KBC-Bank verkauft Versicherungsgesellschaft Warta

Der Versicherer „Talanx“ zeigt Interesse an einem Kauf der polnischen Versicherung „Warta“, wie der Talanx-Chef, Herbert Haas gegenüber der Nachrichtenagentur dpa angab. Haas: „Wenn Warta auf den Markt kommt, würden wir uns das gerne anschauen“. Mit einem Anteil an Warta könnte Talanx mit einem Schlag einen sehr großen Marktanteil in Polen erhalten, da Warta aktuell die drittgrößte Versicherungsgesellschaft Polens ist. Sie gehört zum Portfolio der belgischen KBC-Bank, die sie jetzt verkaufen muss, um die mit den empfangenen Staatshilfen verbundenen Auflagen zu erfüllen. Der Talanx-Chef rechnet damit, dass Warta bereits im September zum Kauf angeboten wird.

Stromerzeugung: Umdenken in Polen?

Bisher hat sich Polen bei der Energieerzeugung hauptsächlich auf die Nutzung von Kohle verlassen. Erst allmählich findet ein Umdenken statt, dass auch die Folgen für die Umwelt mit berücksichtigt. Trotzdem wächst der Energiebedarf des Landes kontinuierlich und noch immer ist Polen hauptsächlich auf Kohle zur Stromerzeugung angewiesen. Mehr als 90 Prozent des gesamten Strombedarfs wird aktuell über Kohleverbrennung gedeckt. Derzeit ist ein neuer Braunkohletagebau in der Nähe des Grenzortes Guben in Planung, um den hohen Kohlebedarf befriedigen zu können. Rund 100 Millionen Tonnen Kohle werden im polnischen Schlesien gefördert das sind rund ein Drittel mehr, als im den 15 Mitgliedstaaten der EU, vor dem Beitritt Osteuropas. Inzwischen ist allerdings besonders der Abbau der Steinkohle immer schwieriger, da die Bestände langsam zur Neige gehen. Dadurch ist Polen gezwungen, auch alternative Energien wie Windenergie und Sonnenenergie zu nutzen. Die beste Effizienz verspricht sich die polnische Regierung allerdings von der Errichtung mehrerer Atomkraftwerke, deren Bau in der Vergangenheit von der polnischen Bevölkerung verhindert wurde. Jetzt hofft die Regierung, dass das Interesse der Bevölkerung am Widerstand gegen den geplanten Bau erster polnischer Atomkraftwerke nachgelassen hat. Der Bau von mindestens vier Reaktoren ist für die nächsten Jahre geplant. Allerdings fehlt es bisher an Investoren dafür, da es bei der bereits weltweit hohen Zahl an Atomkraftwerken in den kommenden Jahren immer wieder zu Unfällen kommen wird. Diese aber können, wie das Reaktorunglück in Fukushima, schnell zu einer durch die Bevölkerung erzwungenen Abschaltung von Reaktoren führen, wie dies nach dem Reaktorunglück Tschernobyls in Polen und dieses Jahr in Deutschland geschehen ist. Damit sich die AKW bei den steigenden Sicherheitsauflagen rentieren, müssen aber langfristige Laufzeiten garantiert werden können. Das jedoch wird, zumindest in Europa, mit jedem Jahr unwahrscheinlicher.

Neue Bahnstrecke zwischen Polen und Deutschland geplant

Der deutsche Staatssekretär für Verkehr Sebastian Schröder und der Swinemünder Stadtpräsident Janusz Zmurkiewicz, haben nach Möglichkeiten gesucht die Revitalisierung des Bahnverkehrs zwischen Polen und Deutschland voran zu treiben. Wie jetzt bekannt gegeben wurde, wollen die Behörden von Polen und Deutschland beim Aufbau der Bahnstrecke zwischen Ducherow-Swinemünde und der Karniner Hubbrücke zusammen arbeiten. Im ersten Schritt werden die daran beteiligten Unternehmen aus Polen und Deutschland gemeinsam ein kostengünstiges Konzept erstellen und das Gütertransportpotential der geplanten Strecke analysieren. Außerdem sollen die bisher auf 140 Millionen Euro geschätzten Kosten des Projekts gesenkt werden. Wann die geplante Bahnverbindung fertig gestellt werden wird, ist allerdings derzeit noch nicht absehbar.

Privatisierung der Fernwärmeversorgung in Warschau gescheitert

Die geplante Privatisierung der Fernwärmeversorgung in der polnischen Hauptstadt Warschau, wurde jetzt durch das Referendum der Privatisierungsgegner verhindert. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Solidarnosc, sammelte die nationalkonservative Partei PiS 151.000 Unterschriften, womit die notwendigen Anzahl von 10 Prozent der Wahlberechtigten sogar um 17.000 Stimmen überschritten wurde. Zusätzlich gelang es dem Linksbündnis SLD weitere 90.000 Unterschriften gegen die geplante Privatisierung zu sammeln. Die Warschauer Stadtpräsidentin, Gronkiewicz-Waltz, die sich wegen der mit der Privatisierung verbundenen Einnahmen für diese eingesetzt hatte, muss jetzt die bereits abgeschlossenen Vorverträge wieder lösen. Die Fernwärmegesellschaft SPEC, ein Tochterunternehmen des Veolia-Konzerns Dalkia, wollte Das Netz für die Fernwärmeversorgung in Warschau übernehmen. Derzeit wird geprüft, ob die Volksabstimmung korrekt abgelaufen und damit rechtsgültig und für die Warschauer Stadtführung bindend ist.

Polen hält an AKW-Bau fest

Die polnische Regierung hat Deutschland jetzt mit sehr konkreten Plänen zum Bau seiner ersten Atomkraftwerke überrascht. Diese sollen allerdings weiter von der Grenze zu Brandenburg entfernt errichtet werden, als ursprünglich geplant. Die Pläne sind bereits so fest umrissen, dass Polen offiziell die deutsche Bundesregierung über die Pläne informiert hat. Bisher gibt es in Polen kein Atomkraftwerk, da der geplante Bau des ersten AKW mit dem Unglück in Tschernobyl zusammen fiel, was zu so starken Protesten der polnischen Bevölkerung führte, dass die Bau-Pläne damals wieder fallen gelassen wurden. Inzwischen versucht die amtierende polnische Regierung erneut ihren Energiebedarf mittels Atomstrom zu decken. Grünen-Fraktionschef Axel Vogel kritisiert die Pläne Polens und forderte den brandenburgischen Ministerpräsidenten, Matthias Platzeck (SPD) auf, eine Umweltprüfung nach EU-Recht zu beantragen: „Der geplante Bau von Atomkraftwerken in Polen stellt ein Risiko für Brandenburg und alle anderen Nachbarländer Polens dar. Atomare Störfälle kennen keine Grenzen. Deshalb kämpfen wir für einen europaweiten Ausstieg aus der Risikotechnologie Atomkraft. Alle Nachbarländer müssen die Stellungnahme nutzen, um das polnische Atomprogramm frühzeitig zu beenden.“ Dagegen betont die CDU-Fraktion, dass die Energieversorgung allein der Entscheidung des polnischen Staates obliegt und auch nach der Energiewende in Deutschland wieder „Realismus einziehen“ müsse, in der Bewertung der Energiepläne unserer Nachbarländer. Bereits 2013 will Polen mit dem Bau der AKW beginnen.