Seit Polen dem Schengen-Abkommen zugestimmt hat, fallen an der Grenze zwischen Polen und Deutschland die oft langwierigen Passkontrollen weg. Trotzdem spielt die genaue Lage der Grenze noch immer eine große Rolle. Zum Beispiel bei Unfällen, oder Verbrechen. Werden Schmuggler an der Grenze festgenommen, können Zentimeter darüber entscheiden, welche Landesbehörde für den Fall zuständig ist. Um eventuellen Zuständigkeitsstreitigkeiten und Flächenverlust vorzubeugen, wollen Polen und die angrenzenden deutschen Bundesländer; Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen, die 465 Kilometer lange Grenze 2014 neu vermessen. Dies ist notwendig, da sich die Grenze durch Naturkräfte allmählich verschieben kann. So werden beispielsweise 257 der 465 Grenzkilometer durch die Flüsse Oder und Neiße markiert, die durch Auswaschung der Ufer und jahresbedingt unterschiedliche Wasserstandshöhen ihren Verlauf im Laufe der Jahre ein wenig ändern. Ein Teil der Vermessungsarbeiten kann mit Hilfe von Satellitenbildern vorgenommen werden. Die Hauptarbeit übernehmen jedoch Vermesser, die mit Hilfe von GPS-Koordinaten die Abschnitte genau ausmessen und katalogisieren können. Bis 2015 soll die Arbeit abgeschlossen sein. Dann muss sich eine gemeinsame Kommission darüber einigen wie die, zum Beispiel durch Verschiebung der Flussläufe, veränderten Areale aufgeteilt werden sollen. Die Verantwortlichen versuchen jedoch, nach eigenen Angaben, zu vermeiden, dass der Grenzverlauf so weit verändert wird, dass Karten neu gezeichnet werden müssten.
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Kleiner Grenzverkehr zu Kaliningrad
Die Grenze zwischen Polen und der Oblast Kaliningrad soll jetzt, durch die Einführung des ‚kleinen Grenzverkehrs‘, durchlässiger werden. So können in Zukunft die Einwohner der angrenzenden Regionen eine Sondergenehmigung beantragen, mit der sie problemlos regelmäßig in das jeweilige Nachbarland einreisen können. Dadurch wird die Zusammenarbeit und der Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation erleichtert. Außerdem profitieren so Millionen Menschen von der Reisefreiheit. Die Bewohner Kaliningrads und auf der polnischen Seite aus Masuren und Danzig, freuen sich über die erleichterten Reisebedingungen. Schon jetzt ist der Grenzverkehr hier umfangreich und es gibt zahlreiche wirtschaftliche und persönliche Kontakte, zwischen den Menschen beider Länder.
Erstmals US-Soldaten in Polen stationiert
Die USA stationieren zum ersten Mal Soldaten in Polen. Bereits ab Herbst soll die geplante militärische ‚Premiere‘ starten. Die Soldaten gehören der US-Luftwaffe an und sind für die Kampfflugzeuge zuständig, die im nächsten Jahr nach Polen verlagert werden. Um deren Eintreffen vorzubereiten werden die ersten Soldaten schon in wenigen Wochen in Polen eintreffen. Die Stationierung ist auf Dauer angelegt und die insgesamt 20 geplanten US-Soldaten sollen im Rotationsverfahren in Polen arbeiten. Die ersten ankommenden Soldaten sind für die F16-Kampfjetzt zuständig, wie der US-Verteidigungsminister Leon Panetta ankündigte. „Das ist ein kleiner Schritt, was die Größe (der US-Truppen) angeht, aber politisch und symbolisch wichtig“, erklärte sein polnischer Amtskollege, Tomasz Siemoniak, nach dem Treffen mit Panetta am Donnerstag. Die Stationierung ist Teil des umstrittenen amerikanischen Raketenschutzschirms für Mitteleuropa. Das System soll Mitteleuropa und Israel vor Mittel- und Kurzstreckenraketen schützen können.
Bayerischer Ministerpräsident in Polen
Als Präsident des Bundesrats reiste der bayrische Ministerpräsident, Horst Seehofer, im Auftrag der Bundesrepublik nach Polen. Bei mehreren Treffen mit dem polnischen Präsidenten und weiteren Regierungsvertretern, sollen die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland vertieft werden. Schon bei seiner ersten Rede in der polnischen Hauptstadt lobte Seehofer Polen als „Vorbild für südeuropäische Schuldenländer“. So wuchs in den vergangenen fünf Jahren die polnische Wirtschaft, trotz Finanzkrise um rund 15 Prozent jährlich. Polens hohes Wirtschaftswachstum gilt als weltweit konkurrenzlos und auch die politischen Verhältnisse haben sich, seit der Regierungsübernahme durch Donald Tusk, gravierend verbessert.
Immer mehr Konzerne forcieren eine Ausweitung der Handelskontakte nach Polen. Auch Ministerpräsident Seehofer nutzt die Gelegenheit, neben seiner Aufgabe als Repräsentant der Bundesrepublik, auch die Interessen Bayerns zu vertreten. Unter anderem ist ein Besuch des Verlags „Polskpresse“ geplant, der zur bayerischen Verlagsgruppe Passau gehört. Rund 8,4 Milliarden Euro beträgt mittlerweile das Handelsvolumen zwischen dem deutschen Freistaat und Polen. Wenn der Wirtschaftsboom hier wie erwartet anhält, wird sicher nicht nur Bayern in den kommenden Jahren seine Beziehungen zu Polen vertiefen.
Deutsch-Polnischer Studiengang gestartet
Die wachsenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland sollen jetzt parallel durch bessere Kenntnisse des Nachbarlandes unterstützt werden. Dafür werden ab dem kommenden Wintersemester an den Universitäten Lodz in Polen und Regensburg in Deutschland, ein neuer Bachelorstudiengang angeboten. Dieser beinhaltet die Vermittlung interkultureller Kompetenzen, regionaler Kenntnisse und Sprachtraining. Unterstützt durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst, wird das neue Bachelorstudium von der Fakultät für Sprach,- Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität Regensburg organisiert. Nach bestandener Abschlussprüfung wird jeweils der Grad „Bachelor of Arts“, bzw. in Polen der „Licencjat“ verliehen.