EM2012: Airport-Umbauten fast abgeschlossen

Wie das Polnische Fremdenverkehrsamt bekannt gab, sind die Baumaßnahmen an den Flughäfen der polnischen EM-Spielorte Warschau, Breslau, Danzig und Posen fast beendet. Bereits jetzt verzeichnet das Fremdenverkehrsamt eine höhere Zahl an Passagieren der modernisierten Airports. So erzielte der Danziger Flughafen mit 1,1 Millionen Passagieren das bisher beste Halbjahresergebnis seit seiner Eröffnung. Das entspricht einem Zuwachs von rund zehneinhalb Prozent, im Vergleich mit dem Vorjahr. Auch der Airport Breslau freut sich schon über eine steigende Zahl an Fluggästen. Das Breslauer Passagierterminal hat jetzt eine Fläche von 60.000 Quadratmetern und ist damit das größte Flughafenterminal Polens. Damit können hier zeitgleich doppelt so viel Fluggäste versorgt werden, wie bisher. Es ist geplant, die Zahl der abgefertigten Flüge in Breslau bis 2012 zu verdreifachen. In Warschau wurde inzwischen die zweite Start- und Landebahn modernisiert, so dass der Flughafen wieder über 2 Startbahnen verfügt. Der Bodenbelag und die technischen Einrichtungen wurden komplett modernisiert. Nach der Europameisterschaft soll auch die zweite Startbahn erneuert werden. Bereits ab Dezember dieses Jahres wird die Warschauer S-Bahn direkt zum Flughafen fahren, so dass die Fahrtzeit vom Zentrum der Stadt bis zum Airport nur noch 20 Minuten dauert. Auch in Warschau vergrößerte sich die Zahl der Flugpassagiere in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits um acht Prozent, auf 5,2 Millionen. Das Fremdenverkehrsamt ist sicher, dass bis zum Ende des Jahres die wichtigsten Arbeiten an den Flughäfen der Spielorte abgeschlossen sein werden.

Stockender Ausbau der Verkehrsverbindungen zwischen Polen und Deutschland

Seit der Einführung der unbeschränkten Arbeitsfreizügigkeit innerhalb der EU, nimmt auch der Verkehr zwischen Polen und Deutschland kontinuierlich zu. Allerdings beschränkt sich dies meist auf Straßen und Autobahnen, da die Bahnunternehmen in Deutschland und Polen es bisher nicht geschafft haben, die Bahnverbindungen zwischen beiden Ländern zu verbessern. Zwar hatte der Verkehrsbund Berlin-Brandenburg ehrgeizige Ausbaupläne, diese konnten jedoch bisher noch nicht einmal begonnen werden. Die Landesregierung Brandenburg kritisiert Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU), der noch immer nicht den dafür notwendigen Staatsvertrag mit Polen abgeschlossen hat. Ähnliche Probleme sehen die Menschen auf der anderen Seite der Oder/Neiße. Auch die polnischen Politiker kommen ihren Versprechen über die rechtliche Absicherung des Ausbaus der Verkehrsverbindungen nicht nach. So brauchen beispielsweise Züge von Breslau nach Berlin rund sechs Stunden – eine Leistung, die bereits 1883 von der damaligen Eisenbahn erbracht werden konnte. Als Grund für die verzögerte Bahnverbindung gilt eine gerade mal 50 Kilometer lange Strecke, die noch ausgebaut werden muss. So lange dies nicht geschehen ist, müssen Züge zwischen Breslau und Berlin zweimal ihr Lok wechseln. Auch der Bahnverkehr zwischen Sachsen ist bisher nicht verbessert worden. „Dafür ist ein besonderes Finanzierungsmodell vonnöten, das der Unterstützung der Zentralregierung in Polen sowie der Bundesregierung in Deutschland bedarf“, kritisierte die stellvertretende Infrastrukturdirektorin im Marschall-Amt, Agnieszka Zakes, die Verschleppung durch die zuständigen Politiker. Dabei ist die Finanzierung gar nicht so problematisch, da die EU grenzüberschreitende Verkehrsprojekte mit bis zu 80 Prozent der Gesamtkosten finanziell unterstützt. Die dafür bereit stehenden Mittel, wurden bisher vorrangig für den Straßenbau beantragt. Der Ausbau des grenzüberschreitenden Schienennetzes ist Politikern in Polen und Deutschland offensichtlich zu aufwändig, um sich endlich mit den dafür nötigen Verträgen zu befassen.

Polen auf EM 2012 gut vorbereitet

Inzwischen, weniger als ein Jahr vor Beginn der Fußball-EM in Polen, sehen die Verantwortlichen die Vorbereitungen „auf gutem Weg“. 80 Prozent aller dafür geplanten Bauarbeiten sind entweder abgeschlossen, oder bereits in der Endphase, wie ein Sprecher des Büros der UEFA in Warschau bekannt gab. So sind bereits zwei der vier Arenen komplett fertig. Das Breslauer Stadion soll an diesem Wochenende schon mit einem Box-Weltmeisterkampft zwischen Witali Klitschko und Tomasz Adamek eingeweiht werden. Für November ist der Abschluss der Bauarbeiten des neuen Nationalstadions in der Hauptstadt Warschau geplant. Auch für den erwarteten steigenden Flugverkehr zur EM ist der Warschauer Flughafen bereit. Mit circa einer Million Fans rechnen die Veranstalter. Aktuell werden außerdem noch die Bahn- und Autostrecken ausgebaut und restauriert. Über 7300 Freiwillige haben sich bisher gemeldet, um als Helfer bei der Fußball-EM dabei sein zu können. „Der jüngste Bewerber ist 17 Jahre, unsere älteste Bewerberin ist eine 80 Jahre alte Dame.“, freut sich Olkowicz, ein Sprecher des UEFA-Büros in Polen.

Polnisch-Deutscher Filmverein startet ersten gemeinsamen Film

Im kommenden Oktober wird der frisch gegründete Polnisch-Deutsche Filmverein „Villingen-Schwenningen“ erstmals mit Jugendlichen aus Polen und Deutschland einen Film drehen. Der Verein wurde Anfang 2011 von Felix Faißt, Adrian Copitzky und Frank Kayan gegründet. Ihr Ziel ist die Förderung des Films als Kunstform und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Kunst und Kultur. Die Idee für einen Polnisch-Deutschen Filmverein kam den jungen Filmemachern, als sie den Kurzfilm „Die Poleneiche“ drehten, der die Geschichte einer Deutsch-Polnische Liebe während des zweiten Weltkrieges erzählt. In einem ersten Filmworkshop werden im Oktober polnische und deutsche Jugendliche gemeinsam einen Kurzfilm drehen, dessen Thema sich die beteiligten Jugendlichen selbst aussuchen können. Adrian Copitzky lässt sich seine Begeisterung für das erste geplante Projekt anmerken: „Wir wollen natürlich unserem Vereinsnamen gerecht werden, aber vor allem geben wir zurück, was uns Anfang des Jahres in Polen zuteil wurde: eine wirklich unvergessliche Zeit. Wir wollen die Gastfreundschaft, die uns zuteil wurde, mit vollem Einsatz erwidern. Außerdem bilden und erhalten sich Freundschaften nicht nur durch eine bloße Begegnung, sondern vor allem durch gemeinsames Arbeiten an einer Sache.“

Grenzen der Freiheit: Die Religon klagt

Nachdem Künstler in Polen jahrzehntelang von der sozialistischen Regierung Polens zensiert und teilweise unter Vorwänden gerichtlich verfolgt wurden, muss sich die Kunst in Polen inzwischen neuen Zwängen unterwerfen. Schon seit Jahren kommt es immer wieder zu Verurteilung polnischer Künstler, unter dem Vorwurf ihre Kunstwerke verletzten „religiöse Gefühle“. 2003 kam es erstmals in Polen zu einem derartigen Prozess, in dem Dorota Nieznalska, eine Fotografin aus Gdansk, verurteilt wurde, weil auf einem ihrer Werke namens „Passion“ ein nackter Mann gezeigt wurde, dessen Penis durch die Beleuchtung des Bildes einen Kreuz-ähnlichen Schatten warf. Laut Anklage würde die Künstlerin dadurch „die Würde aller Gläubigen mit Füßen treten, indem sie sage: hier ist euer Kreuz, euer Glaube, seht her, was ihr anbetet – das männliche Glied.“ Der Richter stimmte der Anklage zu und verurteilte die Künstlerin zu sechs Monaten Sozialarbeit und umgerechnet 450 Euro Geldbuße. Seitdem werden immer öfter Künstler verklagt, die in ihren Werken christliche Symbole ohne die von der Kirche verlangte Demut verwenden. Inzwischen müssen auch weniger bekannte B-Prominente damit rechnen verklagt zu werden, wenn sie nur etwas gegen den katholischen Glaube sagen. So wurde jetzt Anklage gegen eine Big-Brother-Akteurin erhoben, weil sie wagte zu sagen; „Die Bibel wurde von einem betrunkenen Kiffer geschrieben“. Ihr dürfte es allerdings nicht schwer fallen anhand der Bibel nachzuweisen, dass diese Behauptung nur schwer zu widerlegen ist.