Die polnische Regierung hat jetzt auch ihren letzten Anteil des Verlages, zu dem unter anderem die „Rzeczpospolita„, die konservative polnische Tageszeitung gehört, verkauft und damit die staatliche Kontrolle der Zeitung aufgegeben. Käufer ist das Unternehmen Gremi Media, das dadurch alle Anteile des Verlags hält. Nach eigenen Angaben plant das Medienunternehmen in absehbarer Zeit den Börsengang. Ein Termin wurde bisher jedoch nicht bekannt gegeben. 135 Millionen Zloty, dass entspricht 31,4 Millionen Euro, zahlte Gremi Media für den Verlag. Zu diesem gehören neben der bekannten „Rzeczpospolita“ auch die Wochenzeitung „Przekroj“, das Magazin „Uwarzam Rze“ und die Wirtschaftszeitung „Parkiet“. Die „Rzeczpospolita“ ist eine der bekanntesten Tageszeitungen in Polen. Ihre Auflage liegt bei rund 121.000 Exemplaren pro Tag. Mehrere Journalisten befürchten, dass der Verkauf auch personelle Änderungen nach sich ziehen wird und dies zu einer Änderung der Inhalte führt. Auf der Internet-Website „Wpolityce.pl“ wurde ein offener Brief veröffentlicht, indem eine solche Veränderung als „ein ernsthafter Schlag für den Pluralismus in unseren Medien“ bezeichnet wird.
Kategorie: Wirtschaft
TOM TAILOR eröffnet erste Filiale in Polen
Noch bis Ende dieses Jahres ist in Polen die Eröffnung von sechs Retail-Stores des Lifestyle-Unternehmens TOM TAILOR geplant. Der Erste Markt wurde am 28. September mit einer kleinen Feier eröffnet. Das Unternehmen ist zuversichtlich, in Polen das richtige Klima für ihre Produkte vorzufinden und hier erfolgreich expandieren zu können. Dieter Holzer, der Vorstandsvorsitzende der TOM TAILOR-Gruppe, erläutert den Grund für diese Standortentscheidung. Holzer: “ Mit unserer Expansion nach Polen erschließen wir uns einen neuen, sehr attraktiven Markt. Polen ist nicht nur das bevölkerungsreichste Land Osteuropas, es verfügt auch über eine robuste Wirtschaft und ein gesundes Konsumklima. Wir sehen mittelfristig hohes Wachstumspotential in Polen. Die polnischen Verbraucher haben ein ausgeprägtes Modebewusstsein und unsere Marke TOM TAILOR ist durch die Nähe zum deutschen Markt bereits heute bekannt und beliebt. Daher planen wir auch in 2012 weitere Store-Eröffnungen und sind davon überzeugt, in Polen unser Retail- und darüber auch unser Wholesale-Geschäft erfolgreich weiterentwickeln zu können und damit eine gute Basis für die weitere Expansion in Nordosteuropa zu legen.“ Vor allem die neu entstehenden Shopcenter hält das Unternehmen für die passende Umgebung ihrer Retail-Store, da nicht nur deren Mietpreise bislang moderat sind, sondern auch ein hohes Kundenaufkommen zu verzeichnen ist. Polen bleibt allerdings nicht das einzige Land, von dem der Konzern sich hohe Profite verspricht. Insgesamt 66 neue TOM TAILOR-Stores plant die Firma in den nächsten Jahren in Osteuropa.
Wachsender Energiebedarf lockt Investoren an
Aufgrund des wachsenden Bedarfs an Energie und des großen Potentials jenseits konventioneller Kohlekraftwerke, rückt die Energiewirtschaft in Polen immer stärker in den Blickpunkt großer Energieinvestoren. Polen muss, um die hohen Umweltstandards der Europäischen Union erfüllen zu können, die Nutzung von Kohle für die Energieerzeugung einschränken. Zeitgleich will die polnische Regierung die bestehende Abhängigkeit von der Öl- und Gaseinfuhr aus Russland verringern. Deshalb hat sich die Regierung vorgenommen, bis 2020 15,5 Prozent des gesamten benötigten Stroms durch regenerative Energieerzeugung zu generieren. Um die erneuerbare Energien zu fördern, bietet Polen etliche Anreize für Hersteller und Stromvertreiber. So wird Investoren die Banderolsteuer erlassen und sie bekommen Garantien für vorrangige Netzeinspeisung ihres Öko-Stroms. Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf Windkraftanlagen, für die Polen gute Wetterbedingungen aufweist. Doch auch in der Erzeugung von Bio-Gas sehen die Experten großes Potential, da Polen im Vergleich mit anderen mitteleuropäischen Staaten über einen hohen Anteil an landwirtschaftlichen Betrieben verfügt. Durch ein Gesetz für erneuerbare Energien, dass derzeit vom polnischen Wirtschaftsministerium erarbeitet wird, will der Staat Energieversorgern mehr Rechtssicherheit bieten. Zusätzlich bietet neben der Regierung auch die EU erhebliche Fördermittel für den Ausbau regenerativer Energien an – ein zusätzlicher Anreiz, der für viel Bewegung auf dem polnischen Energiemarkt sorgt.
Polen: „Europa ist in Gefahr“
Aufgrund der wachsenden Schuldenkrise mehrerer EU-Länder sieht der polnische EU-Ratsvorsitz die gesamte Europäische Union gefährdet. „Europa ist in Gefahr“, beurteilt der polnische Finanzminister, Jacek Rostowski, die derzeitige finanzielle Lage innerhalb der EU. „Wenn die Eurozone Risse bekommt, wird die Europäische Union nicht fähig sein, zu überleben – mit allen Konsequenzen, die man sich vorstellen kann“, mahnte Rostowski in einer Rede vor dem Europaparlament in Straßburg. Durch eine Verlängerung der akuten Krise müssten einige EU-Staaten mit einer doppelt so hohen Arbeitslosigkeit rechnen, wie bisher. Deshalb sei es unumgänglich, dass sich die Länderregierungen zusammen setzen, um einen Weg aus der Krise zu finden. Rostowski: „Wir müssen Europa retten – wenn nicht jetzt, wann dann?“ Auch der Währungskommissar der Europäischen Union, Olli Rehn, warnte vor den Folgen eines Ausschlusses Griechenlands aus der EU. Dies wäre mit weit höheren und „dramatischen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Kosten“ verbunden, als die Rettung Griechenlands durch die EU-Partner.
Energie: Rheinland-Pfalz verstärkt Kooperation mit Polen
Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz, unter Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), plant die Zusammenarbeit mit Polen im Bereich der erneuerbaren Energien zu verstärken. Am Montag den 12. 09. traf eine erste Delegation polnischer Energie-Experten in der Mainzer Staatskanzlei mit dem Ministerpräsident zusammen. Kurt Beck ist zuversichtlich, dass der Ausbau regenerativer Energien langfristig die richtige Wahl ist. Beck: „Das ist ein Geschäftsfeld, in dem ein großes wirtschaftliches Potenzial steckt.“ Erst seit 1996 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und der polnischen Woiwodschaft Oppeln, im Südwesten Polens. Ein erstes Partnerschaftsprojekt ist der gemeinsame Europamaster-Studiengang, an der neben der Hochschule in Oppeln die Mainzer Universität und die Universität Dijon in Frankreich beteiligt sind. Bereits im Wintersemester 2012/2013 beginnt das Gemeinschaftsprojekt. Bis dahin sollen auch die ersten wirtschaftlichen Kooperationen im Bereich der Energiewirtschaft starten.