Polnische Regierung verkauft Anteil an „Rzeczpospolita“

Die polnische Regierung hat jetzt auch ihren letzten Anteil des Verlages, zu dem unter anderem die „Rzeczpospolita„, die konservative polnische Tageszeitung gehört, verkauft und damit die staatliche Kontrolle der Zeitung aufgegeben. Käufer ist das Unternehmen Gremi Media, das dadurch alle Anteile des Verlags hält. Nach eigenen Angaben plant das Medienunternehmen in absehbarer Zeit den Börsengang. Ein Termin wurde bisher jedoch nicht bekannt gegeben. 135 Millionen Zloty, dass entspricht 31,4 Millionen Euro, zahlte Gremi Media für den Verlag. Zu diesem gehören neben der bekannten „Rzeczpospolita“ auch die Wochenzeitung „Przekroj“, das Magazin „Uwarzam Rze“ und die Wirtschaftszeitung „Parkiet“. Die „Rzeczpospolita“ ist eine der bekanntesten Tageszeitungen in Polen. Ihre Auflage liegt bei rund 121.000 Exemplaren pro Tag. Mehrere Journalisten befürchten, dass der Verkauf auch personelle Änderungen nach sich ziehen wird und dies zu einer Änderung der Inhalte führt. Auf der Internet-Website „Wpolityce.pl“ wurde ein offener Brief veröffentlicht, indem eine solche Veränderung als „ein ernsthafter Schlag für den Pluralismus in unseren Medien“ bezeichnet wird.

Klarer Wahlsieg für die regierende PO

Entgegen der auf aktuellen Umfragen beruhenden Prognose, gewann der amtierende Ministerpräsident, Donald Tusk, die Wahl mit einem klaren Vorsprung vor der Oppositionspartei ‚Recht und Gerechtigkeit‘, PiS, und ihrem Parteivorsitzenden, Jaroslaw Kaczynski. Tusk und die Bürgerplattform PO, erhielten 39,2 Prozent der Wählerstimmen. Die Bauernpartei PSL, bisheriger und voraussichtlich auch zukünftiger Koalitionspartner, erzielte 8,4 Prozent der Stimmen. Gemeinsam mit der Fraktion der deutschen Minderheit, die sich der PO anschließt, kommt die Regierungskoalition in der kommenden Amtszeit gemeinsam auf 235 der 460 Parlamentssitze, vier Sitze mehr, als benötigt. Damit wurde erstmals seit dem Ende des Sozialismus zweimal in Folge die gleiche Partei gewählt. Donald Tusk versprach nach Bekanntwerden des Wahlergebnis, das Reformtempo weiter zu erhöhen. Tusk: „In den kommenden vier Jahren werden wir doppelt so hart und doppelt so schnell arbeiten“. Einen überraschend großen Erfolg kann die anti-klerikale Partei „Palikot-Bewegung“ für sich verbuchen. Mit 10 Prozent der Wählerstimmen stellt sie in den kommenden vier Jahren 40 Abgeordnete im polnischen Parlament und wird damit nach der PiS die drittstärkste Fraktion. Die meisten der zukünftigen Abgeordneten der Palikot-Bewegung sind Anfänger in der Politik. Sie setzen sich ein für Laizismus in Polen, sowie für die Liberalisierung der Gesellschaft und Solidarität mit Minderheiten und sozial schwache Menschen.

Schweres Zugunglück zwischen Warschau und Katowice

Bei einem Zugunfall sind in Polen vier Menschen getötet worden. Mindestens 30 weitere Passagiere wurden verletzt. Der Zug entgleiste auf der Strecke zwischen Katowice und Warschau. Die Behörden fürchten, dass die Zahl der Toten weiter steigen könnte, da rund 20 Passagiere zum Teil lebensgefährliche Verletzungen davon trugen. Vier Waggons entgleisten, wobei der erste Waggon am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde. „Uns wurde gesagt, dass Leute aus den Fenstern geschleudert wurden und sich unter dem Waggon befinden, der auf die Seite gestürzt ist“, erklärte Justyna Sochacka, die Sprecherin der Hubschrauberrettung. Augenzeugen berichteten; „Wir hörten einen riesigen Lärm. Der erste Waggon wurde vollständig zerstört, Fenster eingedrückt und seine Seiten demoliert.“ Circa 280 Passagiere befanden sich während des Unglücks im Zug. Die Ursache der Zugentgleisung ist bisher nicht bekannt.

Abschlussbericht zum Flugzeugabsturz zeigt Hauptschuld des Piloten

Wie die polnische Regierungskommission, die eigenständige Ermittlungen zu den Ursachen des Absturzes der polnischen Präsidentenmaschine vor einem Jahr in Smolensk anstellte jetzt öffentlich bekannt gab, lag die Hauptschuld des Absturzes bei der polnischen Besatzung. Diese war nur mangelhaft ausgebildet und eine „Gefahr für die Flugsicherheit“. Wesentliche Fehler hätte vor allem der Pilot der Maschine zu verantworten, der den Flughafen Smolensk zu schnell und zu tief angeflogen hatte. Wegen des damals herrschenden Nebels war außerdem Sichtkontakt mit dem Bodenpersonal nicht möglich, wodurch die Landung zusätzlich erschwert wurde. Eine Teilschuld wurde dem russischen Bodenpersonal gegeben. So wurde die Beleuchtungsanlage als „fehlerhaft und unvollständig“ bezeichnet und die Besatzung des verunglückten Flugzeugs hätten falsche Anweisungen erhalten. Damit relativiert die polnische Kommission den Bericht der russischen Ermittlungsbeamten ein wenig, die der polnischen Besatzung die alleinige Schuld an dem Unglück zuschrieb. Dabei bezogen sich die Ermittler auch auf Bordaufnahmen die darauf hinweisen, dass Regierungsvertreter die Piloten unter Druck gesetzt hatten. Dies schließt der polnische Bericht als Ursache des Absturzes aus. Der amtierende polnische Verteidigungsminister Bogdan Klich trat nach Bekanntwerden des Berichtes von seinem Amt zurück. Am 10. April vergangenen Jahres war das Flugzeug mit dem damaligen Präsidenten Lech Kaczynski und 95 weiteren Passagieren beim Landeanflug auf Smolensk abgestürzt, woraufhin es zu zahlreichen Verschwörungstheorien und Beschuldigungen gegen die russische Regierung gekommen war.

Exorzistentreffen im polnischen Czestochowa

Wie der polnische Radiosender des gleichnamigen Klosters „Jasna Gora“ jetzt berichtete, fand diese Woche in Polen ein Exorzisten-Treffen zum Thema Vampirismus statt. Unter dem Motto: „Die Mode des Vampirismus in Europa und der Welt“, trafen sich circa 300 Teilnehmer bestehend aus katholischen Priestern und Laien verschiedener Länder, die im Kloster „Jasna Gora“, in der südlichen Stadt Polens, Czestochowa, ernsthaft über Vampirismus, dessen neue Attraktivität für die Jugend, über „die Schizophrenie und andere mentale Störungen“, sowie über den Okkultismus und den Spiritismus sowie die Lügen des Bösen während des Exorzismus“ debattierten. Dieses Treffen von offiziell ernannten Exorzisten findet alle zwei Jahre statt. Pressevertreter werden nicht zugelassen. Satiriker auch nicht. 😉