PKP plant mehr Komfort für Fahrgäste

Die polnische Staatsbahn (PKP) plant eine umfassende Modernisierung um den Komfort für Reisende zu erhöhen. Dadurch erhofft sich die PKP eine Steigerung der Attraktivität des Bahnfahrens. So werden zukünftig Rabattsysteme und ein Treuebonus eingesetzt und die aktuell recht unübersichtlichen Tarife vereinfacht. Außerdem sollen, zur Unterhaltung der Fahrgäste, W-LAN-Zugänge für mobile Endgeräte in die Abteile integriert werden. Auch spezielle Eltern-Kind-Abteile und der Online-Fahrkartenverkauf sind in Planung. Bis Anfang kommenden Jahres wird, wie ein Sprecher der Staatsbahn erklärte, ein Großteil der „Modernisierungskampagne Komfort“ in Betrieb sein. Dann wird beispielsweise der Streckenpreis nicht mehr allein nach den gefahrenen Kilometern berechnet, sondern auch nach Auslastung der jeweiligen Bahnverbindung. Schon jetzt gibt es einen ersten Rabatt, der Reisende mit günstigeren Preisen belohnt, wenn sie mindestens eine Woche vor Fahrtantritt ihre Fahrkarte kaufen. Das ermöglicht der PKP eine bessere Planung der Streckenauslastung und bedeutet für die Fahrgäste eine Ermäßigung, von zehn Prozent. Weitere Rabattstufen folgen noch in diesem Jahr, wie das Staatsunternehmen bekannt gab. Damit hofft die PKP, zukünftig mehr Fahrgäste aus dem Inn- und Ausland anzulocken.

„Wirtschaftstag Polen“

Der „Wirtschaftstag Polen“ fand jetzt auf der 64. Internationalen Saarmesse in Saarbrücken statt. Im Rahmen dessen veranstaltete die IHK ein umfangreiches Gesprächs- und Informationsprogramm für deutsche Firmen, die sich für Polen als Handels- und Geschäftspartner interessierten. „Die polnische Wirtschaft ist bereits seit Langem ein verlässlicher und stabiler Partner saarländischer Unternehmen. Mit unserem Wirtschaftstag heute möchten wir weiteren Unternehmen Gelegenheit geben, mit Polen ins Geschäft zu kommen“, erklärte der IHK-Vizepräsident, Thomas Hempel, in seiner Eröffnungsrede. Eingeladen waren unter anderem der polnische Konsul für Wirtschaftsangelegenheiten, Stanislaw Hebda und der deutsche Staatssekretär Jürgen Barke. Barke betonte, wie umfangreich bereits die bisherigen Beziehungen zwischen Polen und Deutschland, beispielsweise in den Bereichen Bildung, Politik und Kultur sind. Auch die Handelsbeziehung kann sich sehen lassen; rund 500 Millionen Euro, beträgt das Import- Exportvolumen, zwischen beiden Ländern, bei einer weitestgehend ausgeglichenen Handelsbilanz. „Der Warenaustausch zwischen unseren Ländern hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt – da geht aber noch mehr“, resümiert der IHK-Vize. Das viele Unternehmer das genauso sehen, zeigt sich im großen Interesse der Wirtschaftsvertreter, an den angebotenen weiterführenden Gesprächen und Informationen.

Polnische Regierung plant Stabilisierungsfonds für Banken

Die polnische Regierung plant derzeit die Einführung einer neuen Bankensteuer. Diese soll einem Stabilisierungsfonds zukommen, der schwere Bankenkrisen durch Fehlinvestitionen vorbeugen soll. Mit dem Geld können in Not geratene Kreditinstitute unterstützt werden, um einen Dominoeffekt zu verhindern, wie jener, der 2008 zur noch immer nicht ganz überwundenen Bank- und Eurokrise führte. Außerdem hofft die Regierung dadurch das Vertrauen von Kleinanlegern zu erhöhen. Den bisher bekannten Plänen zufolge sollen Banken zweimal jährlich einen, prozentual von den Mindesteigenkapitaleinlagen abgeleiteten, Betrag einzahlen. Dies wären, bezogen auf das Jahr 2011, rund 400 Millionen Euro, die dann für Notfälle zusätzlich zur Verfügung stünden. Damit würden vorrangig die Steuerzahler entlastet, was angesichts der hohen Kosten, die in den vergangenen Jahren europaweit zu massiven Staatsschulden geführt hatten, auch politisch eine kluge Maßnahme ist. Erwartungsgemäß protestierten die Bankvorstände gegen diese Maßnahmen. Sie verwiesen darauf, dass solche Stabilisierungsfonds bisher nur in den Staaten eingeführt wurden, in denen Banken durch öffentliche Finanzspritzen gerettet werden mussten. Glücklicherweise ist die polnische Regierung vernünftig genug, um aus den Fehlern ihrer Nachbarn zu lernen.

Dachsolaranlagen für Technische Universität Warschau

Polen kämpft derzeit um seine Unabhängigkeit von Gas- und Öllieferungen aus Russland. Der steigende Bedarf ist jedoch schon jetzt kaum noch zu decken. Dazu kommt die schlechte Umweltbilanz Polens, das noch immer ein Großteil seiner benötigten Energie aus Kohlekraftwerken bezieht. Infolgedessen verstößt das Land gegen die CO2-Vorgaben der EU. Doch auch mit den Plänen zum Bau zweier Atomkraftwerke macht sich Polen keine Freunde. Besonders aus Deutschland kommen massive Proteste, aus berechtigter Angst, dass bei einem Reaktorunfall austretende Strahlung nicht an der deutsch-polnischen Grenze halt machen wird. Umso erfreuter wurde jetzt der Netzanschluss zweier Photovoltaik-Anlagen in Warschau eingeweiht. Diese entstanden im Rahmen eines größeren deutsch-polnischen Solardachprogramms der Deutschen Energie-Agentur GmbH. Mit diesen ersten beiden Anlagen wird ab sofort die Technische Universität Warschau mit insgesamt 9 Kilowatt Strom versorgt. „Wir sehen Polen in Hinblick auf erneuerbare Energien als äußerst zukunftsträchtigen Markt und möchten uns langfristig hier engagieren. Mit dem Solardachprogramm Polen, welches auf zehn Jahre auslegt ist, macht mp-tec bereits einen großen Schritt in diese Richtung“, erklärte der Geschäftsführer der Zulieferfirma „mp-tec“, Michael Preißel. Polens Regierung sieht Photovoltaik jedoch nicht als relevanten Ersatz für Kohlekraft. Regierungschef Donald Tusk ist entschlossen, den Energiebedarf über Kernkraftwerke zu sichern. Dies würde ihm – mit nur wenigen, wenn auch großen Bauprojekten – eine relativ schnelle Lösung des Energieproblems ermöglichen. Das sich bei einer solch zentralisierten Stromerzeugung auch ein eventueller Ausfall stärker auswirkt, nimmt er in Kauf. Aus seiner Sicht ist dies sicher verständlich, da die Deckung des Strombedarfs für den Regierungschef nur eines von vielen Problemen ist, dass er gern mit einem Schlag erledigt sehen möchte. Allerdings gehört der wachsende Energiebedarf und vor allem die langfristigen Folgen der Nutzung fossiler Energien und die der Produktion radioaktiver Abfälle, zu denjenigen Problemen, deren Lösungen langfristig standhalten müssen. Es wäre vorteilhaft für Polen, wenn Premierminister Donald Tusk hierbei die selbe Voraussicht und Klugheit walten ließe, wie bei der Regelung anderer wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Schwierigkeiten, in der Vergangenheit.

Erste Gesprächsrunde über AKW-Bau in Polen

Bis Mitte des kommenden Jahres will die Regierung, nach Aussage des polnischen Generaldirektors für Umweltschutz, darüber entscheiden, ob und wo in Polen Kernkraftwerke gebaut werden. In Rahmen einer diesbezüglichen deutsch-polnischen Gesprächsrunde legte Polen einen Zeitplan über das polnische Kernenergieprogramm vor. Dies ist ein im EU-Recht vorgeschriebener Verfahrensschritt, der den umliegenden Ländern die Möglichkeit gibt, die grenzüberschreitende Auswirkung eines AKW-Baus auf die Umwelt zu prüfen. Die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack äußerte sich besorgt über die AKW-Bau-Pläne Polens und erinnerte an die Gefahren, die sich im vergangenen Jahr bei der Havarie in Fukushima erneut bestätigt haben. Sie forderte die polnische Regierung auf, verstärkt auf Alternativen und erneuerbare Energien zu setzen, statt auf diese, viel zu gefährliche und nicht berechenbare Technologie. Außerdem lässt sich bisher auch das Endlagerproblem nicht dauerhaft lösen. Unabhängig vom gewählten Standort wird von einem polnischen Atomkraftwerk immer auch eine erhöhte Gefahr für die brandenburgische Bevölkerung ausgehen. Deshalb haben neben dem deutschen Bundesumweltministerium auch rund 30.000 Bürger in einer schriftlichen Stellungnahme dagegen protestiert. 29 mögliche Standorte hat die polnische Regierung in ihrem Kernenergieprogrammentwurf aufgeführt. Ob und welcher Standort gewählt wird, hängt von den kommenden Verhandlungen zwischen Deutschland, Polen und Vertretern der EU ab.