In diesen Tagen kommen die ersten US-Soldaten nach Polen. Es ist das erste mal, dass Soldaten der US-Armee dauerhaft in einem Ostmitteleuropäischen Land stationiert sein werden. 250 Amerikaner sollen im Stützpunkt Last bei Lodz, einem der modernsten Militärflughäfen des Landes, Dienst tun. Der polnische Verteidigungsminister, Tomasz Siemoniak und der Nato-Oberbefehlshaber Europas, Admiral James Stavridis, begrüßten heute die Ankunft der ersten zehn US-Soldaten als entscheidenden Schritt für die zukünftige Zusammenarbeit. 2018 folgen dann SM-3-Abwehrraketen, als Teil des geplanten europäischen Schutzschildes folgen. Damit endet vorerst die jahrelange Debatte der Regierungschefs Russlands, Polens und der USA. Russland hatte darauf beharrt, vom Transatlantischen Bündnis während der Wiedervereinigung Deutschlands die Zusage erhalten zu haben, dass die Nato östlich von Deutschland keine Langstreckenwaffen oder größere Nato-Verbände stationieren werde. Dagegen hatten sich vor allem die polnischen Regierungen gewehrt, die von Anfang an für eine Stationierung von Verbündeten auf polnischem Boden eintrat. Die Zeitung „Gazeta Wybrocza“ fasst in einem am Freitag veröffentlichten Artikel die Einstellung Polens so zusammen; „Die physische Anwesenheit von Soldaten eines anderen Staates ist eine starke Garantie, dass dieser sich im Kampf von Anfang an engagiert. Jetzt können wir uns etwas sicherer fühlen.“
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Bereits 14 Kältetote in Polen
Bereits 14 Menschen sind in Polen, durch den schweren und frühen Wintereinbruch, ums Leben gekommen. Innerhalb von nur acht Tagen kam es landesweit, aufgrund der unerwarteten Kältewelle, zu Todesfällen. So lösten das Glatteis und heftiger Schneefall in großen Teilen Polens Verkehrschaos aus. Auch die Stromversorgung war teilweise nicht mehr aufrecht zu erhalten. In der Hauptstadt Warschau waren zeitweise 70.000 Menschen ohne Strom. Schon vergangenes Jahr litt Polen schwer unter Schnee und Kälte. Über 100 Menschen erfroren im Winter 2011/2012.
Die polnische Kirche und Halloween
Vertreter der katholischen Kirche Polens haben sich drastisch gegen die auch in Polen beliebter werdenden Halloween-Feiern ausgesprochen. Als „satanische“ Praktiken, seien diese Halloween-Bräuche die „Frucht der Verbreitung von Okkultismus und Zauberei“, wie die Erzdiözese Warschau auf ihrer Homepage veröffentlichte. Halloween wird vor allem in den USA ausgiebig gefeiert. An diesem einen Tag im Jahr können die Geister auf der Erde wandeln, und eine möglichst gruslige Verkleidung soll Schutz vor ihnen bieten. Die daraus entstandenen Kostümpartys und das sammeln von Süßigkeiten in der Nachbarschaft, finden vor allem bei jungen Leuten viel Anklang. „Unter dem Vorwand sich zu amüsieren, lädt man Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu ein, Okkultismus zu praktizieren, was im Widerspruch zur Lehre der Kirche und der Berufung eines Christen steht“, beklagt die Kirche. Statt dessen sollte, in angemessener Stille, an dem in diese Zeit fallenden Totensonntag, der Verstorbenen gedacht werden. Allerdings ist es fraglich ob es gelingt, mit Botschaften wie dieser, diese Entwicklung zu stoppen.
US-Regierung veröffentlicht Katyn-Akten
Das während des zweiten Weltkrieges 1940 statt gefundene Massaker in Katyn, hat über lange Zeit die Beziehungen zwischen Polen und Russland belastet. Es fand im Frühjahr 1940, auf den Befehl Josef Stalins hin statt. Er hatte angeordnet, alle „Nationalisten und konterrevolutionäre Aktivisten“ in den von Russland zeitweise besetzten Gebieten Polens zu exekutieren. Bis heute ist nicht ganz klar, wie hoch die Zahl der Todesopfer ist, doch unstrittig ist, dass sie zwischen 22.000 und 30.000 Menschen liegt. Jahrzehntelang wurde die deutsche Wehrmacht für das Massaker verantwortlich gemacht. Erst 1990 gestand die russische Regierung erstmals die Schuld der damaligen Sowjetmacht ein. Alte Unterlagen, die genauere Informationen über die damals geheim gehaltene Aktion und ihre Opfer enthalten, wurden in den vergangenen Jahren teilweise von der russischen Regierung an Polen übergeben. Allerdings befinden sich wohl ebenso viele Dokumente über das Massaker in den USA. Dort war 1951 bis 1952 ein Ausschuss zur Untersuchung des Verbrechens in Katyn gegründet und in dessen Rahmen etliche Zeugen vernommen worden. Um Stalin in dieser Zeit nicht zu reizen, entschied der damalige US-Präsident, Franklin D. Roosevelt, die erhaltenen Informationen und Beweise zu vertuschen. Am 10. September wird die US-Regierung erstmals die damals zurück gehaltenen Dokumente im Internet veröffentlichen. „Das Interessanteste wird das, was Präsident Roosevelt und andere Präsidenten wussten, und wer sie über Katyn informiert hat und wie“, erzählt der polnische Vizeaußenminister, Boguslaw Winid, in einem Interview mit der „Gazeta Wyborcza“. Hoffentlich hilft die Veröffentlichung dabei, dass die betroffenen polnischen Familien mit der Vergangenheit abschließen können und sich eine neue, ehrlichere Beziehung zwischen Russland und Polen entwickeln kann.
Geringeres Wirtschaftswachstum belastet Zloty
Das unerwartet geringe Wirtschaftswachstum Polens in den letzten Wochen, belastet auch die polnische Währung. Aktuell stieg der Euro um fast ein halbes Prozent, auf knapp 4,2 Zloty. Dies ist der höchste Stand seit fünf Wochen und Finanzexperten rechnen damit, dass es in Folge dessen zu einer Zinssenkung im Land kommen wird. Das Wirtschaftswachstum lag in Polen mit 2,4 Prozent im zweiten Quartal circa einen Prozentpunkt unter den Erwartungen der Analysten. Ernest Pylarczyk, Volkswirt und Mitarbeiter der BRE Bank, befürchtet eine drastische Abkühlung des bisherigen Wirtschaftshochs. Pylarczyk: „Daher können wir nun Zinssenkungen erwarten. Wir rechnen im Oktober mit dem ersten Schritt.“ Trotzdem kann Polen mit der bisherigen wirtschaftlichen Entwicklung zufrieden sein. Als einzigem mitteleuropäischen Land war es Polen gelungen, weitestgehend unbeschadet die Finanz- und Staatsschuldenkrise Europas zu überstehen.