Noch bis Ende dieses Jahres ist in Polen die Eröffnung von sechs Retail-Stores des Lifestyle-Unternehmens TOM TAILOR geplant. Der Erste Markt wurde am 28. September mit einer kleinen Feier eröffnet. Das Unternehmen ist zuversichtlich, in Polen das richtige Klima für ihre Produkte vorzufinden und hier erfolgreich expandieren zu können. Dieter Holzer, der Vorstandsvorsitzende der TOM TAILOR-Gruppe, erläutert den Grund für diese Standortentscheidung. Holzer: “ Mit unserer Expansion nach Polen erschließen wir uns einen neuen, sehr attraktiven Markt. Polen ist nicht nur das bevölkerungsreichste Land Osteuropas, es verfügt auch über eine robuste Wirtschaft und ein gesundes Konsumklima. Wir sehen mittelfristig hohes Wachstumspotential in Polen. Die polnischen Verbraucher haben ein ausgeprägtes Modebewusstsein und unsere Marke TOM TAILOR ist durch die Nähe zum deutschen Markt bereits heute bekannt und beliebt. Daher planen wir auch in 2012 weitere Store-Eröffnungen und sind davon überzeugt, in Polen unser Retail- und darüber auch unser Wholesale-Geschäft erfolgreich weiterentwickeln zu können und damit eine gute Basis für die weitere Expansion in Nordosteuropa zu legen.“ Vor allem die neu entstehenden Shopcenter hält das Unternehmen für die passende Umgebung ihrer Retail-Store, da nicht nur deren Mietpreise bislang moderat sind, sondern auch ein hohes Kundenaufkommen zu verzeichnen ist. Polen bleibt allerdings nicht das einzige Land, von dem der Konzern sich hohe Profite verspricht. Insgesamt 66 neue TOM TAILOR-Stores plant die Firma in den nächsten Jahren in Osteuropa.
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200 verschollene Kunstwerke entdeckt
Polnische Beamte haben jetzt auf dem vernachlässigten Grundstück eines 90-jährigen Mannes über 200 Kunstwerke entdeckt, die seit langem als vermisst gelten. Nach bisherigen Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass der Mann die Werke, darunter wertvolle Bilder aus der italienischen Renaissance, bei Bauarbeiten in den 60-iger Jahren gefunden hat. Statt seinen Fund zu melden, hortete er die Bilder und Skulpturen zu Hause. Sie befinden sich mittlerweile in einem sehr schlechten Zustand, da sie in feuchten und staubigen Räumen gelagert wurden waren. Inzwischen brachte die Polizei den Fund in ein Museum, wo sie von Spezialisten untersucht werden, die anschließend über das weitere Vorgehen zum Erhalt der Bilder Auskunft geben können. Identifiziert wurde bisher eine Radierung von Jozef Czajkowski aus dem Jahre 1903, das während des Zweiten Weltkrieges aus dem Museum in Katowice gestohlen wurde. Die Behörden gegen davon aus, dass es sich auch bei den anderen Kunstwerken um verschollene Kriegsbeute handelt.
Neues Informationsgesetz löst Protestwelle aus
Ein neues Informationsgesetz soll dafür sorgen, dass die polnischen Behörden zukünftig nicht mehr dazu verpflichtet werden können, den Bürgern Auskünfte zu erteilen. Ein regelrechter Proteststurm gegen das geplante Gesetz entwickelte sich als bekannt wurde, dass der nach der ersten offiziellen Lesung gestrichene Passus über die Auskunftspflicht staatlicher Behörden, im Senat wieder eingeführt wurde, ohne dass dies den Abgeordneten mitgeteilt worden war, die das Gesetz im guten Glauben am 9. Oktober vergangenen Jahres verabschiedeten. Unterschreibt Präsident Komorowski das Gesetz, läge es zukünftig im Ermessen der Behörden, welche Auskünfte sie erteilen. Als Argument für diese Einschränkung wird der Schutz strategischer Wirtschaftsinteressen angegeben. Dazu gehört unter anderem der von der Regierung geplante und von der Bevölkerung bisher skeptische gesehene Bau von zwei Atomkraftwerken, mit denen der polnische Präsident mehr Unabhängigkeit von Gas- und Öltransporten erreichen will. „Es dient [auch] dazu, vor der Bevölkerung die wahren Kosten für den Bau von Atomkraftwerken und den Preis des von ihnen produzierten Atomstroms zu verbergen“, kritisierte bereits 2004 Grünen-Politiker Dariusz Szwed. „Die Argumente zur Verteidigung des Gesetzes erinnern an das Orwellsche „Ministerium der Liebe“, mit dem das Ministerium der Geheimpolizei gemeint ist“, schreibt Expräsident Lech Walesa in einem offenen Brief an Präsident Komorowski. Er und weitere Freiheitskämpfer der 1980er Jahre fordern den Präsident auf, sein Vetorecht gegen das Gesetz zu nutzen.
Gute Zusammenarbeit im Rechtsverkehr
Polen und Deutschland wollen jetzt in der Strafverfolgung noch enger zusammen arbeiten. Bereits jetzt läuft die Auslieferung von Straftätern zwischen beiden Staaten vorbildlich, was auf die gute Kooperation beider Justizministerien zurückzuführen ist. Rund 500 straffällig gewordene Personen werden pro Jahr zwischen Deutschland und Polen in das jeweils zuständige Land überstellt. Dietrich Welp vom Bundesjustizministerium Deutschlands lobte am Donnerstag in Frankfurt/Oder die gute Zusammenarbeit. Auch Polens Justizminister, Krzystof Kwiatkowski äußerte sich auf dem Treffen von deutschen und polnischen Spitzenvertretern der Justiz in Brandenburg mit Hochachtung. Deutschland sei, nach Aussage Kwiatkowskis der erste Staat gewesen, mit dem auch eine Kommunikation direkt zwischen den Gerichten möglich wurde. Mit keinem anderen Nachbarland hat Polen einen so umfassenden Rechtsverkehr, wie mit Deutschland. An dem Brandenburger Treffen waren auch Vertreter der Oberlandesgerichte Brandenburgs, Mecklenburg-Vorpommerns und Sachsens beteiligt, die eine weitere Verbesserung und Erleichterung der gemeinsamen Arbeit besprechen wollen.
Polen sagt Beteiligung an Durban III ab
Wie die polnische Regierung durch ihren Sprecher der polnischen Botschaft in Berlin, Jacek Biegala, jetzt bekannt gab, wird auch Polen nicht an der umstrittenen UN-Konferenz gegen Rassismus, der „Durban III“ teilnehmen. Eigentlich als Weltkonferenz gegen Rassismus geplant, wurde die Konferenz von verschiedenen Politikern, wie Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad genutzt, um Stimmung gegen den Staat Israel zu machen. Bereits im April vor zwei Jahren verließ Polen die Konferenz „Durban II“ vorzeitig, wegen der von Irans Präsident gehaltenen Rede, die mit Hasstiraden gegen Israel gespickt war. Benannt ist die Konferenz nach dem Ort an dem sie stattfindet, Durban, der zweitgrößten Stadt Südamerikas. Polen ist bereits das 14. Land, dass nicht an der Konferenz teilnehmen will. Auch Deutschland, Bulgarien, Großbritannien, Frankreich, Australien, Österreich, Neuseeland, Kanada, Tschechien, Italien, Israel, die USA und die Niederlande, boykottieren die Konferenz. Polens Regierungssprecher versicherte aber, dass sich seine Regierung weiterhin national und international gegen Rassismus engagieren werde.