Polen Blog

Hotels erhöhen Preise zur EM 2012

Für die Fußball-EM im Sommer 2012 planen die meisten Hotels in Polen drastische Preiserhöhungen. Bis zum sechsfachen des normalen Preises müssen Gäste im kommenden Juni bezahlen. „Wir haben schon Buchungen für 60 Prozent der Betten“, erklärt einer der Hotelbesitzer, Piotr Czerniewski, in einem Interview mit der Zeitung „Rzeczpospolita“ die Preiserhöhung. Dafür wurden auch etliche An- und Umbauten vorgenommen, um eine größere Zahl an Gästen beherbergen zu können. Am günstigsten werden in den meisten Fällen noch Frühbucher ein Zimmer mieten können. Viel Zeit bleibt dafür allerdings nicht mehr. Bereits jetzt läuft im Internet die Reservierung für den EM-Juni 2012. Marketingexperten warnen die Hotelbesitzer allerdings bereits davor, die Preise zu stark zu erhöhen. So sollte ein Drei-Sterne-Hotel nicht mehr als 150 Euro pro Nacht kosten, empfiehlt Rafal Rosiejak, der Koordinator für die Fan-Unterbringung in Polen. „Wer über dieses Niveau hinausschießt, riskiert ein Szenario wie bei der EURO 2004 im portugiesischen Faro“. Dort waren die Gäste aufgrund der überhöhten Preise nach Sevilla ausgewichen. Auf jeden Fall lohnt es sich, die Fahrt zur EM rechtzeitig zu planen und zu buchen.

Polen auf EM 2012 gut vorbereitet

Inzwischen, weniger als ein Jahr vor Beginn der Fußball-EM in Polen, sehen die Verantwortlichen die Vorbereitungen „auf gutem Weg“. 80 Prozent aller dafür geplanten Bauarbeiten sind entweder abgeschlossen, oder bereits in der Endphase, wie ein Sprecher des Büros der UEFA in Warschau bekannt gab. So sind bereits zwei der vier Arenen komplett fertig. Das Breslauer Stadion soll an diesem Wochenende schon mit einem Box-Weltmeisterkampft zwischen Witali Klitschko und Tomasz Adamek eingeweiht werden. Für November ist der Abschluss der Bauarbeiten des neuen Nationalstadions in der Hauptstadt Warschau geplant. Auch für den erwarteten steigenden Flugverkehr zur EM ist der Warschauer Flughafen bereit. Mit circa einer Million Fans rechnen die Veranstalter. Aktuell werden außerdem noch die Bahn- und Autostrecken ausgebaut und restauriert. Über 7300 Freiwillige haben sich bisher gemeldet, um als Helfer bei der Fußball-EM dabei sein zu können. „Der jüngste Bewerber ist 17 Jahre, unsere älteste Bewerberin ist eine 80 Jahre alte Dame.“, freut sich Olkowicz, ein Sprecher des UEFA-Büros in Polen.

Heftige Debatte über Tierschutz in Polen

Obwohl Polen als sehr tierlieb gilt, gibt es mit dem Tierschutz häufiger Probleme. Es fehlt in der breiten Öffentlichkeit noch immer das Verständnis dafür, dass Tierquälerei eine Straftat ist. Dies scheint sich jedoch gerade zu ändern. So sorgte das Urteil in einem Prozess wegen des Totschlags eines Hundes für eine landesweite Debatte über Rechte für Tiere und über das Strafmaß, dass Tierquäler bekommen sollten. Anlass dafür war ein Gerichtsurteil, in dem die von der Staatsanwaltschaft geforderte viermonatige Gefängnisstrafe vom Gericht abgelehnt worden war. Statt dessen hat der Täter, der einen kleinen Hund wegen seines bellens erschlagen hatte, jetzt die Möglichkeit auf einen Freispruch. „Das ist ein Skandal, aber leider bei weitem kein Einzelfall in unserem Land“, kritisiert Piotr Jaworski, Mitglied des polnischen Tierschutzbundes. „Es sind einzelne, die so etwas tun. Aber diese moralisch degenerierten Menschen prügeln auf Hunde, Katzen und andere Haustiere ein, sperren sie in Kellerlöcher, lassen sie verhungern oder verdursten, setzen sie im Wald aus oder werfen sie einfach aus dem Fenster. Solches Verhalten gibt es leider immer wieder bei uns“, erzählt Jaworski, der viele solcher Fälle im Rahmen seiner Tätigkeit für den Tierschutzbund kennen gelernt hat. Nicht nur privat, auch aus öffentlich und privat geführten Tierheimen werden immer wieder Fälle von Tierquälerei bekannt. Zwar hat die polnische Regierung das Tierschutzgesetz gerade erst erweitert und verschärft, doch es wird einiger scharfer Gerichtsurteile bedürfen, bis die Menschen gelernt haben, dass Tierquälerei ein unter dem Strafrecht stehende Verbrechen ist.

Tusk für Ende des Krieges in Libyen

Donald Tusk, der polnische Regierungschef und amtierender EU-Ratspräsident, hat sich für eine zügige Beendung des „Krieges“ in Libyen ausgesprochen. Er wünscht, dass dieser am kommenden Donnerstag auf der internationalen Konferenz in Paris für beendet erklärt wird. „Eine Erklärung des Kriegsendes in am 1. September würde ein guter Schritt sein, um unseren Willen zur Hilfe zu bekräftigen“, erläutert Donald Tusk. Außerdem verspricht er, dass Polen und die Europäische Union helfen werden, dass Land wieder neu aufzubauen. Staatsvertreter aus insgesamt 60 Länder werden in zwei Tagen auf der Konferenz in Paris über die Lage in Libyen und die Möglichkeiten der Unterstützung des Landes beraten. Neben dem Ratspräsidenten wird unter anderem auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel teilnehmen. Nach derzeitigem Stand kontrollieren die libyschen Rebellen bereits einen Großteil des Landes. Geplant ist, dass die NATO ihren militärischen Einsatz so lange beibehält, bis die von Gaddaffi geleitete Armee keine Gefahr mehr für die Bevölkerung darstellt.

Jaroslaw Walesa schwer verletzt

Jaroslaw Walesa, der Sohn des ehemaligen Präsidenten Polens Lech Walesa, ist am Wochenende schwer verletzt wurden, als er mit seinem Motorrad zwischen Warschau und Thorn mit einem Auto zusammen stieß. Nach Angaben der Krankenhausleitung befindet er sich in einem ernsten Zustand. Jaroswaw Walesa trat in die Fußstapfen seines Vaters und engagiert sich ebenfalls als Politiker. Der 34-Jährige absolvierte ein Politologie-Studium und ist seit 2005 Parlamentsabgeordneter der liberal-konservativen Bürgerplattform PO. Seit zwei Jahren vertritt er Polen außerdem als Abgeordneter im EU-Parlament.