Die polnische Regierung plant umfangreiche Investitionen in neue Kanäle und Schleusen, durch welche die Großen Masurischen Seen mit dem Augustowski-Kanal verbunden werden soll. Insgesamt 125 bis 150 Millionen Euro – gefördert durch die Europäische Union – wurden für den Umbau und die Sanierung veranschlagt. Neben dem Ausbau der Wasserwege, neuen Schleusen, Brücken und Kanälen, wird parallel die Infrastruktur für den Tourismus ausgebaut. So werden unter anderem neue Gaststätten, Hotels, Kurhäuser und Anlegestellen errichtet. Das schafft nicht nur viele neue Arbeitsplätze, wie der Projektmanager Andrzej Pulecki erläutert. Das Hauptziel der Pläne ist, die Großen Masurischen Seen für Touristen attraktiver zu gestalten. Bereits jetzt sind diese ein Haupturlaubsziel für viele in- und ausländische Besucher. Die Masurische Seenplatte liegt im Nordosten Polens und ist dessen größtes Süßwasserreservoir. Sie besteht aus rund 2700 Seen und ist aufgrund ihrer landschaftlichen Schönheit und der vielen Kanäle schon jetzt eines der beliebtesten Ausflugziele des Landes.
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Regierung bezuschusst Wohnungskauf
Zur Belebung des Immobilienmarkts hat der polnische Premierminister, Donald Tusk, ein neues Programm „Wohnung für Junge“ gestartet. Mit Hilfe staatlicher Unterstützung soll die erlahmte Nachfrage nach Neubauwohnungen gepusht werden. Das Konzept sieht eine staatliche Subventionierung für Junge Menschen bis 35 Jahren, für den Kauf einer Eigentumswohnung vor. Bei Alleinstehenden und Paaren ohne Kindern, zahlt dann der Staat einen Zuschuss von 10 Prozent der Kaufsumme. Bei Familien mit ein oder zwei Kindern 15 Prozent. Wenn innerhalb von fünf Jahren, nach Kauf der Immobilie, ein weiteres Kind kommt, werden nochmal 5 Prozent bezahlt. Die Subventionierung für Wohnungskäufe beginnt, nach Aussage der Regierung, Anfang 2014 und ist vorerst für vier Jahre geplant. Das Kabinett hat ein Budget von 3,2 Mrd. Zloty dafür bereitgestellt. Damit könnten rund 115.000 Wohnungen bezuschusst werden.
PKP plant mehr Komfort für Fahrgäste
Die polnische Staatsbahn (PKP) plant eine umfassende Modernisierung um den Komfort für Reisende zu erhöhen. Dadurch erhofft sich die PKP eine Steigerung der Attraktivität des Bahnfahrens. So werden zukünftig Rabattsysteme und ein Treuebonus eingesetzt und die aktuell recht unübersichtlichen Tarife vereinfacht. Außerdem sollen, zur Unterhaltung der Fahrgäste, W-LAN-Zugänge für mobile Endgeräte in die Abteile integriert werden. Auch spezielle Eltern-Kind-Abteile und der Online-Fahrkartenverkauf sind in Planung. Bis Anfang kommenden Jahres wird, wie ein Sprecher der Staatsbahn erklärte, ein Großteil der „Modernisierungskampagne Komfort“ in Betrieb sein. Dann wird beispielsweise der Streckenpreis nicht mehr allein nach den gefahrenen Kilometern berechnet, sondern auch nach Auslastung der jeweiligen Bahnverbindung. Schon jetzt gibt es einen ersten Rabatt, der Reisende mit günstigeren Preisen belohnt, wenn sie mindestens eine Woche vor Fahrtantritt ihre Fahrkarte kaufen. Das ermöglicht der PKP eine bessere Planung der Streckenauslastung und bedeutet für die Fahrgäste eine Ermäßigung, von zehn Prozent. Weitere Rabattstufen folgen noch in diesem Jahr, wie das Staatsunternehmen bekannt gab. Damit hofft die PKP, zukünftig mehr Fahrgäste aus dem Inn- und Ausland anzulocken.
Tourismus verzeichnet hohes Wachstum
Polen wird immer attraktiver für den Tourismus. Im Vergleich mit 2011 stieg die Zahl der Touristen 2012 um 11 Prozent. Allein aus Deutschland kamen rund fünf Prozent mehr Besucher als im Jahr zuvor. Das gab Elzbieta Wasowicz-Zaborek, die Vizepräsidentin der polnischen Tourismusorganisation, auf der ITB in Berlin bekannt. „Ich freue mich, dass wir die Zahl der deutschen Gäste nochmal deutlich steigern konnten. Deutschland bleibt mit einem Anteil von knapp 33 Prozent der mit Abstand wichtigste Quellmarkt für Polens Touristikbranche“, erklärte Frau Wasowicz-Zaborek. Insgesamt kamen letztes Jahr 14,8 Touristen aus dem Ausland nach Polen. Auch für das laufende Jahr erwartet Polen wieder einen hohen Besucherzustrom, da das Interesse ausländischer Touristen durch die Fußball-EM 2012, nach Aussage der Vizepräsidentin, erheblich gestiegen ist. Zudem finden auch 2013 zwei sportliche Ereignisse in Polen statt. So richtet Polen erstmals die Beachvolleyball-Weltmeisterschaften aus und auch die Volleyball-Europameisterschaften der Herren findet dieses Jahr in unserem Nachbarland statt.
Gedenken zum 70. Jahrestag des Ghettoaufstandes in Warschau
In einer Zeremonie wurde am Freitag in der Nozyk-Synagoge der Opfer des Aufstands im Warschauer Ghetto, während des Zweiten Weltkrieges gedacht. Zahlreiche Vertreter aus Politik, Kultur und der polnischen jüdischen Gemeinde, nahmen an der Gedenkzeremonie teil, darunter Staatschef Bronislaw Komorowski, EU-Parlamentssekretär Martin Schulz und der Großrabbiner Michael Schudrich. „Noch immer sind einige unter uns, die damals gekämpft haben. Es ist unsere Pflicht, ihnen die Ehre zu erweisen und zu danken, solange wir sie noch sehen und hören können“, erklärte der Rabbiner in einem vorherigen Interview. Am 19. April 1943 kam es zu einem vier Wochen dauernden Aufstand der im Warschauer Ghetto eingesperrten Juden gegen die sie bewachenden Nazis, da die Angst vor der geplanten Deportation in eines der Vernichtungslager größer war, als die Angst vor dem Erschießungstod. Nur wenige Tausend Juden überlebten. 12.000 Menschen starben während der Kämpfe. Weitere 30.000 wurden nach der Niederschlagung des Aufstands von den Nazis erschossen und 7000 in Vernichtungslager transportiert, wo die meisten von ihnen ebenfalls starben.