Sicherheitsmaßnahmen für Fußball-EM 2012

Da Polen in den vergangenen Jahren ein wachsendes Problem mit Fußballhooligans hat, beschlossen die polnischen Behörden für die Fußball-EM 2012 Fußfesseln für gewaltbereite Fans einzusetzen. Um gewalttätige Fans aus den Nachbarländern abzuhalten, sind verschärfte Einfuhrkontrollen geplant, wie Polens Polizei-Kommandant Jaroslaw Szymezyk bei einer Rede in der brandenburgischen Polizeifachhochschule mitteilte. 100.000 Polizisten sind für die Spiele in Polen, die zwischen dem 8. Juni und 1. Juli kommenden Jahres stattfinden, eingeplant. 1700 Stadionverbote wurden gegen Randalierer bisher ausgesprochen, die „ständig überwacht“ werden sollen. Für besonders aggressive „Fans“ wird derzeit der Einsatz von Fußfesseln geprüft. Außerdem sollen sie mit strengen Meldeauflagen belegt werden, um sie während der EM von den Stadien fern zu halten. Polen erwartet rund eine Million Besucher während der Fußball-EM. Deshalb werden auch, mit Hilfe der jeweiligen Behörden, die Fan-Gruppen der Besucherländer überwacht. „Wir haben deshalb konkrete Vereinbarungen zur Zusammenarbeit verabredet“, erklärt Szymezyk. In Oranienburg findet derzeit ein Informationsaustausch hochrangiger Vertreter der deutschen, der polnischen und der ukrainischen Polizei und Innenministerien statt, um gemeinsame Strategien zur Vermeidung ausufernder Gewalt während der kommenden Fußball-EM zu entwickeln. Dafür werden die Erfahrungen Deutschlands bei der Fußball-WM 2006 ausgewertet, die ohne größere Zwischenfälle stattfinden konnte. Dafür wurden die rund 1400 bekannten gewaltbereiten Fans von Polizeibeamten besucht und gebeten, den Stadien fern zu bleiben. Widersetzten sie sich dieser „Bitte“, wurden Meldeauflagen und Platzverweise ausgesprochen. Ähnlich will jetzt auch die polnische Polizei vorgehen.

Weitere Forderungen nach Grenzkontrollen zu Polen

Nach gestiegenen Zahlen in der Diebstahl- und Einbruchstatistik, votieren jetzt auch Kommunalpolitiker von Mecklenburg-Vorpommern für stichprobenartige Grenzkontrollen zu Polen. Auch viele Einwohner halten dies mittlerweile für ein wirksames Vorgehen gegen Diebe und Einbrecher, die allerdings auch in den Grenzgebieten nur zu 30 Prozent aus Polen stammen. „Die Kontrollen könnten stichprobenartig erfolgen, wir wollen aber keine Verkehrsbehinderungen an der Grenze“, erklärt dagegen Reinhart Retzlaff, der Bürgermeister von Ramin (Kreis Uecker-Randow). Seiner Meinung nach bringen Grenzkontrollen nur einen geringen Nutzen. Retzlaff: „Wer professionell klaut, der kennt auch die Schleichwege“. Anders sehen dies die Einwohner der Halbinsel Usedom. Diese fordern die Wiedereinführung fester Grenzkontrollen. Die gestiegene Zahl der Diebstähle hat seine Ursache aber auch in einer schlechten Planung der Polizeikontrollen. So kritisieren die Einwohner, dass vor allem Nachts Polizisten wenig bis gar nicht präsent sind, so dass sich Diebe und Einbrecher recht sicher fühlen können.

Schwere Stürme in Polen

Heftige Stürme in der vergangenen Nacht, haben schwere Schäden in Polen angerichtet. Im Südwesen von Warschau sind mehr als 800 Häuser, teils massiv, beschädigt worden, wie der polnische Fernsehsender „TVP Info“ mitteilte. Durch den Sturm wurden etliche Dächer komplett abgedeckt. Außerdem kam es zu weiteren Zerstörungen durch umgefallene Strommasten und entwurzelte Bäume. Auch in der Landwirtschaft ist der Schaden enorm und noch nicht endgültig zu beziffern. Der polnische Regierungschef Donald Tusk reiste in das betroffene Gebiet und versprach, dass den Opfern schnell geholfen würde. Glücklicherweise wurden keine Menschen verletzt, oder getötet.

Keine Billigarbeiter aus Osteuropa

Die Sorge in Deutschland war groß, dass sich aufgrund der für viele Branchen fehlenden Mindestlöhne, die Arbeitsmarktsituation nach der Öffnung der Grenzen zu Osteuropa ab Mai weiter verschärfen würde. Mit einer Billiglöhnerschwemme, besonders aus dem Nachbarland Polen, rechneten viele Arbeitnehmer und Gewerkschafter. Doch einen Monat nach der Umsetzung der Freizügigkeit auf dem Europäischen Arbeitsmarkt für die zuletzt der EU beigetretenen osteuropäischen Länder zeigt sich, dass die Befürchtungen leider unbegründet waren. Leider, weil auch aus den Ländern, in denen das allgemeine Lohnniveau niedriger ist als in Deutschland, Arbeitskräfte eher ungern nach Deutschland kommen, da auch für sie der hier in einigen Branchen bezahlte Arbeitslohn wesentlich niedriger ist, als in anderen westeuropäischen Ländern. Zu früh haben sich vor allem die Zeitarbeitsfirmen darauf gefreut, sich mit billigen Arbeitern eine goldene Nase zu verdienen. „Deutschland ist nicht attraktiv für Geringverdiener aus Polen. Sieben Euro pro Stunde verdienen sie auch zu Hause“, konstatiert die Chefin von Manpower Deutschland, Vera Calasan. „Leiharbeiter aus dem Niedriglohnbereich vermitteln wir gar nicht nach Deutschland, dafür gibt es keine Nachfrage“, erklärt Frau Calasan, die auch Arbeitskräfte aus Polen in andere Länder vermittelt. Lediglich Ingenieure werden in Deutschland gut genug bezahlt, so dass sich der Einsatz für alle Beteiligten lohnt. Ein wenig schadenfroh stimmt die Nachricht schon, wenn es auch nicht für die deutschen Unternehmen spricht, deren miese Bezahlung sich auch im fehlenden Ausgleich der Inflation, selbst nach Erhöhung der Tariflöhne wiederspiegelt.

Weitere Hochgeschwindigkeitszüge für Polen

Ab 2015 werden von der Landeshauptstadt Warschau aus, die ersten Hochgeschwindigkeitszüge nach Gdingen, Krakau und Kattowitz fahren. Von dort soll es später weiter gehen, nach Berlin, Wien und Prag. Dafür wurden jetzt bei der Firma „Alstom“ die ersten 20 Hochgeschwindigkeitszüge bestellt. Der polnische Bahnbetreiber PKP-Intercity, hat zeitgleich mit dem Kauf der Züge auch einen Wartungsvertrag über 17 Jahre abgeschlossen. Das Gesamtvolumen der Investition beträgt rund 665 Millionen Euro. Schon ab 2014 soll der erste Hochgeschwindigkeitszug geliefert werden. Dann wird die Reisestrecke ein durchschnittliches Tempo von 200 Km/h und Spitzenwerte von 250 Km/h erreichen. Janusz Malnowski, der Präsident von PDP-Intercity, ist stolz auf die neue Entwicklung: „Die neuen Züge auf polnischen Strecken bringen neue Qualität und mehr Komfort für die Fahrgäste. Sie werden zu einem Gütezeichen technologischen Durchbruchs. Diese Züge erfüllen höchste Funktionalitäts- und Sicherheitsstandards.“Außerdem sollen die neuen Züge rund acht Prozent weniger Energie verbrauchen, als die herkömmlich genutzten Bahnen.