Polen Blog

PKP plant mehr Komfort für Fahrgäste

Die polnische Staatsbahn (PKP) plant eine umfassende Modernisierung um den Komfort für Reisende zu erhöhen. Dadurch erhofft sich die PKP eine Steigerung der Attraktivität des Bahnfahrens. So werden zukünftig Rabattsysteme und ein Treuebonus eingesetzt und die aktuell recht unübersichtlichen Tarife vereinfacht. Außerdem sollen, zur Unterhaltung der Fahrgäste, W-LAN-Zugänge für mobile Endgeräte in die Abteile integriert werden. Auch spezielle Eltern-Kind-Abteile und der Online-Fahrkartenverkauf sind in Planung. Bis Anfang kommenden Jahres wird, wie ein Sprecher der Staatsbahn erklärte, ein Großteil der „Modernisierungskampagne Komfort“ in Betrieb sein. Dann wird beispielsweise der Streckenpreis nicht mehr allein nach den gefahrenen Kilometern berechnet, sondern auch nach Auslastung der jeweiligen Bahnverbindung. Schon jetzt gibt es einen ersten Rabatt, der Reisende mit günstigeren Preisen belohnt, wenn sie mindestens eine Woche vor Fahrtantritt ihre Fahrkarte kaufen. Das ermöglicht der PKP eine bessere Planung der Streckenauslastung und bedeutet für die Fahrgäste eine Ermäßigung, von zehn Prozent. Weitere Rabattstufen folgen noch in diesem Jahr, wie das Staatsunternehmen bekannt gab. Damit hofft die PKP, zukünftig mehr Fahrgäste aus dem Inn- und Ausland anzulocken.

Tourismus verzeichnet hohes Wachstum

Polen wird immer attraktiver für den Tourismus. Im Vergleich mit 2011 stieg die Zahl der Touristen 2012 um 11 Prozent. Allein aus Deutschland kamen rund fünf Prozent mehr Besucher als im Jahr zuvor. Das gab Elzbieta Wasowicz-Zaborek, die Vizepräsidentin der polnischen Tourismusorganisation, auf der ITB in Berlin bekannt. „Ich freue mich, dass wir die Zahl der deutschen Gäste nochmal deutlich steigern konnten. Deutschland bleibt mit einem Anteil von knapp 33 Prozent der mit Abstand wichtigste Quellmarkt für Polens Touristikbranche“, erklärte Frau Wasowicz-Zaborek. Insgesamt kamen letztes Jahr 14,8 Touristen aus dem Ausland nach Polen. Auch für das laufende Jahr erwartet Polen wieder einen hohen Besucherzustrom, da das Interesse ausländischer Touristen durch die Fußball-EM 2012, nach Aussage der Vizepräsidentin, erheblich gestiegen ist. Zudem finden auch 2013 zwei sportliche Ereignisse in Polen statt. So richtet Polen erstmals die Beachvolleyball-Weltmeisterschaften aus und auch die Volleyball-Europameisterschaften der Herren findet dieses Jahr in unserem Nachbarland statt.

Gedenken zum 70. Jahrestag des Ghettoaufstandes in Warschau

In einer Zeremonie wurde am Freitag in der Nozyk-Synagoge der Opfer des Aufstands im Warschauer Ghetto, während des Zweiten Weltkrieges gedacht. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und der polnischen jüdischen Gemeinde, nahmen an der Gedenkzeremonie teil, darunter Staatschef Bronislaw Komorowski, EU-Parlamentssekretär Martin Schulz und der Großrabbiner Michael Schudrich. „Noch immer sind einige unter uns, die damals gekämpft haben. Es ist unsere Pflicht, ihnen die Ehre zu erweisen und zu danken, solange wir sie noch sehen und hören können“, erklärte der Rabbiner in einem vorherigen Interview. Am 19. April 1943 kam es zu einem vier Wochen dauernden Aufstand der im Warschauer Ghetto eingesperrten Juden gegen die sie bewachenden Nazis, da die Angst vor der geplanten Deportation in eines der Vernichtungslager größer war, als die Angst vor dem Erschießungstod. Nur wenige Tausend Juden überlebten. 12.000 Menschen starben während der Kämpfe. Weitere 30.000 wurden nach der Niederschlagung des Aufstands von den Nazis erschossen und 7000 in Vernichtungslager transportiert, wo die meisten von ihnen ebenfalls starben.

„Wirtschaftstag Polen“

Der „Wirtschaftstag Polen“ fand jetzt auf der 64. Internationalen Saarmesse in Saarbrücken statt. Im Rahmen dessen veranstaltete die IHK ein umfangreiches Gesprächs- und Informationsprogramm für deutsche Firmen, die sich für Polen als Handels- und Geschäftspartner interessierten. „Die polnische Wirtschaft ist bereits seit Langem ein verlässlicher und stabiler Partner saarländischer Unternehmen. Mit unserem Wirtschaftstag heute möchten wir weiteren Unternehmen Gelegenheit geben, mit Polen ins Geschäft zu kommen“, erklärte der IHK-Vizepräsident, Thomas Hempel, in seiner Eröffnungsrede. Eingeladen waren unter anderem der polnische Konsul für Wirtschaftsangelegenheiten, Stanislaw Hebda und der deutsche Staatssekretär Jürgen Barke. Barke betonte, wie umfangreich bereits die bisherigen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Politik und Kultur sind. Auch die Handelsbeziehung kann sich sehen lassen; rund 500 Millionen Euro, beträgt das Import- Exportvolumen, zwischen beiden Ländern, bei einer weitestgehend ausgeglichenen Handelsbilanz. „Der Warenaustausch zwischen unseren Ländern hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt – da geht aber noch mehr“, resümiert der IHK-Vize. Das viele Unternehmer das genauso sehen, zeigt sich im großen Interesse der Wirtschaftsvertreter, an den angebotenen weiterführenden Gesprächen und Informationen.

Protest zum Jahrestag des Smolensk-Absturzes

Mehrere hundert Menschen demonstrierten in Warschau, zum dritten Jahrestag des Absturzes der Präsidentenmaschine über Russland, gegen die vermeintliche Schuld russischer Behörden, am Absturz. „Die Verbrechen von Katyn und Smolensk: Angriffe auf das unabhängige Polen“, skandierten die Demonstranten. Organisiert und angeführt wurden die Proteste von der konservativen Partei PiS und deren Vorsitzendem, Jaroslaw Kaczynski, dem Bruder des damals tödlich verunglückten polnischen Präsidenten Lech Kaczynski. Das Flugzeug war am 10. April 2010, mit 96 Vertretern und Mitarbeitern der polnischen Regierung, in der Nähe der russischen Stadt Smolensk abgestürzt. Die darauf folgende Untersuchung hatte menschliches Versagen der Crew ergeben. Das Ergebnis wird jedoch bis heute von Lech Kaczynski und seinen Anhängern als falsch und der Absturz als gezielter Anschlag dargestellt. Die Delegation war damals auf den Weg nach Katyn, um dem 70. Jahrestages des dort während des zweiten Weltkrieges stattgefundenen Massakers an tausenden polnischen Soldaten zu gedenken. Das Massaker war jahrzehntelang von der russischen Regierung geleugnet worden, was zu erheblichen Spannungen zwischen beiden Ländern führte. Die Spannungen verstärkten sich, anlässlich des Flugzeugabsturzes wieder, was von der Oppositionspartei PiS regelmäßig ausgeschlachtet wird.