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Billigimporte gefährden polnische Landwirte

Die landwirtschaftliche Produktion ist für Polen noch immer ein wesentlich größerer Wirtschaftszweig, als für Deutschland. Umso härter und weitreichender sind die Folgen der wachsenden Importe von landwirtschaftlichen Gütern aus anderen Ländern. In mehreren Gebieten Polens haben jetzt Landwirte demonstriert, da der durch die billigen Importe von Schweinefleisch stark gesunkene Preis nicht mehr ausreicht, um gewinnbringend zu arbeiten. Mit Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen behinderten Bauern und Mitglieder der Bauerngewerkschaft den Straßenverkehr in Pommern und Lublin. Kazimierz Plocke, stellvertretender Ressortchef des Landwirtschaftsministeriums, hält diese Proteste für unnötig. Trotzdem konnte und wollte er nicht ausschließen, dass die einheimische Schweineproduktion durch die Billigimporte unrentabel wird. Er weist darauf hin, dass Polen als Mitglied der EU die Importe nicht verhindern kann. Deshalb empfiehlt er den Landwirten, sich mit anderen Erzeugern zu Erzeugergruppen zusammen zu schließen, um die Produktionskosten zu senken.

Immobilienmarkt in Polen eine gute Investition

Immer häufiger entdecken Investoren Polen als guten Immobilienstandort. So hat die Fondsgesellschaft Union Investment Real Estate (UIR) im vergangenen Jahr drei Bürohäuser, im Gesamtwert von 220 Millionen Euro, für ihre offenen Immobilienfonds gekauft. Karl-Joseph Hermanns-Engel, Mitglied der UIR-Geschäftsführung: „Die stabile Nachfrage nach hochwertigen Flächen in zentralen Lagen lässt eine schnelle Vollvermietung erwarten“. Auch die Volks- und Raiffeisenbank investiert in polnische Immobilien. Für 76 Millionen Euro kaufte sie den „Zebra-Tower“, obwohl dieser erst zu drei Viertel vermietet war. Experten halten den Immobilienmarkt in Polen, aufgrund der wachsenden Wirtschaft, für eine gute Investition. Dazu kommt, dass die polnische Regierung derzeit viel in die Infrastruktur investiert. Mit einem Wertwachstum von bis zu viereinhalb Prozent rechnen Ökonomen noch in diesem Jahr.

Polen in der Schuldenfalle?

Das Wirtschaftswachstum in Polen hat einen wahren Kaufrausch der Bevölkerung ausgelöst. Noch nie war das Angebot an Waren so groß und die Möglichkeit einen Kredit aufzunehmen so einfach. Allerdings rächt sich immer häufiger die Aufnahme „fauler“ Kredite. Immer mehr Menschen sind nicht in der Lage, ihre Schulden zurück zu zahlen. 68 Prozent aller Schuldner musste im vergangenen Jahr angeben, nicht zahlungsfähig zu sein. Derzeit muss in 17 Prozent aller polnischen Haushalte die Hälfte aller Einnahmen dafür aufgewandt werden, die gewachsenen Schulden und deren Zinsen zu bezahlen. Dazu kommt, dass es im Gegensatz zu Deutschland in Polen sehr schwer ist, einen privaten Konkurs anzumelden. So ist es nicht verwunderlich, dass immer häufiger Forderungen laut werden, politisch neue Möglichkeiten der Entschuldung zu schaffen.

Gedenktag 10. April

Die katholische Kirche Polens, kündigte für den 10. April einen Gedenkgottesdienst, für den vor einem Jahr verunglückten polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski und weiteren Mitgliedern der damaligen Regierung an. Das Flugzeug des Präsidenten war beim Anflug auf die russische Stadt Smolensk aufgrund schlechter Wetterbedingungen und menschlichen Versagens abgestürzt. Alle 96 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben. Auf der polnischen Bischofskonferenz (Konferencja Episkopatu Polski/KEP) erklärte der Rat heute, das Unglück solle „gegenseitigen Beziehungen in unserem Vaterland, in Europa und der Welt festigen“. Frieden und bessere Beziehungen innerhalb und außerhalb Polens wünschen die katholischen Würdenträger allerdings nicht. Sie wiesen weiterhin daraufhin, dass durch das Unglück die „Wahrheit über den Völkermord an Tausenden wehrlosen polnischen Kriegsgefangenen der Welt bekanntgemacht“. Dabei übergehen sie geflissentlich, dass Präsident Kaczynski und seine Kollegen auf dem Weg zu einer in Russland organisierten Gedenkfeier für die polnischen Opfer des Massakers von Katyn waren, als die Maschine abstürzte. Nachdem Donald Tusk (PO) bei der anschließenden Neuwahl die rechtskonservative Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) abgelöst hatte, wurden die Bemühungen der neuen Regierung um ein verbessertes Verhältnis zu Russland von der Opposition massiv kritisiert. Als Aufhänger diente den Mitgliedern der PiS verschiendene Verschwörungsszenarien um den Absturz der Präsidentenmaschine. Die daraus resultierenden Diskussionen spalteten die polnische Bevölkerung, die sich zwar bei der Wahl für den linksliberalen Tusk entschieden hatte, in der es aber auch ein großes Ressentiment gegen Russland gibt.

„Mrs.Sporty“ goes Polska

Deas Franchiseunternehmen „Mrs.Sporty“, will noch in diesem Jahr eine Filiale in Polen eröffnen. Dies wäre dann der insgesamt 500. Standort, an dem die Firma vertreten ist. Die bekannten Fitnesscenter haben sich bereits in Deutschland, der Schweiz, Italien und Österreich einen Namen gemacht. Am 18. April wird im polnischen Czestochowa, in der Nähe von Lodz, in einem feierlichen Akt der erste polnische „Mrs.Sporty“-Club eröffnet. Wie im Namen schon enthalten, trainieren hier nur Frauen. Zusätzlich wurde der sportliche Teil mit einem umfangreichen Ernährungskonzept verknüpft, dass gemeinsam mit der ehemaligen Tennis-Queen Steffi Graf entwickelt worden ist.