Dachsolaranlagen für Technische Universität Warschau

Polen kämpft derzeit um seine Unabhängigkeit von Gas- und Öllieferungen aus Russland. Der steigende Bedarf ist jedoch schon jetzt kaum noch zu decken. Dazu kommt die schlechte Umweltbilanz Polens, das noch immer ein Großteil seiner benötigten Energie aus Kohlekraftwerken bezieht. Infolgedessen verstößt das Land gegen die CO2-Vorgaben der EU. Doch auch mit den Plänen zum Bau zweier Atomkraftwerke macht sich Polen keine Freunde. Besonders aus Deutschland kommen massive Proteste, aus berechtigter Angst, dass bei einem Reaktorunfall austretende Strahlung nicht an der deutsch-polnischen Grenze halt machen wird. Umso erfreuter wurde jetzt der Netzanschluss zweier Photovoltaik-Anlagen in Warschau eingeweiht. Diese entstanden im Rahmen eines größeren deutsch-polnischen Solardachprogramms der Deutschen Energie-Agentur GmbH. Mit diesen ersten beiden Anlagen wird ab sofort die Technische Universität Warschau mit insgesamt 9 Kilowatt Strom versorgt. „Wir sehen Polen in Hinblick auf erneuerbare Energien als äußerst zukunftsträchtigen Markt und möchten uns langfristig hier engagieren. Mit dem Solardachprogramm Polen, welches auf zehn Jahre auslegt ist, macht mp-tec bereits einen großen Schritt in diese Richtung“, erklärte der Geschäftsführer der Zulieferfirma „mp-tec“, Michael Preißel. Polens Regierung sieht Photovoltaik jedoch nicht als relevanten Ersatz für Kohlekraft. Regierungschef Donald Tusk ist entschlossen, den Energiebedarf über Kernkraftwerke zu sichern. Dies würde ihm – mit nur wenigen, wenn auch großen Bauprojekten – eine relativ schnelle Lösung des Energieproblems ermöglichen. Das sich bei einer solch zentralisierten Stromerzeugung auch ein eventueller Ausfall stärker auswirkt, nimmt er in Kauf. Aus seiner Sicht ist dies sicher verständlich, da die Deckung des Strombedarfs für den Regierungschef nur eines von vielen Problemen ist, dass er gern mit einem Schlag erledigt sehen möchte. Allerdings gehört der wachsende Energiebedarf und vor allem die langfristigen Folgen der Nutzung fossiler Energien und die der Produktion radioaktiver Abfälle, zu denjenigen Problemen, deren Lösungen langfristig standhalten müssen. Es wäre vorteilhaft für Polen, wenn Premierminister Donald Tusk hierbei die selbe Voraussicht und Klugheit walten ließe, wie bei der Regelung anderer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Schwierigkeiten, in der Vergangenheit.

Schwarze Madonna attackiert

Wie die Polizei von Tschenstochau mitteilte, hat ein 58-jähriger Mann überraschend die bekannte Schwarze Madonna, die im polnischen Kloster Jasna Gora hängt, attackiert. Das von vielen Gläubigen verehrte Gemälde wurde von ihm mit einer Ampulle schwarzer Farbe beworfen. Glücklicherweise ist das Bild durch eine Glasscheibe geschützt und wurde deshalb nicht beschädigt. Dem Mann droht jetzt nicht nur eine Verurteilung wegen versuchter Beschädigung, sondern auch wegen Verletzung religiöser Gefühle, was in Polen auch rechtlich noch immer einen hohen Stellenwert hat. Mit bis zu zwei Jahren Haft muss der Täter rechnen, es sei denn, die aktuell laufenden psychiatrischen Untersuchungen zeigen einen positiven Befund. Die Schwarze Madonna hat einen hohen Stellenwert für Katholiken in Polen. Viele von ihnen glauben daran, dass die Schwarze Madonna Gebete erhört und Wunder wirkt. Die Ikone des von Czestochowa kam im 14. Jahrhundert als Mitgift einer byzantinischen Prinzessin nach Europa und durch Prinz Ladislaus von Polen 1382 in das Kloster von Jasna Gora. Seitdem wurde sie von Millionen Pilgern aus aller Welt besucht.

Deutsch-Polnische Kooperation im Tourismus

Berlin will die Partnerschaft mit Polen im Bereich des Tourismus ausbauen. Vor allem die grenzübergreifenden Regionen sollen verstärkt als touristische Einheit vermarktet werden. Deshalb rücken Polen und Berlin jetzt bei der Tourismuswerbung zusammen. Beim vierten Treffen der „Oder-Partnerschaft“ am 20. und 21. November, hat Staatssekretärin Dunger-Löper die neuen Kooperationspläne vorgestellt. Demnach sollen grenzüberschreitende Kulturlandschaften, die teilweise jahrzehntelang unberührt blieben, gemeinsam in Drittländern beworben werden. Das beinhaltet grenzübergreifende Karten der Oderregion in verschiedenen Sprachen, ein gemeinsam finanzierter Werbefilm und die Ausarbeitung umfangreicher Informationsmappen für Reiseveranstalter. Parallel dazu soll auch die deutsch-polnische Verkehrsanbindung ausgebaut werden, was zusätzlich die Attraktivität für die Tourismusbranche erhöhen wird. Die „Oder-Partnerschaft“ wurde 2006 gegründet. Sie ist in erster Linie ein informelles Netzwerk zwischen Berlin, Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen sowie den westpolnischen Wojwodschaften Großpolen, Westpommern, Niederschlesien und Lubuskie. Dieses soll dabei helfen, die Zusammenarbeit zwischen den Nachbarregionen zu verbessern und sich politisch, wirtschaftlich und kulturell enger aneinander zu binden.

Polen wird neues CeBIT-Partnerland

Polen wird das neue Partnerland der CeBIT. Vergangene Woche unterzeichneten die Verantwortlichen den Vertrag über die Länderpartnerschaft zur CeBIT 2013. Die Beteiligten hoffen auf eine Dynamisierung, da sowohl Deutschland, mit einem Jahresumsatz von mehr als 150 Milliarden Euro, in der IT-Branche führend ist, als auch Polen, das zwar mit rund 20 Mrd. Euro Jahresumsatz noch weit unter dem wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands liegt, das aber den aktuell wohl dynamischsten ITK-Markt in Europa hat. 12 Prozent Wachstum konnte Polen im vergangenen Jahr in der Branche verzeichnen. Auch viele deutsche Unternehmen, wie etwa die Telekom, die derzeit 60 Prozent des polnischen Mobilfunkmarktes inne hat, erkennen und nutzen das Potential Polens. Für Polen wäre dies eine Chance, die noch fehlende internationale Marktsicherheit zu erreichen, auf die Deutschland bereits seit Jahren zurück greifen kann. Polen überzeugt dagegen mit seiner höheren Innovationsbereitschaft, während sich Deutschland noch immer schwer damit tut, neu entwickelte technische Erfolge in marktgerechte Lösungen umzusetzen.

Die polnische Kirche und Halloween

Vertreter der katholischen Kirche Polens haben sich drastisch gegen die auch in Polen beliebter werdenden Halloween-Feiern ausgesprochen. Als „satanische“ Praktiken, seien diese Halloween-Bräuche die „Frucht der Verbreitung von Okkultismus und Zauberei“, wie die Erzdiözese Warschau auf ihrer Homepage veröffentlichte. Halloween wird vor allem in den USA ausgiebig gefeiert. An diesem einen Tag im Jahr können die Geister auf der Erde wandeln, und eine möglichst gruslige Verkleidung soll Schutz vor ihnen bieten. Die daraus entstandenen Kostümpartys und das sammeln von Süßigkeiten in der Nachbarschaft, finden vor allem bei jungen Leuten viel Anklang. „Unter dem Vorwand sich zu amüsieren, lädt man Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu ein, Okkultismus zu praktizieren, was im Widerspruch zur Lehre der Kirche und der Berufung eines Christen steht“, beklagt die Kirche. Statt dessen sollte, in angemessener Stille, an dem in diese Zeit fallenden Totensonntag, der Verstorbenen gedacht werden. Allerdings ist es fraglich ob es gelingt, mit Botschaften wie dieser, diese Entwicklung zu stoppen.