Polen Blog

Hooligans – Regierung greift hart durch

Nachdem es erneut zu Krawallen durch polnische Fußballfans gekommen ist, hat die Regierung jetzt beschlossen hart durchzugreifen. 21 der verantwortlichen Hooligans, wurden am vergangenen Dienstag festgenommen, nachdem sie durch die polnischen Behörden identifiziert werden konnten. Während des Pokalfinales zwischen Legia Warschau und Lech Posen in Bydgoszcz, war es wieder zu schweren Ausschreitungen gekommen, bei denen die Hooligans Teile des Stadions demoliert und das Spielfeld gestürmt hatten. Erst der Einsatz von Wasserwerfern konnte die Randalierer stoppen. die UEFA hatte die polnischen Fußballvereine bereits mehrfach kritisiert, da die Ausschreitungen das „Image des Landes“ zerstören. 2012 soll in Polen und der Ukraine die Fußball-EM ausgetragen werden. Nach der Entscheidung für die beiden Länder, hatte die polnische Regierung eine „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber gewalttätigen Fußball-Fans angekündigt.

Erweiterte Kooperation zwischen Sachsen und Polen

Am 19. Mai startet eine neue Kooperation zwischen Zollbeamten aus Polen und Deutschland. Wie die Sprechering des Hauptzollamts in Dresden am Donnerstag bekannt gab, werden polnische und deutsche Zollbeamte am Autobahnübergang Ludwigsdorf künftig enger zusammen arbeiten. Dazu gehört auch ein Austausch der Mitarbeiter. So werden teilweise deutsch Beamte im Grenzbereich auf der polnischen Seite und polnische Beamte auf der deutschen Seite auf Streife gehen. Mit der Aussage bestätigte das Hauptzollamt Dresden eine Nachricht der „Sächsischen Zeitung“. Darüber, welche Befungnisse die Zollbeamten in dem jeweils anderen Land haben werden, wurden bisher keine Angaben gemacht.

Schneesturm in Polen

Trotz des zwischenzeitlich fast sommerlichen Wetters, hat es in Polen in den vergangenen Tagen einen so starken Temperaturabfall gegeben, dass es zu unerwarteten und heftigen Schneefällen gekommen ist. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP bekannt gab, sind aufgrund der schweren Schneelast mehrere Stromleitungen zusammengebrochen. Dies führte zu einem Stromausfall für 100.000 polnische Haushalte. Auch der Verkehr litt unter den ungewöhnlich späten Schneefällen und ein entwurzelter Baum blockierte stundenlang die wichtige Bahnstrecke zwischen Krakau und Warschau.

Johannes Paul II: Nun Heiligsprechung?

Die Vertreter der polnischen Kirche sind optimistisch, dass der verstorbene Papst Johannes Paul II. bald heilig gesprochen wird, nachdem die dafür als Voraussetzung notwendige Seligsprechung am vergangenen Wochenende erfolgte. Das sich ein zweites Wunder für die Heiligsprechung finden lässt, davon sind die Kirchenvertreter überzeugt. „Innerhalb eines Jahres, vielleicht zwei Jahren“, sollte es, laut „Radio Vatikan“, möglich sein, ein Wunder zu finden, das den Anforderungen für eine Heiligsprechung genügt. Für die Prüfung dieses Wunders ist die Heiligsprechungskongregation zuständig. Auch der Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone gab gegenüber der italienischen Medien an, dass seiner Meinung nach die Heiligsprechung schon in „einigen Jahren“ erfolgen könne. Das sich die Vertreter der katholischen Kirche dessen so sicher sind, lässt nicht gerade auf eine ergebnisoffene Ermittlung schließen. Es hat vermutlich aber eine Menge damit zu tun, dass die Kirche in den vergangen Jahren mehr negative als positive Schlagzeilen zu verantworten hatte und ihr Image als „christliche Moralstifter“ stark gelitten hat. Da kommt es auf ein, zwei weitere Manipulationen auch nicht mehr an.

Partei für Deutschpolen geplant

In Deutschland leben mehrere hunderttausend Polen. Diese sind zwar meist gut integriert, werden allerdings oft schlecht bezahlt. Das soll sich ändern. Nach den Türken sind Polen die größte Zuwanderungsgruppe in Deutschland. Die genaue Zahl ist unbekannt, da schon bis 1989 1,3 Millionen sogenannte Aussiedler kamen, die auf Deutsche Vorfahren verwiesen. Allerdings nutzten damals einfach viele Polen die Möglichkeit, auf die Art den ungeliebten sozialistischen Staat zu verlassen. Die hier aufgewachsene nächste Generation sieht sich zu einem Großteil als Deutsche mit polnischen Wurzeln – ein Beharren auf einen eigenen Kulturkreis mit der Bewahrung polnischer Traditionen ist unter Polen in Deutschland eher selten anzutreffen. Doch die Möglichkeit dazu hat ihnen der Gesetzgeber mit dem 1991 abgeschlossenen deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag theoretisch zugesichert. In Artikel 20 des Vertrages verpflichtet sich Deutschland, den Bürgern; „die polnischer Abstammung sind oder die sich zur polnischen Sprache, Kultur und Tradition bekennen … [die Entfaltung] ihrer ethnischen, kulturellen, sprachlichen und religiösen Identität … [frei von Druck] zu gewährleisten.“ Zwar gibt es, zumindest in Berlin, polnische Gottesdienste und Anzeigenblätter, aber darin erschöpft sich das Angebot auch schon fast. Die oft schlechtere Bezahlung ist nur eins von vielen Problemen, mit denen Bürger aus Polen meist allein zurecht kommen müssen. Der Berliner Anwalt Stefan Hambura, der auch zu den polnischen Einwanderern gehört, plant jetzt eine Partei zu gründen, die die Rechte der Deutschpolen vertritt. Er fordert, die hier lebenden Polen als nationale Minderheit anzuerkennen, da dieser Status die Partei von der 5-Prozent-Hürde befreien würde. Der Leiter des Deutschen Polen-Instituts in Darmstadt, Dieter Bingen, hält es für unwahrscheinlich; „dass sie unter den Polen in Deutschland viele Wähler finden würde. Aber bei Kommunalwahlen könnte es hier und da vielleicht Überraschungen geben.“ Am 17. Juni jährt sich der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag zum 20. Mal und dies wäre eine gute Gelegenheit, über die übliche Schönrederei hinaus, eine Interessenvertretung zu etablieren, die dafür Sorge trägt, dass der Vertrag von beiden Seiten eingehalten wird.