen gezwungen, auch alternative Energien wie Windenergie und Sonnenenergie zu nutzen. Die beste Effizienz verspricht sich die polnische Regierung allerdings von der Errichtung mehrerer Atomkraftwerke, deren Bau in der Vergangenheit von der polnischen Bevölkerung verhindert wurde. Jetzt hofft die Regierung, dass das Interesse der Bevölkerung am Widerstand gegen den geplanten Bau erster polnischer Atomkraftwerke nachgelassen hat. Der Bau von mindestens vier Reaktoren ist für die nächsten Jahre geplant. Allerdings fehlt es bisher an Investoren dafür, da es bei der bereits weltweit hohen Zahl an Atomkraftwerken in den kommenden Jahren immer wieder zu Unfällen kommen wird. Diese aber können, wie das Reaktorunglück in Fukushima, schnell zu einer durch die Bevölkerung erzwungenen Abschaltung von Reaktoren führen, wie dies nach dem Reaktorunglück Tschernobyls in Polen und dieses Jahr in Deutschland geschehen ist. Damit sich die AKW bei den steigenden Sicherheitsauflagen rentieren, müssen aber langfristige Laufzeiten garantiert werden können. Das jedoch wird, zumindest in Europa, mit jedem Jahr unwahrscheinlicher.