Wie immer wieder beobachtet werden kann, sind Länder mit einem steigenden Wirtschaftswachstum gute Märkte für Luxusartikel. Dies macht sich aktuell auch in Polen bemerkbar. Immer mehr Edelboutiquen, Schmuckgeschäfte und Läden für Markenartikel bestimmen die Zentren der großen Städte. Wie das Beratungsunternehmen analysierte, werden in den nächsten zwei Jahren die Verkaufszahlen für Luxusgüter aller Art um bis zu 50 Prozent steigen. Bezogen auf die Gesamtausgaben der Bevölkerung für exklusive Produkte, schaffen es Bekleidung und Schuhe auf einen Anteil am Verkauf von circa 30 Prozent. Das zeigt sich auch bei der Entstehung neuer Geschäfte in der Hauptstadt. Hier bestimmen Läden von Chanel, Prada und Louis Vuitton das Bild der Einkaufsmeile. Jetzt soll mitten im Zentrum Warschaus ein neues Shoppingcenter speziell für Luxusartikel entstehen. Geplant wird dies von der Likus-Familie, die in Polen bereits durch eine Vielzahl von Boutique-Hotels und Restaurants bekannt ist. Die neue Einkaufsmeile soll 19.000 Quadratmeter umfassen und schon im kommenden Jahr für zahlungskräftige Kunden zur Verfügung stehen. Davon gibt es in Polen rund eine halbe Million, Tendenz steigend. Sieben Milliarden Euro geben diese nach angaben des Marktforschungsunternehmens MDRC im Jahr für Luxus aus. „Einkäufe im Wert von 5000 oder sogar 10000 Euro kommen inzwischen sehr viel häufiger vor als noch vor fünf Jahren“, freut sich Piotr Raczynski,der seit zwei Jahren das erste Rolex-Geschäft in Polen führt.
Polen Blog
Die Abfallwirtschaft in Polen
Die strengen EU-Auflagen, führen in Polen zu steigenden Kosten für die Abfalldeponierung- und Beseitigung. Dadurch entstand ein wachsendes Interesse an alternativen Methoden zur Abfallbeseitigung- und Wiederaufbereitung – ein großes Potential für Investoren und Firmen, die auf Abfallbeseitigungsanlagen spezialisiert sind. Den Bau von acht großen Müllverbrennungsanlagen plant die polnische Regierung derzeit. Hierbei wird besonder auf neue und effizientere Methoden zur Abfallverbrennung und Trocknung gesetzt. So hofft die Stadt Wroclaw schon im kommenden Jahr eine Kläranlage in Betrieb nehmen zu können, die den in der gesamten Gegend anfallenden Klärschlamm durch Verdampfung auf ein Minimum reduzieren kann. Trotz der Bemühungen, vor allem umweltfreundliche Technologien zu nutzen, gibt es viele Kritiker der derzeitigen Müll-Beseitigungs-Initiative in Polen, da die Abfallbeseitigung auf möglichst umweltschonende Art zwar wichtig ist, die Abfallvermeidung jedoch Priorität haben sollte. Bestrebungen seitens der Regierung für Recycling von verwertbaren Abfällen spielen bisher eine eher untergeordnete Rolle.
Alle Jahre wieder: „Polen-Böller“
In Polen ist das Zünden von Pyrotechnik das ganze Jahr über erlaubt. Dadurch ist das Feuerwerk im Handel wesentlich günstiger als in Deutschland. Und so verwundert es nicht, dass bereits im Oktober mit dem Schmuggel der so genannten „Polen-Böller“ begonnen wird. Schon 8000 dieser kleinen Sprengsätze wurden an der deutsch-polnischen Grenze beschlagnahmt. Ein über den finanziellen Aspekt hinaus gehendes Problem dabei ist, dass fast alle aus Osteuropa stammenden Feuerwerkskörper hier in Deutschland keine Genehmigung bekämen, da sie wesentlich unberechenbarer in ihrer Reaktion sind, als die hier zugelassenen. Außerdem ist die Sprengkraft dieser Böller oft viel höher als die der deutschen Feuerwerkskörper, da sie anders zusammen gesetzt sind. Deutsche Verbraucher sind allerdings an die durch das Bundesamt für Materialforschung und -prüfung zugelassene Feuerwerkskörper und deren Sicherheit gewöhnt. Dadurch kommt es hier verstärkt zu Unfällen, die nicht selten tödlich enden. Die Polizei mahnt alle die eine unbeschwerte Silvesternacht genießen wollen, beim Kauf ihres Feuerwerks auf die deutsche Kennzeichnung und die Sicherheitshinweise zu achten.
GFG Neiße gegen grenzüberschreitender Kriminalität
Seit dem 1. Juli dieses Jahres gibt es in Oberlausitz-Niederschlesien und Zgorzelec die gemeinsame Fahndungsgruppe „Neiße“, der Polizisten aus Polen und Sachsen angehören. Das Ziel ihrer Arbeit ist die bessere Bekämpfung von grenzüberschreitender Kriminalität. Wie Sachsen Landespolizeipräsident Bernd Merbitz jetzt bekannt gab, haben er und der Niederschlesische General Zbigniew Maciejewski eine Vereinbarung zur Verlängerung der Zusammenarbeit unterzeichnet. In den vergangenen sechs Monaten der gemeinsamen Arbeit, konnten Erfolge in der grenzüberschreitenden Verbrechensbekämpfung erzielt werden, die eine Behörde allein nicht erreicht hätte. Innenminister Markus Ulbig lobt die Resultate: „Die GFG Neiße hat bisher hervorragende Arbeit geleistet. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir auch zukünftig die Möglichkeit haben, gemeinsam mit unseren polnischen Kollegen eine derart schlagkräftige Einheit zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität einzusetzen. Auch mit dieser Vereinbarung wird deutlich, dass die Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei sehr gut ist.“ Schwerpunkte der Fahndungsarbeit der „GFG Neiße“ ist vor allem Diebstahl und Schmuggel zwischen Sachsen und Polen.
Bereits 127 Kältetote in Polen
Der extrem harte Winter, der dieses Jahr schneller als üblich mit Schnee und Tiefsttemperaturen von bis zu -14° Celsius zugeschlagen hat, forderte in Polen bereits 127 Opfer in nur sechs Wochen. Acht Menschen erfroren während der Weihnachtsfeiertage. Bei fast allen Opfern handelt es sich um Obdachlose und meist unter Alkohol stehende Männer zwischen 35 und 60 Jahren, die nicht mehr rechtzeitig eine Unterkunft finden konnten. Immer wieder bittet die Polizei die Bevölkerung, einen Notdienst zu rufen, wenn sie Menschen auf Parkbänken oder Straßen liegen sehen. Im vergangenen Jahr erfroren nach offiziellen Angaben, fast dreihundert Menschen in Polen – die meisten von ihnen im Januar. Die bereits jetzt so hohe Zahl an Todesopfern lässt befürchten, dass in diesem Winter wesentlich mehr Obdachlose aufgrund der Kälte sterben werden. Auch in Deutschland wurde am vergangenen Sonntag ein Obdachloser Mann erfroren aufgefunden. Er hatte allerdings mehrere Hilfs- und Unterkunftsangebote von Streetworkern abgelehnt, die ihn noch kurz vor seinem Kältetot besucht hatten.