Infoportal & Quiz über Polen

Das Deutsch-polnische Institut (DPI) hat online ein neues Bildungsangebot gestartet. Auf www.poleninderschule.de wartet ein Wissenstest, mit dem man seine Kenntnisse über unser Nachbarland testen kann. Gefragt wird zum Beispiel nach der Größe des Landes, der Zahl seiner Einwohner, dem Nationalgericht der Polen, oder danach, welches Gebirge hier zu finden ist. Wer dabei nicht zufriedenstellend abschneidet, kann auf dem Portal unzählige Informationen über Polen abrufen. Das ein wachsendes Interesse daran besteht, zeigte sich schon am ersten Tag, nach der Freischaltung von „Polen in der Schule“. Ganze 2200 Seitenaufrufe konnten die Betreiber innerhalb der ersten 24 Stunden zählen. Finanziert wird das Info-Portal von der Regensburger Sanddorf-Stiftung, in Kooperation mit dem Deutsch-Polnischen Institut. „Ausgehend vom Grundgedanken, dass im deutschen Regelunterricht Kenntnisse über das Nachbarland Polen wichtig sind, haben wir versucht, an vorhandenen Inhalten der Lehrpläne entlang Brücken nach Polen zu schlagen. Günter Grass, Gottfried Keller, E.T.A. Hoffmann – die haben alle Bezüge zu Polen, nur wissen das viele nicht,“ erklärt Dr. Matthias Kneip, einer der Hauptverantwortlichen des Instituts.

Zweisprachiger Unterricht in Görlitz

Ein jetzt zwischen Polen und Deutschland geschlossener Vertrag regelt die Anerkennung von Görlitzer Schulabschlüssen in Polen. Im Görlitzer Augustum-Annen-Gymnasium gibt es, einmalig in Deutschland, einen zweisprachigen Bildungsgang. Seit 2002 wird dort jedes Jahr eine Klasse eingerichtet, in der polnische und deutsche Kinder, ab der siebenten Klasse, bis zum Abitur, gemeinsam unterrichtet werden. Bisher hat sich die zweisprachige Ausbildung als „Erfolgsmodell“ erwiesen, wie die sächsische Kulturministerin, Brunhild Kurth (CDU), in einer Rede anlässlich der Vertragsunterzeichnung, erklärte. 55 polnische Schüler haben bereits in Görlitz ihr Abitur erhalten. Derzeit lernen 42 Mädchen und Jungen aus Polen in diesem ungewöhnlichem Gymnasium. Der jetzt geregelte Vertrag soll den polnischen Absolventen der Schule den Hochschulzugang in ihrem Heimatland erleichtern.

Deutsch-Polnischer Studiengang gestartet

Die wachsenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland sollen jetzt parallel durch bessere Kenntnisse des Nachbarlandes unterstützt werden. Dafür werden ab dem kommenden Wintersemester an den Universitäten Lodz in Polen und Regensburg in Deutschland, ein neuer Bachelorstudiengang angeboten. Dieser beinhaltet die Vermittlung interkultureller Kompetenzen, regionaler Kenntnisse und Sprachtraining. Unterstützt durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst, wird das neue Bachelorstudium von der Fakultät für Sprach,- Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität Regensburg organisiert. Nach bestandener Abschlussprüfung wird jeweils der Grad „Bachelor of Arts“, bzw. in Polen der „Licencjat“ verliehen.

Deutsch-Polnische Medientage in Schwerin

Vom 14. bis zum 16. Mai finden in der Mecklenburgischen Landeshauptstadt Schwerin bereits zum fünften mal die Deutsch-Polnischen Medientage statt. Diesmal stehen sie im Zeichen der Fußball-EM, die in diesem Jahr gemeinsam von Polen und der Ukraine ausgerichtet wird. Zur Eröffnung der Medientage werden Sportjournalisten aus Deutschland und Polen, wie beispielsweise Gerhard Delling vom ARD und sein polnischer Kollege Piotr Sobczynski über die Probleme und Vorteile diskutieren, die eine Europameisterschaft für das Gastgeberland mit sich bringt. Darüber hinaus wird natürlich die Eurokrise und die Staatsverschuldungen von Deutschland und Polen ein wichtiges Thema der Debatten sein. Dafür werden unter anderem der polnische Finanzminister Leszek Balcerowicz und der Finanzstaatssekretär des Bundes, Steffen Kampeter, als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. Höhepunkt der Medientage ist die Verleihung des Deutsch-Polnischen Journalistenpreises. Dieser wird am 15. Mai in den Kategorien TV, Hörfunk und Printmedien verliehen. 154 Nominierungen aus Polen und Deutschland gingen bei der Jury dafür ein.

Polen startet neue Bildungsinitiative

Die polnische Stiftung „Nowoczesna Polska“ teilte mit, dass eine gemeinsame neue Bildungsinitiative in Zusammenarbeit mit dem polnischen Bildungsministerium begonnen hat. Demnach wurden 11 Milliarden Euro für Bildungsmaterial bereit gestellt. Mit dem Geld werden noch in diesem Jahr die Schüler der vierten bis sechsten Klasse mit digitalen Schulbüchern ausgestattet. Diese E-Books sollen unter der CC-BY-Lizenz veröffentlicht werden, wodurch es keine rechtlichen Einschränkungen beim kopieren oder verändern des Lehrmaterials geben wird. Im Gegensatz dazu müssen Lehrer in Deutschland sogar mit der heimlichen Kontrolle ihrer Schulrechner durch „Schultrojaner“ rechnen. Die Landesregierungen der deutschen Bundesländer hatten den Rechteinhabern von Lehrmaterial (Verlage und Verwertungsgesellschaften) zugestanden, dass diese einen Teil aller Schulcomputer auf eventuelle Plagiate durchsuchen dürfen. Die Lehrer in Polen bekommen statt dessen Unterstützung von der Regierung und Premier Donald Tusk, der die neue Bildungsinitiative in der vergangenen Woche offiziell verabschiedet hat.