Die Fußball-Europameisterschaft 2012 soll möglichst rauchfrei vonstatten gehen, wie jetzt die Europäische Fußball-Union Uefa bekannt gab. Dafür wurde innerhalb und vor allen Stadien, in denen EM-Spiele stattfinden, ein Rauchverbot ausgesprochen. Auch der Verkauf von Zigaretten und Tabak sowie die Werbung ist in um im Umfeld der Stadien für die Zeit der EM verboten. „Es geht darum, die Gesundheit der Zuschauer und aller Menschen zu respektieren, die an der EM beteiligt sind. Wir setzen höchste Gesundheitsstandards, bieten maximale Sicherheit und Komfort – Tabak passt dazu überhaupt nicht.“, erläuterte der Uefa-Präsident, Michel Platini, in einer Bekanntmachung auf der Homepage des Verbands. Tabu soll das Rauchen auf auf Fanmeilen und in anliegenden Restaurants sein, fordert die WHO-Direktorin Europas, Zsuzsanna Jakab: „Eine rauchfreie EM ist absolut sinnvoll. Tabakkonsum tötet und verursacht schwere Krankheiten.“ Das jedoch ist nicht nur unmöglich durchzusetzen, es ist auch ein zu starker Eingriff in das Recht der EM-Besucher. Schließlich wird wohl Keiner erwarten, dass sich die Fans extra für die Zeit der Fußball-EM das Rauchen abgewöhnen. In Polen werden die Spiele ausgetragen in Warschau, Breslau, Danzig und Posen.
Polen Blog
Kaczynski entschuldigt sich für Merkel-Äußerungen
Mit der Aussage in seinem Buch, Deutschland würde unter Kanzlerin Merkel versuchen Polen zu annektieren und Frau Merkel wäre mit Hilfe der Stasi in ihre jetzige Position gelangt, hat Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski einmal mehr für Ärger gesorgt. So schrieb er unter anderem im Zusammenhang mit den Stasi-Vorwürfen, das er nicht glaube, dass die „Übergabe der Kanzlerschaft an Angela Merkel ein Ergebnis zufälliger Umstände“ wäre und unterstellte den Deutschen neue „Großdeutsche Ambitionen“. Außerdem warnte er vor der Gefahr von ausländischen Investitionen in Polen, durch die eine Übernahme Polens vorbereitet würde. Kaczynski nutzte seine Verschwörungstheorien als Wahlwerbung, wofür ihm allerdings der erhoffte Erfolg versagt blieb. Für die getroffenen Aussagen entschuldigte sich Kaczynski jetzt in einem Interview mit der Zeitung „Rzeczpospolita“. Er bezeichnete die Vorwürfe gegen die Bundeskanzlerin in seinem Buch „Das Polen meiner Träume“ als Fehler.
Streit um Kruzifix im Parlament
Über dem Eingang des polnischen Parlaments, dem Sejm, hängt seit 14 Jahren ein Holz-Kruzifix, dass bei jeder Fernseh-Übertragung aus dem Parlament zu sehen ist. Janusz Palikot, der überraschende zehn Prozent bei der vergangenen Parlamentswahl für seine „Rebellenpartei“ erzielt hatte, kritisiert das religiöse Symbol, das über dem Parlament eines laizistischen Staates nichts zu suchen hat. Palikot: „Es gibt keinen Grund, dass sich das Kreuz dort befindet. Die Verfassung sagt klar, dass der Staat weltlich ist.“ Der Chef der Opposition PiS, Jaroslaw Kaczynski, argumentiert dagegen mit der Tradition Polens, die eng mit dem Kreuz verbunden wäre. Die Forderung Palikots, das Kreuz aus dem Parlament zu entfernen, bezeichnet er als „verrückte Ansicht“. Die polnischen Bischöfe reagierten dagegen mit starkem Protest und beriefen extra eine Sitzung des Episkopats ein, um ihre Reaktion auf die Kritik Palikots abzustimmen. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Jozef Michalik, bezeichnete Palikot und seine Partei als „Kreuzgegner“, die ihre „Feinde töten“ wollten und eine „Ideologie des Hasses“ verbreiteten. Offenbar fällt es der katholischen Kirche in Polen schwer, die Trennung von Kirche und Staat zu respektieren. Das werden sie jedoch lernen müssen. Palikot gab bekannt, dass er notfalls vor das Gericht für Menschenrechte in Straßburg ziehen werde, um die Neutralität Polens in Religionsfragen garantiert zu wissen.
Messe für Arbeitssicherheit in Düsseldorf vom polnische Staatsminister eröffnet
Gemeinsam mit Vertretern der Gewerkschaft und des Ministeriums für Arbeit und Soziales, hat der polnische Staatsminister, Radoslwaw Mleczko, in Düsseldorf die Messe für Arbeitssicherheit eröffnet. In seiner Eröffnungsrede betonte der Staatsminister, dass sichere Arbeitsplätze auch im Interesse der Arbeitnehmer lägen. Mleczko: „Sichere, gesunde und wettbewerbsfähige Arbeitsplätze sind ein entscheidender Erfolgsfaktor für unsere Unternehmen in einer globalisierten Wirtschaft.“ Nach der offiziellen Eröffnung fand eine Fachkonzferenz zum Thema Arbeitsschutz, unter der Prämisse der Kooperation zwischen Polen und Deutschland statt. Daran beteiligte sich neben Christa Sedlatschek, der Leiterin der Europäischen Agentur für Sicherheit am Arbeitsplatz, auch die polnische Direktorin des Zentralinstitutes für Arbeitsschutz, Danuta Koradecka und zahlreiche Mitarbeiter der polnischen und deutschen Sozialversicherungsbehörden. Polen setzt sich aktuell für eine „Europäische Sozialagenda“ ein, deren Ziel es unter anderem ist, bessere Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer in der Produktion, sowie dem Dienstleistungsgewerbe durchzusetzen. Insgesamt 23 bekannte Unternehmen und etliche Organisationen präsentierten sich auf der Messe in Düsseldorf.
Polnische Regierung verkauft Anteil an „Rzeczpospolita“
Die polnische Regierung hat jetzt auch ihren letzten Anteil des Verlages, zu dem unter anderem die „Rzeczpospolita„, die konservative polnische Tageszeitung gehört, verkauft und damit die staatliche Kontrolle der Zeitung aufgegeben. Käufer ist das Unternehmen Gremi Media, das dadurch alle Anteile des Verlags hält. Nach eigenen Angaben plant das Medienunternehmen in absehbarer Zeit den Börsengang. Ein Termin wurde bisher jedoch nicht bekannt gegeben. 135 Millionen Zloty, dass entspricht 31,4 Millionen Euro, zahlte Gremi Media für den Verlag. Zu diesem gehören neben der bekannten „Rzeczpospolita“ auch die Wochenzeitung „Przekroj“, das Magazin „Uwarzam Rze“ und die Wirtschaftszeitung „Parkiet“. Die „Rzeczpospolita“ ist eine der bekanntesten Tageszeitungen in Polen. Ihre Auflage liegt bei rund 121.000 Exemplaren pro Tag. Mehrere Journalisten befürchten, dass der Verkauf auch personelle Änderungen nach sich ziehen wird und dies zu einer Änderung der Inhalte führt. Auf der Internet-Website „Wpolityce.pl“ wurde ein offener Brief veröffentlicht, indem eine solche Veränderung als „ein ernsthafter Schlag für den Pluralismus in unseren Medien“ bezeichnet wird.