Eines der wichtigsten Themas der Regierungsgespräche während des Besuchs von US-Präsident Barack Obama in Polen, war die Planung gemeinsamer militärischer Projekte beider Länder. Jetzt wurde in Warschau, von dem polnischen Verteidigungsminister Bogdan Klich und dem US-amerikanischen Botschafter Lee Feinstein, ein neuer Vertrag über die zukünftige militärische Zusammenarbeit Polens und der USA unterzeichnet. Damit erlaubt Polen den USA erstmals, die dauerhafte Anwesenheit US-amerikanischer Soldaten im Land. „Dieser Vertrag bringt etwas Neues mit sich, vor allem die permanente Präsenz von US-Soldaten auf polnischem Boden“, erläuterte Minister Klich im anschließenden Interview. Allerdings handelt es sich bei den dauerhaft stationierten US-Soldaten lediglich um 20 Techniker der US-Armee, die für die Wartung hier stationierter Flugzeuge zuständig sein werden. Ab 2013 sollen dann auch regelmäßig gemeinsame Trainingsflüge von amerikanischen und polnischen Kampf- und Transportflugzeugen statt finden.
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Brandenburg hofft auf polnische Touristen
Das Land Brandenburg plant seinen Tourismus weiter auszubauen. Dabei setzen die Verantwortlichen vor allem auf mehr ausländische Touristen. Bisher buchen ausländische Urlauber rund 750.000 Übernachtungen in Brandenburg pro Jahr, wass nur einen sehr geringen Teil der Gesamtübernachtungen ausmacht. Wie der brandenburgische Wirtschaftsminister Christoffers am Freitag bekannt gab, will die Landesregierung, gemeinsam mit dem Tourismus-Marketing, die Zahl der Urlauber um rund ein Viertel steigern. Wirtschaftsminister Christoffers ist sicher, dass sich das wachsende Wirtschaftswachstum Polens auch auf die Reisefreudigkeit der Polen auswirken wird. Deshalb werden besondere Aktivangebote für Brandenburgs nächste Nachbarn entwickelt, um Besucher ins Land zu locken. Dabei setzen die Brandenburger vor allem auf ihr großes Angebot an Museen, Schlössern und Gärten. Besonders aus Polen erhofft sich die Regierung einen hohen Besucherzuwachs.
365 Tage bis EM-Beginn
In genau einem Jahr, am 8. Juni 2012, soll die Fußball-EM in Polen und der Ukraine beginnen. Doch immer mehr häufen sich die Kritiken an der Organisation und der fehlenden Einhaltung des Zeitplans. Allein 500 Kilometer Autobahn von Deutschland nach Warschau, müssen noch fertig gestellt werden. Derzeit reiht sich hier Baustelle an Baustelle. Präsident Herra hofft darauf, dass ein Großteil der EM-Besucher per Flugzeug nach Polen kommt. Herra: „Die polnischen Flughäfen werden gewappnet sein“. Auch über die rechtzeitige Fertigstellung der einzelnen Spielstätten gibt sich Marcin Herra optimistisch: „Unsere Stadien werden den höchsten europäischen Ansprüchen gerecht…Wir haben die Baufirma aufgefordert, umgehend eine Lösung für das Problem zu erarbeiten. Wir werden alle notwendigen Sicherheitstests vor dem Turnier durchführen können.“ Derzeit jedoch streiken die Arbeiter, die am Warschauer Nationalstadion arbeiten und auch die Planer sind sich uneins über die weitere Vorgehensweise, vor allem bezüglich der Konstruktion der Tribüne, und Treppen die wichtige Sicherheitsstandards erfüllen müssen. „Wenn wir nicht im Stande sind, die Sicherheit der Menschen in unseren Stadien zu garantieren, dann ist die Austragung der EM gefährdet.“ warnt auch Donald Tusk, der polnische Premierminister. Gemeint ist damit allerdings nicht nur die verschleppten Baumaßnahmen, sondern vor allem die derzeit auftretenden Probleme mit randalierenden Fans. „Das Hooligan-Problem ist nicht nur ein Problem in Polen, sondern in ganz Europa“, widerspricht Herra. Doch ganz Europa ist nicht Gastgeber der EM. Außerdem hat sich das angewandte Maß an Gewalt polnischer Hooligans in den vergangenen Wochen drastisch erhöht. Ob das neue und härtere Strafgesetz, dass erst vor wenigen Wochen beschlossen wurde, die Krawalle eindämmen kann, ist bisher nicht mehr als eine Hoffnung.
Polen stellt Mautsystem um
In 6 Wochen, am 1. Juli, wird in Polen das Mautsystem auf Elektronik umgestellt. Das bisher genutzte Vignettensystem für LKW, die mehr als 12 Tonnen wiegen, läuft deshalb bis zum 30. Juni dieses Jahres aus. Bis dahin sollten alle erworbenen Vignetten aufgebraucht sein. Der Bundesverband Güterkraftverkehr und Logistik (BGL) empfiehlt allen Transportunternehmen, die in oder durch Polen fahren, sich schnellstmöglich darum zu kümmern, dass die neuen Abbuchungsgeräte in die Fahrzeuge eingebaut werden. Diese können bereits seit dem 2. Mai an den „viaToll“ Servicestellen erworben werden. Innerhalb Deutschlands werden durch die regionalen Straßenverkehrsgenossenschaften ebenfalls Bestellungen für die „vaiBox“ Abbuchungsgeräte entgegen genommen und weiter geleitet. Ausschließlich über dieses Gerät wird ab Juli die Mautgebühr für Bundes- und Schnellstraßen beglichen. Deren Höhe hängt einmal vom Gewicht der Fahrzeuge und von der jeweiligen Schadstoffklasse des Transporters, sowie von der befahrenen Straßenkategorie ab.
EM-Baumaßnahmen verzögert
Wie der Chef der staatlichen Gesellschaft PL 2012, Marcin Hera, gegenüber dem polnischen Rundfunk IAR bekannt gab, gibt es etliche Verzögerungen bei den Investitionen für die Fußball-EM in einem Jahr. 30 Prozent der Straßen- und Bahnprojekte können, wenn weiter in diesem Tempo gearbeitet wird, nicht rechtzeitig fertig gestellt werden. Als Beispiel nannte Marcin Hera den Bahnhof Posen. Posen ist eine der vier EM-Standorte in Polen und muss bis zum nächsten Jahr, den Posener Bahnhof auf den erwarteten Ansturm der Gäste baulich vorbereiten. Auch der Umbau des Warschauer Stadions, in dem am 6. September ein Fußballspiel zwischen Deutschland und Polen geplant ist, verzögert sich erheblich. Neben Posen werden Spiele in Warschau, Danzig und Breslau statt finden. Auch die polnische Bevölkerung ist skeptisch. 78 Prozent von ihnen glauben nicht, dass Polen es schaffen wird, bis zum Beginn der EM alle notwendigen Baumaßnahmen abzuschließen.