Seligsprechung von Johannes Paul II

Ungefähr 80.000 Besucher aus Polen, werden am Samstag zur Seligsprechung des verstorbenen polnischen Papstes Johannes Paul II., nach Rom reisen. 50.000 der polnischen Touristen, nutzen dabei die angebotene Möglichkeit, anlässlich der Seligsprechung an Kirchlich organisierten Pilgerfahrten teilzunehmen. Auch der amtierende Staatspräsident Bronislaw Komorowski und sein Vorgänger, Lech Walesa, und Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski, haben ihr Erscheinen bei der Veranstaltung zugesagt. Ministerpräsident Donald Tusk wird dagegen an einer der vielen Festakte teilnehmen, die aus diesem Anlass am Wochenende in Polen und vor allem in Wadowice, dem polnischen Geburtsort Karol Wojtylas stattfinden. Dort, ebenso wie in Warschau und Krakau, wird die Zeremonie live auf öffentlichen Plätzen übertragen. Mit mehr als 100.000 Menschen, rechnen die Veranstalter. Zudem soll am Sonntag der noch nicht fertig gestellte „Tempel der Göttlichen Vorsehung“ eingeweiht werden, auf dessen Fassade das weltgrößte Porträt von Johannes Paul II., angebracht wurde, dass aus 100.000 Privatporträts besteht. Auch mehrere Kirchen werden an diesem Wochenende nach dem verstorbenen Papst benannt.

Praktikaaustausch zwischen Polen & Deutschland

Das Conti-Werk in Northeim plant, zukünftig auch polnische Praktikanten aufzunehmen und auszubilden. Dafür sollen im Austausch deutsche Lehrlinge in Polen lernen. Dadurch soll das „internationale Verständnis“ der jungen Firmenmitarbeiter gestärkt werden, wie Geschäftsführer der ContiTech Elastomer Coatings GmbH in Northeim, Heiko Eymer, während eines Vortrags für Berufsschüler bekannt gab. Schon jetzt können bei einem kurzfristigen Schüleraustausch zwischen Praktikanten aus Frankfurt/Oder und dem polnischen Newy Tomysl bei Posen, diese sich die Arbeitsweise im jeweils anderen Betrieb ansehen und mit ihren gewohnten Verfahren vergleichen. Auf die Art profitieren die Praktikanten, aber auch die Betriebe für die sie in Zukunft arbeiten werden von den daraus erwachsenden neuen Ideen und Impulsen. Die Partnerschaft zwischen dem polnischen Werk in Nowy Tomysl und der „BBS II“ besteht schon seit 16 Jahren, so dass auch die Verständigung auf englisch kein Problem mehr ist.

Gedenktag 10. April

Die katholische Kirche Polens, kündigte für den 10. April einen Gedenkgottesdienst, für den vor einem Jahr verunglückten polnischen Staatspräsidenten Lech Kaczynski und weiteren Mitgliedern der damaligen Regierung an. Das Flugzeug des Präsidenten war beim Anflug auf die russische Stadt Smolensk aufgrund schlechter Wetterbedingungen und menschlichen Versagens abgestürzt. Alle 96 Passagiere und Besatzungsmitglieder starben. Auf der polnischen Bischofskonferenz (Konferencja Episkopatu Polski/KEP) erklärte der Rat heute, das Unglück solle „gegenseitigen Beziehungen in unserem Vaterland, in Europa und der Welt festigen“. Frieden und bessere Beziehungen innerhalb und außerhalb Polens wünschen die katholischen Würdenträger allerdings nicht. Sie wiesen weiterhin daraufhin, dass durch das Unglück die „Wahrheit über den Völkermord an Tausenden wehrlosen polnischen Kriegsgefangenen der Welt bekanntgemacht“. Dabei übergehen sie geflissentlich, dass Präsident Kaczynski und seine Kollegen auf dem Weg zu einer in Russland organisierten Gedenkfeier für die polnischen Opfer des Massakers von Katyn waren, als die Maschine abstürzte. Nachdem Donald Tusk (PO) bei der anschließenden Neuwahl die rechtskonservative Partei für Recht und Gerechtigkeit (PiS) abgelöst hatte, wurden die Bemühungen der neuen Regierung um ein verbessertes Verhältnis zu Russland von der Opposition massiv kritisiert. Als Aufhänger diente den Mitgliedern der PiS verschiendene Verschwörungsszenarien um den Absturz der Präsidentenmaschine. Die daraus resultierenden Diskussionen spalteten die polnische Bevölkerung, die sich zwar bei der Wahl für den linksliberalen Tusk entschieden hatte, in der es aber auch ein großes Ressentiment gegen Russland gibt.

Johannes Paul II wird selig gesprochen

Wesentlich mehr, als die von Jaroslaw Kaczynski hoch gepuschte Diskussion um die Ursachen des Flugzeugabsturzes im April, bei dem etliche Regierungsmitglieder, darunter der damalige polnische Präsident ums Leben kamen, beschäftigt die Menschen in Polen derzeit eine andere aktuelle Nachricht. Nach inoffiziellen Angaben, könnte noch in diesem Frühjahr der verstorbene, aus Polen stammende Papst Johannes Paul II. selig gesprochen werden. Kardinäle und Bischöfe der Heiligsprechungskongregation haben ein Heilungswunder, dass aufgrund der Fürbitte des ehemaligen Papstes zustande kam, als ausreichend für eine Seeligsprechung angesehen. Eine offizielle Bestätigung des Vatikan liegt bisher noch nicht vor, aber die seit Wochen kursierenden Gerüchte darüber wurden auch nicht dementiert. Karol Józef Wojtyła war nach seiner Wahl mehr als 26 Jahre lang das Oberhaupt der katholischen Kirche in Rom, worauf die polnischen Katholiken noch heute sehr stolz sind.

30 Jahre Deutsch-Polnisches Institut

Gestern fand in Darmstadt die Feier zum 30. Jubiläum des Deutsch-Polnischen Instituts statt. Anwesend waren auch die beiden geladenen Präsidenten Polens und Deutschlands, Bronislaw Komorowski und Christian Wulff. Beide lobten in ihrer Ansprache von rund 1000 geladenen Gästen, die Arbeit des Instituts, das einen wesentlichen Beitrag für das bessere Verständnis zwischen beiden Ländern geleistet hat. Christian Wulff betonte, dass die Aussöhnung zwischen beiden Ländern eine der großen historischen Aufgaben ist. Auch Präsident Komorowski wies auf die zentrale Bedeutung hin, die die Beziehung zwischen Deutschland und Polen, auch für die Europäische Union hat. Und: „Wir haben die Versöhnung zwischen Polen und Deutschland erreicht. Wir haben einen langen, schwierigen Weg hinter uns“. Das noch vorhandene Probleme gelöst werden, dessen ist er sich sicher, wie er in seiner Rede nachdrücklich betonte.