Erfolgreiche Partnerschaft zwischen polnischen und deutschen Künstlern

Die seit einem Jahr bestehende Kooperation im Bereich der bildenden Künste, zwischen den Partnerstädten Gryfice in Polen und Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern, startete bereits im vergangenen Jahr erfolgreich mit zwei Ausstellungen der Werke des Malers „Alexander Hässner“ und des Malers und Bildhauers „Ernst Bärlach“ im polnischen Gryfice. Bereits am 12. August werden dieses Jahr im Güstrower Rathaus zwei weitere Ausstellungen die Werke der polnischen Künstlerinnen Maryna Ortaczik und Agniezka Wiszawska gezeigt. Zeitgleich erhalten junge Künstler aus Deutschland die Möglichkeit, am Treffen der „Freunde Gryfice-Rybokarty“ in Polen teilzunehmen. „Auf beiden Seiten besteht das ernsthafte Bestreben weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf künstlerischer Ebene zu nutzen und zu schaffen“, freut sich die Leiterin der Kulturabteilung Güstrows, Sabine Moritz. Sie hofft, gemeinsam mit ihren Kollegen in Polen die Städtepartnerschaft weiter ausbauen und beleben zu können.

Polnisch-Deutscher Filmverein startet ersten gemeinsamen Film

Im kommenden Oktober wird der frisch gegründete Polnisch-Deutsche Filmverein „Villingen-Schwenningen“ erstmals mit Jugendlichen aus Polen und Deutschland einen Film drehen. Der Verein wurde Anfang 2011 von Felix Faißt, Adrian Copitzky und Frank Kayan gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung des Films als Kunstform und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Kunst und Kultur. Die Idee für einen Polnisch-Deutschen Filmverein kam den jungen Filmemachern, als sie den Kurzfilm „Die Poleneiche“ drehten, der die Geschichte einer Deutsch-Polnische Liebe während des zweiten Weltkrieges erzählt. In einem ersten Filmworkshop werden im Oktober polnische und deutsche Jugendliche gemeinsam einen Kurzfilm drehen, dessen Thema sich die beteiligten Jugendlichen selbst aussuchen können. Adrian Copitzky lässt sich seine Begeisterung für das erste geplante Projekt anmerken: „Wir wollen natürlich unserem Vereinsnamen gerecht werden, aber vor allem geben wir zurück, was uns Anfang des Jahres in Polen zuteil wurde: eine wirklich unvergessliche Zeit. Wir wollen die Gastfreundschaft, die uns zuteil wurde, mit vollem Einsatz erwidern. Außerdem bilden und erhalten sich Freundschaften nicht nur durch eine bloße Begegnung, sondern vor allem durch gemeinsames Arbeiten an einer Sache.“

Jablonovianna-Preis in Warschau verliehen

Alle zwei Jahre werden von der „Societas Jablonovianna“ Forscher und Wissenschaftler aus Polen und Deutschland ausgezeichnet. Durch die Stiftung des Jablonowski-Preises, soll der wissenschaftliche Dialog zwischen Deutschland und Polen gefördert werden. In diesem Jahr wird der Pole Piotr Buras mit dem Jablonowski-Preis ausgezeichnet. Buras ist Politiloge und Journalist, der zahlreiche Artikel über die deutsche Kultur in den Medien Deutschlands und Polens, sowie das Buch: „Polens Weg: Von der Wende bis zum EU-Beitritt“, veröffentlicht hat. Gegründet wurde die Societas Jablonoviana (offiziel: Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig) Ende des 18. Jh. an der Leipziger Universität, durch den polnischen Fürsten Józef Aleksander Jabłonowski (1711-1777), der zeitlebens ein Förderer der Wissenschaften war. In diesem Jahr wird der Preis zum ersten Mal in Polen, am Deutschen Historischen Institut in Warschau verliehen. Verbunden mit der Preisverleihung ist eine Tagung über das Thema „Deutsch-polnische Wissenskulturen und Wissenschaftsbeziehungen“. Vom 27. bis 29. Mai wird über die wechselseitige Beziehung der Wissenschaftskontakte beider Länder und deren Einfluss auf die verschiedenen untersuchten Disziplinen referiert und debattiert.

Deutsch-Polnischer Studentenaustausch in Demmin und Koszalin

Im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden Studentenaustauschs, waren polnische Studenten der Koszaliner Sprachschule, die für das Lehramt unter anderem in den Fächern Deutsch lernen, jetzt zum hospitieren zu Gast in Demmin. Während dessen besuchten sie die evangelische Schule und die Pestalozzischule der Stadt um zu sehen, wie an deutschen Schulen unterrichtet wird. Angeregt durch den Wegfall der Beschränkungen des Arbeitsmarktzuganges innerhalb der Europäischen Union, erkundeten sie dabei auch die Arbeitsmöglichkeiten in Deutschland. Der Demminer Landrat Siegfried Konieczny versicherte ihnen, dass gerade in Mecklenburg-Vorpommern Fachkräfte gebraucht würden. Seit 2002 besteht die Partnerschaft zwischen Demmin und Koszalin.

„Tür an Tür“: Deutsch-polnische Ausstellung in Berlin

Vom 23. September, bis zum 9. Januar nächsten Jahres, wird in Berlin eine Ausstellung, anlässlich der polnischen EU-Ratspräsidentenschaft statt finden, mit der die Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen gewürdigt werden Soll. Unter dem Titel: „Tür an Tür“, werden in insgesamt 19 Sälen 700 verschiedene historische und zeitgenössische Bücher, Filme, Kunstwerke und Fotografien gezeigt. Die Beziehung zwischen beiden Staaten wurde bis vor rund 60 Jahren vor allem von politischen Ereignissen und Auseinandersetzungen geprägt, was die vielen kulturellen Gemeinsamkeiten oftmals viel zu stark in den Hintergrund treten lies. Erst in den letzten Jahrzehnten gelang es, diese stärker zu betonen und auszubauen. „Das deutsche und das polnische kulturelle Gedächtnis sind bisweilen von Emotionen und Vorurteilen bestimmt.“, heißt es in einem Mitteilungsblatt der Ausstellung. Die Exponate sind Leihgaben verschiedener Museen und Kunstsammlungen, wie das Museum in Lodz, das Victoria & Albert-Museum in London und des Nationalmuseum von Warschau.