Längster europäischer Reiterweg in Polen eröffnet

Das Polen ein reizvolles Urlaubsland ist, zeigt sich in der wachsenden Touristenzahl der letzten Jahre. Die Fußball-EM hat jetzt zusätzlich das Interesse an einem längeren Aufenthalt in Polen geweckt. Setzte Polen bisher vor allem auf Strandurlaub- und Wellness-Angebote, so baut die Tourismusbranche inzwischen auch den Sport- und Aktivurlaub aus. Wie das polnische Fremdenverkehrsamt mitteilte, wurde jetzt in Polen der längste zusammenhängende Reitweg Europas eröffnet. Dieser besteht aus zwei schleifenförmigen, miteinander verbundenen Wegen, die mit einer Gesamtlänge von 356 Kilometern Länge die Woiwodschaft Lodz umgeben. Circa 200 Reiterhöfe und Reitsportcenter liegen an dieser Strecke, auf denen Reiter und Pferde versorgt werden und ausruhen können. Zusätzlich wurden auf den Wegen 30 Anlaufstellen für Touristen verteilt, bei denen man sich über die einzelnen Streckenabschnitte, oder die verschiedenen Urlaubs- und Reitangebote informieren kann.

Polen wird Cebit-Partnerland

Im neuen Jahr wird Polen das offizielle Partnerland der Cebit und der IT- und Telekommunikationsbranche sein, wie jetzt vom Verband Bitkom und der Deutschen Messe AG bekannt gegeben wurde. Nach Unterzeichnung der Kooperationsabkommen erklärte Bitkom-Präsident Dieter Kempf, dass Polen bereits seit vielen Jahren zu den bedeutendsten Handelspartnern Deutschlands gehört. Kempf: „Unser Nachbarland ist ein attraktiver, aufstrebender Markt für Unternehmen aus der Hightech-Industrie. Von einem stärkeren Austausch werden deutsche Unternehmen massiv profitieren.“ Die IT- und Telekommunikationsbranche Polens wuchs in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Auch für 2012 hat der Hightech-Verband Bitkom einen Anstieg um weitere 2,6 Prozent, auf 16 Milliarden Euro errechnet. Vor allem die Computer- und Mobilfunkbranche boomt in Polen. Zum Eröffnungstag der CeBIT 2013 werden hochrangige Staatsmänner Deutschlands und Polens erwartet. Der polnische Staatssekretär Bogdan dankte für das Vertrauen, dass aus diesem Angebot hervorgeht und versicherte, dass sein Land daran arbeiten werde, zu einem der Top-Wachstumstreiber der IT-Branche für Europa zu werden.

Deutsch-Polnischer Journalistenpreis vergeben

Der inzwischen zum 15. Mal vergebene Deutsch-Polnische Journalistenpreis ging in diesem Jahr an die Autoren der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, an Journalisten der ARD und an Radio „Koszalin“. Für die Frankfurter Allgemeine gewann Konrad Schuller mit seinem Beitrag über „Der neue Schlesier“, der die Entwicklung eines neuen Bewusstseins für die Region zum Thema hatte und für viel Aufregung bei deutschen und polnischen Traditionalisten gesorgt hatte. In der Kategorie Fernsehen gewann die Reportage von Markus Frenzel vom ARD-Magazin „Fakt“. Der Beitrag „Löcknitz: Zuwanderungsparadies und NPD-Hochburg“ zeigt die Bewohner der vorpommerischen Kleinstadt Löcknitz, die direkt an der Grenze zu Polen liegt. Während dort einerseits zehn Prozent der Einwohner Polen sind, wählen gleichzeitig rund 20 Prozent der Wähler die NPD, die sich gegen Ausländer engagieren. Auch den Wohnort als Bindeglied zwischen verschiedenen Menschen, hat sich die polnische Journalistin Jolanta Rudnik für ihren Radiobeitrag „Tutaj, here, hier“ zum Thema gewählt. Damit gewann sie in der Kategorie als beste Radiosendung. Ministerpräsident Erwin Sellering lobte in einer Ansprache den Beitrag der polnischen und deutschen Journalisten für die Verbesserung der polnisch-deutschen Beziehungen. Leider fand die Verleihung in der Mecklenburger Landeshauptstadt Schwerin in so kleinem Rahmen statt, dass die Einwohner Schwerins davon nicht viel mitbekamen. Für eine Veranstaltung, deren Intention die Verbesserung des Verhältnisses zwischen Nachbarländern ist, besteht diesbezüglich noch Nachbesserungsbedarf. Im nächsten Jahr findet die Vergabe des Journalistenpreises im polnischen Breslau statt.

PiS fordert Verlegung des EM-Finales nach Polen

Aufgrund der vermuteten Misshandlungen der in der Ukraine inhaftierten Oppositionspolitikerin, Julia Timoschenko, hat jetzt der Chef der polnischen Oppositionspartei PiS, die kurzfristige Verlegung des für die Ukraine geplanten Finales der Fußball-Europameisterschaft nach Polen gefordert. In seinem persönlichen Blog forderte der Chef der nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, dass „wenigstens das Finalspiel“ nach Warschau verlegt werden sollte. Er kritisierte die in der Ukraine stattfindenden Verletzungen gegen die Menschenrechte und verwies auf eine angeblich wachsende Abhängigkeit des Landes von Russland. Letzteres ist allerdings beständig ein rotes Tuch für den PiS-Chef, der bei jeder sich bietenden Gelegenheit auch die polnischen Beziehungen zu Russland zu torpedieren versucht. Die gemeinsam von Polen und der Ukraine organisierten EM-Spiele sollen am 1. Juli mit dem Finale in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ihren Höhepunkt finden. Die polnische Regierung hatte sich erst in der vergangenen Woche gegen ein Boykott der Fußball-EM in der Ukraine ausgesprochen.

Priesterexport aus Polen

Trotz allmählicher Abkehr von der Kirche, hat Polen noch immer eine große katholische Gemeinde, zu der – zumindest auf dem Papier – fast 95 Prozent aller Polen gehören. Gleichzeitig sinkt die Zahl der registrierten Katholiken in den meisten anderen europäischen Ländern rapide, so dass immer mehr Gemeinden zusammen gelegt und Kirchen geschlossen werden müssen. Das führt auch zu einer Reduzierung der Priesterausbildung in den betroffenen Ländern. Einerseits lässt sich nur schwer einschätzen, wie viele Pfarrer in den kommenden Jahrzehnten dort gebraucht werden, andererseits schwindet die Bereitschaft junger Menschen, sich den mit dieser Aufgabe verbundenen Einschränkungen zu unterwerfen. Deshalb sind viele Diözesen dazu übergegangen, erfahrene Priester aus Polen zu engagieren. Tatsächlich sind einige Länder bereits von der Unterstützung aus Polen abhängig. „Ohne importierte Priester würden etliche österreichische Pfarren nicht funktionieren, weil es zu wenig Priester gibt“, erzählt der Rektor der Ordensgemeinschaft der Resurrektionisten, Krzysztof Kasperek, aus der Polnischen Katholischen Mission in Wien. Allein in der Österreichischen Hauptstadt leben und arbeiten 120 polnische Priester. Kasperek ist einer von ihnen. Seit zwanzig Jahren wirkt er in Österreich. Kasperek: „In Polen gibt es noch eine andere katholische Tradition und Kultur, die Priesterberufungen begünstigt“, erklärt er. Trotz teilweise vorhandener sprachlicher Hürden empfinden er und seine Kollegen die Arbeit im Ausland als Bereicherung. Berührungsängste der Gemeindemitglieder sind selten. Viele der einheimischen Kirchengänger empfinden die Messen der polnischen Pfarrer lebendiger, als die ihrer Landsleute, was wohl eine Folge der selbstverständlicheren Religiösität in Polen ist.