Polen Blog

30 Jahre Deutsch-Polnisches Institut

Gestern fand in Darmstadt die Feier zum 30. Jubiläum des Deutsch-Polnischen Instituts statt. Anwesend waren auch die beiden geladenen Präsidenten Polens und Deutschlands, Bronislaw Komorowski und Christian Wulff. Beide lobten in ihrer Ansprache von rund 1000 geladenen Gästen, die Arbeit des Instituts, das einen wesentlichen Beitrag für das bessere Verständnis zwischen beiden Ländern geleistet hat. Christian Wulff betonte, dass die Aussöhnung zwischen beiden Ländern eine der großen historischen Aufgaben ist. Auch Präsident Komorowski wies auf die zentrale Bedeutung hin, die die Beziehung zwischen Deutschland und Polen, auch für die Europäische Union hat. Und: „Wir haben die Versöhnung zwischen Polen und Deutschland erreicht. Wir haben einen langen, schwierigen Weg hinter uns“. Das noch vorhandene Probleme gelöst werden, dessen ist er sich sicher, wie er in seiner Rede nachdrücklich betonte.

USA stationieren Militärflugzeuge in Polen

Ab 2013 sollen Militärflugzeuge aus den USA auch in Polen stationiert werden. Dies teilte der polnische Verteidigungsminister Bogdan Klich heute bei einem Interview, durch den Radiosender TOK FM mit. Klich: „Polen hat den amerikanischen Vorschlag wiederholter zeitweiser Stationierungen von F-16- und Hercules-Maschinen sowie deren Besatzungen angenommen. Ich hoffe, dass dies im Jahr 2013 beginnen wird“. Trotz des im vergangenen Jahr so tragisch endenden Absturzes eines Militärflugzeugs, bei dem 30 Menschen ums Leben kamen, wurde die Mitteilung eher gelassen von der Bevölkerung aufgenommen.

Sorge vor Beginn der Arbeitnehmerfreizügigkeit

Ab dem 01. Mai nächsten Jahres gibt auch für Arbeitnehmer aus den der EU neu beigetretenen Länder Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn, keine Einschränkungen die Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der Europäischen Union. Viele deutsche Arbeiter sehen das mit Sorge, fürchten sie doch besonders die Konkurrenz aus dem benachbarten Polen. Besonders im Baubereich wird eine hohe Zahl von polnischen Arbeitern erwartet. Frank Schmidt-Hullmann, Leiter der IG-Bau-Abteilung Internationales, befürchtet eine steigende Arbeitslosigkeit vor allem im Osten Deutschlands. Mehrere Hunderttausende Arbeitnehmer allein aus Polen erwartet er: „Sie könnten besonders für Baubetriebe im Osten Deutschlands zur Konkurrenz werden. Die Baubranche in Polen zieht zwar im Zuge der Fußball-EM 2012 an, das wird aber nicht ausreichen, um alle Rückkehrer aufzufangen.“ Auch der Geschäftsführer des Zweckverbundes Ostdeutscher Bauverbände (ZVOB) Burkhard Wenken, befürchtet eine Verschlechterung für den deutschen Arbeitsmarkt: „Die Wettbewerbssituation wird sich zulasten der deutschen Betriebe verschlechtern“, da viele polnische Arbeitnehmer noch immer billiger sind, als deutsche. Da durch die im Mai in Kraft tretende Verordnung auch der Bürokratie-Aufwand verringert wird, werden viele Firmen schon deshalb lieber ausländische Fachkräfte einstellen, weil sie dadurch Sozialleistungen sparen. Bereits jetzt lassen viele deutsche Betriebe ihre Werksverträge auslaufen.

92. Jahrestag der Unabhängigkeit Polens

Polen feierte heute die Unabhängigkeit, die es nach dem Ende des ersten Weltkrieges vor 92 Jahren wieder erlangte. Am Ende des 18. Jahrhunderts war das Land unter dem damaligen Preußen, sowie Österreich und Russland aufgeteilt worden. Durch den Zusammenbruch der drei Weltreiche während des ersten Weltkrieges, wurde Polen wieder ein unabhängiger Nationalstaat. Als Tag der Wiedergeburt des Landes gilt der 11. November 1918, als Jozef Pilsudski, der später auch Staatschef Polens wurde, die militärische Hoheit über das von Deutschen besetzte Warschau errang. Beim Festakt in Warschau, besuchte Präsident Bronislaw Komorowski das Grabmal des unbekannten Soldaten und rief zur dauerhaften Aussöhnung mit den ehemals verfeindeten Nachbarländern auf: „Nur die Eintracht baut auf.“

Polbank wird neu aufgeteilt

Die griechische EFG Eurobank plant, ihren Anteil An der polnischen Polbank von 44 Prozent zu verkaufen. Jetzt hat auch die fusionierte Raiffeisen Bank International (RBI) ein Angebot für die Polbank abgegeben, wie das „Wirtschafts Blatt“ schrieb. RBI-Chef Herbert Stepic äußert sich noch nicht näher, gibt aber zu: „Es ist kein Geheimnis, dass wir uns in Polen umsehen. Der Markt ist zu interessant, um nur eine Nischenpolitik zu fahren“. Bis zum 11. des Monats können noch Gebote abgegeben werden, dann entscheidet sich, wer das Rennen um die achtgrößte Bank Polens macht. Besonders attraktiv ist die Bank wegen ihrer 800.000 Kunden, die sich auf 335 Filialen verteilen. Aufgrund der Auswirkungen der Weltweiten Finanzkrise musste sie aber im vergangenen Jahr ein Minus von 40 Millionen Euro verbuchen. Trotzdem wäre sie gerade für die Raiffeisenbank eine gute Ergänzung, da diese ihre Kredite fast ausschließlich an Firmen vergibt, während die Polbank größtenteils im Privatkundengeschäft arbeitet.