Polen Blog

Gasvorkommen in Polen immer attraktiver

Der italienische Energielieferant ENI, will nun ebenfalls in Europa neue Quellen der Gasförderung nutzen. Dafür kaufte der Konzern jetzt die Firma Minsk Energy Ressources, die mehrere Lizenzen für verschiedene Gasvorkommen im Norden Polens besitzt. Zum Beginn des kommenden Jahres will ENI in Polen mit den Bohrungen beginnen. Bisher wurden viele dieser europäischen Gasvorkommen als „unkonventionell“, da angeblich nicht wirtschaftlich erschließbar, bezeichnet. Doch die steigenden Öl- und Gaspreise haben in der Branche ein Umdenken ausgelöst. Immer stärker interessieren sich auch große Energiekonzerne für bisher unbedeutende Gasvorkommen. Dafür hat eine US-Firma neue Fördertechnologien entwickelt, die wesentlich günstigeres Bohren auch in porösen Sandsteinschichten erlaubt. Eine sehr positive Entwicklung für Polen. Schließlich musste das Land bisher 70 Prozent seines gesamten Gasbedarfs teuer importieren.

Bereits 68 Kältetote in Polen

Der frühe Wintereinbruch in diesem Jahr stellt besonders für Obdachlose eine große Gefahr dar. In Polen ist die Zahl der Erfrorenen zum Beginn dieses Winters besonders hoch. Schon in der ersten Dezemberwoche starben hier 53 Obdachlose an Unterkühlung. Seit November liegt die Zahl der Kältetoten bei 68. Jetzt hat der Sprecher des Polizeipräsidenten alle Bürger um Mithilfe gebeten, um weitere Todesfälle zu verhindern. Weil die Polizeistreifen nicht überall sein können, bitten die Behörden, dass Bürger durch einen kurzen Telefonanruf melden sollen, wenn ihnen schlafende Menschen in Schrebergärten, Parks oder auf Bahnhöfen auffallen. Nicht nur obdachlose, auch alleinstehende und vor allem ältere Menschen sind bei fehlendem Strom oder Heizung gefährdet. Außerdem warnt die Polizei davor zu versuchen, sich mit Alkohol aufwärmen zu wollen, da Alkohol nicht nur das Erkennen der Gefahr des Erfrierens verringert, sondern auch durch eine Erweiterung der Zellen im Körper den Erfrierungsprozess beschleunigt.

Medwedew zu Besuch in Warschau

Zu einem ersten Staatsbesuch nach neun Jahren, ist gestern der russische Präsident Dimitri Medwedew in Polen eingetroffen. In Warschau wird er mit dem polnischen Staatschef Bronislaw Komorowski und Ministerpräsident Donald Tusk zusammentreffen. Der Vorgänger Komorowskis, Lech Kaczynski, starb auf seinem Weg in die russische Stadt Katyn, wo er an einer offiziellen Gedenkfeier für die mehrere Tausend, 1940 von der russischen Geheimpolizei hingerichteten, polnischen Menschen teilnehmen wollte. Erst vor wenigen Tagen hat das russische Parlament bestätigt, dass für den dort geschehenen Massenmord nicht die deutsche Wehrmacht, sondern Josef Stalin verantwortlich war. Über die Ursache des Flugzeugunglücks über Russland, bei dem nicht nur Lech Kaczynski, sondern ein Großteil der polnischen Regierungsvertreter ums Leben kamen, hatte es in Polen wilde Spekulationen gegeben, die eine Schuld der russischen Regierung an diesem Unglück nicht ausschlossen. Präsident Medwedew hofft, die russisch-polnischen Beziehungen durch und in Folge seines Besuchs verbessern zu können.

Ausbau von Ölpipeline zwischen Polen und Ukraine geplant

Die Regierungschefs Polens und der Ukraine haben beschlossen, die still gelegte Ölpipeline zwischen Odessa und Brody wieder in Betrieb zu nehmen. Derzeit besprechen der ukrainische Premierminister Mykola Azarov und Senatsmarschall Bogdan Borusewicz Pläne, wie dies am besten zu bewerkstelligen ist. In Erwägung wird dabei auch gezogen, gleich noch einen weiteren Pipeline-Abschnitt zu bauen, der bis nach Danzig führen soll. Borusewicz: „Die ukrainische Seite hat ihren Teil der Pipeline bereits gebaut, Polen hat dies leider noch nicht getan. Ich war erfreut, zu hören, dass die Azarov-Regierung sowohl an der diesbezüglichen polnisch-ukrainischen Kooperation interessiert ist wie auch an anderen Projekten im Bereich der Energiesicherheit.“ Ende November hat die Firma „Ukrtransnafta“, die Sicherheits- und Belastungstests der Pipeline abgeschlossen, so dass einer weiteren Verwendung nichts im Wege stünde. Bereits 2012 könnte die Verlängerung der Ölpipeline nach Danzig abgeschlossen sein.

Strabag ergattert weiteren Großauftrag in Polen

Die österreicher Baufirma Strabag hat in Kattowitz einen Auftrag über 240 Millionen Euro erhalten. Der bekannte Baukonzern soll hier auf einer 200.000 Quadratmeter großen Fläche einen Bahnhof mit angeschlossenem Bus-Terminal bauen. Dazu gehören ein Straßentunnel unter dem Bahnhof und ein mehrstöckiges Einkaufcenter. Das ist in diesem Jahr schon der zweite Großauftrag für einen Bahnhof in Polen, den Strabag für sich verbuchen kann. Schon seit Anfang des Jahres baut der Konzern den Warschauer Ostbahnhof aus.