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Erste Auslandsreise führt Bundespräsident Gauck nach Polen

Die erste Auslandsreise des neuen Bundespräsident, unternimmt Joachim Gauck nach Polen. Für den kommenden Montag ist Gauck, gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin Daniela Schadt, zu Gast bei Präsident Bronislaw Komorowski im polnischen Präsidentenpalast. Geplant für seinen Besuch in Polen ist neben einem Abendessen mit seinem Amtskollegen, auch ein gemeinsamer Presseauftritt und ein Treffen mit dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk. Schon vor seiner Wahl hatte Joachim Gauck einen Besuch in Polen als Herzenswunsch bezeichnet. Gauck kennt das Land aus mehreren früheren Reisen bereits sehr gut und hat sich in der Vergangenheit sehr um die Aussöhnung mit unserem östlichen Nachbarland bemüht. Seine Amtsvorgänger Christian Wulff und davor Horst Köhler, hatten als erste Auslandsreise Frankreich gewählt.

Attraktives Reiseland Polen

In den letzten Jahren gewinnt die Polnische Ostsee als Urlaubsregion für Deutsche immer mehr an Bedeutung. Gerade für große Familien, die trotz kleiner Urlaubskasse nicht auf einen Sommerurlaub verzichten wollen, bietet sich ein Strandurlaub im Nachbarland Polen an. Moderate Preise und die relativ geringen Fahrtkosten, machen Polen für viele zu einem begehrten Reiseziel. In den vergangenen zehn Jahren hat die polnische Regierung zudem etliche Anstrengungen unternommen, um die Tourismus-Branche zu stärken. So wurden bessere gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen, um das Hotel- und Gaststättengewerbe zu fördern und die Infrastruktur Polens ausgebaut. Im europäischen Vergleich der Qualität und Kosten verschiedener Urlaubsorte, erhalten die polnischen Urlaubsorte seit Jahren Bestnoten. Außerdem verfügt Polen noch über einen großen Bestand an unberührter, traumhaft schöner Landstriche und weitestgehend ungenutzte Strände, so dass vor allem Naturliebhaber und Sonnenanbeter hier auf ihre Kosten kommen. Es lohnt sich zweifellos nicht nur für Geringverdiener, bei der nächsten Urlaubsplanung auch Polen als Reiseziel in Betracht zu ziehen.

Polen verhindert EU-Konzept zum Klimaschutz

Das Treffen der europäischen Umweltminister blieb ohne Ergebnis, da Polen für die Verabschiedung des Konzeptes zur Senkung der Treibhausgasemissionen die Zustimmung verweigerte. Vorgesehen war, dass die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 auf 80 bis 95 Prozent des Niveaus von 1990 gesenkt werden sollten. Dadurch hätte der zu erwartende Temperaturanstieg auf eine Erhöhung um zwei Grad begrenzt werden können. Für Polen wäre eine solche Verpflichtung allerdings nur sehr schwer einzuhalten gewesen, da das Land rund 95 Prozent seines gesamten Strombedarfs durch Kohlekraft generiert, die einen hohen Ausstoß des klimaschädlichen CO² verursachen. Der polnische Umweltminister hält es für unrealistisch, dass es seinem Land in den kommenden 40 Jahren möglich ist, den CO²-Ausstoß so weit zu senken, um die geplanten Höchstwerte einhalten zu können. Zumindest gelang es den Ministern während des Treffens, sich auf eine Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 20 Prozent zu einigen. Obwohl die polnischen Vertreter diesem Zwischenziel zustimmten, verweigerten sie jede darüber hinaus gehende Verpflichtung. Die Hilfs- und Entwicklungsorganisation „Oxfam“ kritisierte die Haltung Polens als „unverantwortlich“.

Immobilienmarkt Polen im Boom

Im Vergleich aller CEE-Länder schneidet Polen in diesem Jahr hervorragend ab. Immobilienexperten bezeichnen das östliche deutsche Nachbarland derzeit als den stabilsten und größten Immobilienmarkt Europas. Zwar wird das in diesem Jahr erwartete Wachstum auf drei Prozent sinken, doch die Tatsache, dass überhaupt ein Wachstum vorhanden ist, ist derzeit schon die große Ausnahme. Immobilienanalysten rechnen damit, dass sich auch im laufenden Jahr die positive Entwicklung fortsetzt. Aufgrund der politischen, finanziellen und wirtschaftlichen Stabilität Polens sind die Risiken für potentielle Investoren gering. Dazu kommt, dass Polen über einen großen Inlandsmarkt verfügt und somit weniger von Exporten abhängig ist, als andere Länder. Dadurch wirkt sich die Schuldenkrise anderer EU-Staaten weniger verheerend auf die Wirtschaft des Landes aus, als beispielsweise auf Deutschland. Auch ist durch die sinkende Arbeitslosigkeit der Inlandskonsum stabil, was sich wiederum positiv auf den Einzelhandel und das BIP auswirkt. Bei einer Investition in polnische Immobilien ist allerdings zu bedenken, dass es starke regionale Unterschiede gibt, die sich in der Wirtschaftsstabilität, der Kaufkraft der Bevölkerung und der Infrastruktur zeigen. Aktuell gelten die Ballungsgebiete um Kattowitz und die Landeshauptstadt Warschau als sicherste und lukrativste Immobilienstandorte in Polen. Obwohl sich hier in den vergangenen Jahren die bebauten Flächen allein für Einkaufscenter verdoppelt haben, besteht noch immer eine große Nachfrage nach Hotels, Wohnungen und Büroimmobilien. Auch die an die Metropole angrenzende Vororte sind inzwischen attraktiv für Anleger im Immobiliensektor. Einziger noch bestehender Nachteil sind die noch immer überdurchschnittlich lang dauernden Genehmigungsverfahren für Neubauten. Diese werden aber aktuell geprüft und es gilt als sicher, dass baldmöglichst Abhilfe geschaffen wird, da die amtierende polnische Regierung ein großes Interesse an der Bindung neuer Investoren im Land zeigt. Sollte es nicht zu einer unerwarteten Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise kommen, so dass auch Polen herbe Verluste hinnehmen muss, wird das Land auch in diesem Jahr weiter als eine der sichersten europäischen Regionen für Immobilieninvestitionen ganz oben rangieren.

Energieausschuss befürchtet fehlenden Willen Polens zu AKW-Alternativen

Trotz aller Proteste will die polnische Regierung nicht auf den geplanten Bau neuer Atomkraftwerke verzichten. Wie ein Sprecher des Schweriner Landtags bekannt gab, waren die darüber stattgefundenen Gespräche mit Vertretern der polnischen Botschaft zwar „fruchtbar und ausbaufähig“, doch die beteiligten deutschen Landespolitiker gewannen auch den Eindruck, dass die Entscheidung für den AKW-Bau für die polnische Regierung bereits fest stehe, wie der Vorsitzende des Energieausschusses, Rudolf Borchert (SPD) am vergangenem Mittwoch in der Mecklenburger Landeshauptstadt bekannt gab. Im Dezember 2011 hatte die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern in einer offiziellen Stellungnahme die diesbezüglichen Pläne Polens kritisiert. Dem laufenden Beteiligungsverfahren wurden unter anderem „Inhaltliche Nachlässigkeiten, Lücken, Verharmlosungen oder nicht geprüfte Alternativen“ vorgeworfen. Einer der derzeit in Polen favorisierten Standorte für ein neues AKW liegt bei Zarnowiec, in der Nähe von Danzig, direkt an der Ostsee. Dadurch besteht die Gefahr, dass bei einem Kraftwerksunglück, mit austretendem kontaminiertem Kühlwasser, auch die deutsche Küste in Mitleidenschaft gezogen wird. Nur 300 Kilometer trennen den möglichen AKW-Standort von der Grenze zu Deutschland. Rudolf Borchert forderte deshalb die polnische Regierung auf, ihre Energiepolitik zu überdenken. Borchert: „Ich bin mir bewusst, dass die Energieversorgung in Polen zu 92 Prozent auf der Steinkohleverstromung basiert und das Land unter großem Zeitdruck steht, bis 2020 die europäischen Emissionsschutzziele zu erreichen. Aber ebenso müssen Alternativen für eine regenerative Energieerzeugung ausreichend geprüft werden“. Nationale Alleingänge einzelner europäischer Staaten, seien in der heutigen Zeit „kontraproduktiv“, mahnte Borchert.