Polen Blog

Deutsche Telekom möchte stärker nach Polen

Die Deutsche Telekom plant, ihre Zusammenarbeit mit der französischen Telecom erweitern. Nach der in Polen positiv verlaufenden Kooperation ihrer Mobilfunk-Netze, wollen die beiden Unternehmen jetzt prüfen, ob sich diese Zusammenarbeit auch auf andere Länder ausweiten lässt. Für die notwendige Genehmigung in Polen, sollen bereits in zwei Wochen die Anträge bei den polnischen Behörden vorliegen, wie der Sprecher der französischen Telecom erklärte. Dadurch ließen sich, schon in den nächsten vier Jahren, mehrere zehntausend Euro an Kosten einsparen. Die höchsten Kosten entstehen beim Ausbau der Funknetze, die durch eine gemeinsame Planung effizienter koordiniert werden können.

Polen setzt auf Flüssiggas

Donald Tusk. „Eine der größten Investitionen in der Geschichte Polens“ werde heute begonnen, sagte der Regierungschef, bei seiner Rede anlässlich der Grundsteinlegung für das erste Terminal für Flüssiggas in Polen. „Hier kann bald bis zu einem Drittel des polnischen Gasbedarfs gedeckt werden. Das bedeutet echte Diversifizierung und damit Sicherheit.“ Bis zum Jahr 2014, soll der Bau in Swinemünde an der polnischen Küste, beendet sein. Dann verfügt Polen über einen eigenen Hafen für Flüssiggas und die dazugehörige Anlage zur Wiederverdampfung des, für den Transport, auf über 160 Grad Minus gekühlten und verflüssigten Gases. Dadurch verringert sich das Volumen um ein Sechshundertstel, seines ursprünglichen Volumens. Das dies eine zukunftsträchtige Technologie ist, davon ist auch das Konzernmanagement von E.on überzeugt. „Der Anteil von LNG am Erdgasaufkommen der EU wird bis 2020 von derzeit rund zehn Prozent auf ungefähr 24 Prozent steigen.“ Das dürfte Zbigniew Rapciak, Chef der staatlichen Firma Polskie LNG, die diesen Neubau verantwortet, gern hören. Hofft er doch, auch in Deutschland und Tschechien Abnehmer und Investoren für weitere Energie-erzeugende- und fördernde Anlagen zu gewinnen. Bisher setzten vor allem deutsche Energieunternehmen verstärkt auf den Ausbau der Gaspipeline nach Russland. Ziel der polnischen Energie-Initiativen ist es, die eigene Abhängigkeit vom russischen Gas zu beenden. Dafür setzt Polen leider nicht nur auf Gas und Öl. Regierungschef Tusk ist fest entschlossen, auch Atomenergie als wichtigen Stützpfeiler der Energieversorgung zu nutzen. Bereits in den vergangenen Monaten kam es wegen veröffentlichter Baupläne für ein Atomkraftwerk nahe der brandenburgischen Grenze zu Deutschland, zu Kritik seitens deutscher Atomgegner, die zurecht auf die Gefährdung Deutschlands, beim Umsetzen der Pläne hinwiesen. Nach der Katastrophe von Tschernobyl, verhinderte die polnische Bevölkerung den Bau von Atomreaktoren in Polen, so dass Polen heute zu den wenigen Ländern Europas gehört, die nicht über Atomkraftwerke verfügen. Das soll sich jetzt allerdings ändern. Der größte Teil der derzeit genutzten Energie in Polen, wird durch Kohlekraftwerke erzeugt. Das Ende der Kohlevorräte ist jedoch bereits abzusehen und der Energiebedarf steigt. Dazu kommen die Auflagen der EU, CO2 einzusparen. Donald Tusk ist fest entschlossen, bis 2020 das erste Atomkraftwerk in Betrieb nehmen zu können. Daran hat auch die gerade in Japan stattfindende unkontrollierte Kernschmelze nichts geändert. Fraglich ist, ob die Menschen in Polen diesmal wieder willens sind, in ausreichendem Maße gegen den geplanten Bau zu protestieren.

Forstbehörde vermisst 20 Bisons

Wie in Warschau jetzt bekannt gegeben wurde, wird eine der seltenen Bison-Herden, die frei in einem polnischen Naturpark leben, vermisst. Bei der letzten Zählung fehlten 20 der Tiere, wie Marek Marecki von der Forstbehörde mitteilte. Die Förster vermuten, dass die Tiere einfach die Grenze zur Ukraine überschritten haben und sich möglicherweise dort niederlassen werden. Dies kam bereits mehrfach in der Vergangenheit vor. Allerdings besteht dort die Gefahr, dass sie von Wilderern erlegt werden, da das angrenzende Gebiet in der Ukraine nicht in gleichem Maße geschützt wird, wie in Polen. 300 wilde Bisons leben inzwischen wieder in Polen, nachdem sie Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts fast ausgestorben waren. Durch die guten Kontrollen und Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen, konnte sich ihr Bestand in den letzten Jahrzehnten allmählich erholen.

„Tür an Tür“: Deutsch-polnische Ausstellung in Berlin

Vom 23. September, bis zum 9. Januar nächsten Jahres, wird in Berlin eine Ausstellung, anlässlich der polnischen EU-Ratspräsidentenschaft statt finden, mit der die Geschichte der deutsch-polnischen Beziehungen gewürdigt werden Soll. Unter dem Titel: „Tür an Tür“, werden in insgesamt 19 Sälen 700 verschiedene historische und zeitgenössische Bücher, Filme, Kunstwerke und Fotografien gezeigt. Die Beziehung zwischen beiden Staaten wurde bis vor rund 60 Jahren vor allem von politischen Ereignissen und Auseinandersetzungen geprägt, was die vielen kulturellen Gemeinsamkeiten oftmals viel zu stark in den Hintergrund treten lies. Erst in den letzten Jahrzehnten gelang es, diese stärker zu betonen und auszubauen. „Das deutsche und das polnische kulturelle Gedächtnis sind bisweilen von Emotionen und Vorurteilen bestimmt.“, heißt es in einem Mitteilungsblatt der Ausstellung. Die Exponate sind Leihgaben verschiedener Museen und Kunstsammlungen, wie das Museum in Lodz, das Victoria & Albert-Museum in London und des Nationalmuseum von Warschau.

E10: Autofahrer tanken vermehrt in Polen

Auch so kann er aussehen, der Deutsch-Polnische Austausch. Während sich aufgrund der in die Höhe geschossenen Preise für Zucker in Polen, Grenzgänger aus Polen in deutschen Supermärkten mit Zucker eindecken, stehen Deutsche an polnischen Tankstellen Schlange. Selbst eine Fahrt von Berlin bis zur polnischen Grenzstadt Slubice, lohnt sich schon für viele deutsche Autofahrer, die sich einfach nicht an das neue Ökobenzin E 10 gewöhnen können, oder wollen – und Super ist immer noch wesentlich teurer, als das Normalbenzin in Polen. „Wir tanken immer in Polen – unser Fahrzeug verträgt kein E10“, bestätigt ein befragter Renault-Fahrer aus Märkisch-Oderland. 1,28 Euro kosten hier Benzin und Diesel – für die meisten Deutschen ein Schnäppchen. So hat sich inzwischen ein reger „Tanktourismus“ eingespielt, von dem beide Seiten profitieren. Und auch die deutschen Supermärkte freuen sich über die zusätzlichen Gewinne durch die Zucker-Hamsterkäufe. Manchmal klappt das mit der Länder-übergreifenden Kooperation eben auch ganz ohne die Mitwirkung der Regierung – ob sie will oder nicht 😉